Das YAMAHA YST-MS25 Powered Multimedia Speakers Sound System für den Computer

 

Bild: Das YAMAHA YST-MS25 Sound System [1]

Einleitung:

Es ging gerade erst 1995 los, als das sich der PC für meine privaten, anfangs jedoch eher noch für berufliche kurz darauf unternehmerische Zwecke mehr und mehr zu einem Alltagswerkzeug hochstilisierte.

Da ich mich für verschiedene damalige Webprojekte gerade auch mit der Aufnahme und Übertragung von Tonsignalen beschäftigte lag es nahe nicht nur ein Headset zu verwenden sondern über den Audioausgang von der Soundkarte die Audiofiles auch über ein Lautsprechersystem abhören zu können.

Das den Webprojekten eine brauchbare Funktionalität mit dem damaligen Standard bei Skype aber auch Online Bezahlsystemen mit Sofortprüfung bzw. Freigabe versagt blieb steht auf einem anderen Blatt.

Vieles war noch nicht anwenderfertig entwickelt bzw. kamen die Technologien erst nach und nach auf den Markt. Erste online Bezahlsysteme wie "E-Cash" wurden zwar lanciert, um kurz darauf wieder vom Markt zu verschwinden.

Dass der Umfang und auch Zweck der Audiofunktionalität sich in Folge mehrfach wandelte sei nur am Rande erwähnt.

Zu verlockend war dann auch später die Erkenntnis, das es da ein Kazzaa und Napster für Musik gab was aber ebenso wieder eine andere Geschichte wäre.


 

Audiosysteme für den Computer:

Der Aufbau- das Aufstellen eines eigenen platzverschwendenden NF Verstärkers zuzüglich zweier Lautsprecherboxen kam meinem Zweck nicht entgegen.

Kleine Billiglautsprecher wie man sie kannte kamen aufgrund meiner klanglichen Mindestanforderungen ebenso nicht in frage.

Deshab entschied ich mich für ein kleines kompaktes gut klingendes Plug- & Play System von YAMAHA.

Damals vermutlich gekauft beim Mediamarkt. Als Preis gegen Ende der 1990er Jahre müssten es um die öS 2.500,- Schilling (ca. 180 Euro) gewesen sein.


Übersicht:

  1. Einleitung

  2. Audiosysteme für den Computer

  3. Der Systemaufbau

  4. Gerätedaten

  5. Der praktische Betrieb

  6. Schaltungsbeschreibung

  7. Bekannte Mängel

  8. Regler an der Bassbox

  9. Tonaussetzer

  10. Vorläufiges Fazit

  11. Quellen/Literaturnachweise


Der Systemaufbau:

Das YAMAHA System besteht aus einer Bassbox in der das Netzteil sowie die Verstärkereinheit untergebracht sind. Daran angeschlossen sind über eine RCA Buchse ein rein passiv arbeitender linker "Satelliten" Lautsprecher für die mitten und höhen Wiedergabe.

Der rechte Satellit beinhaltet auch den Lautstärkeregler wie auch einen Ein/Aus Tastschalter dessen Auswahl mit einer grünen LED signalisiert wird.

Yamaha 4 Ohm Typ XT1 18A0

Bild: Der 4 Ohm Typ XT1 18A0 Satellitenlautsprecher ist ganz ordentlich mit Technik und Magneteisen gefüllt. Hergestellt wurde schon damals das ganze System in China.

Letzteres ist reine Makulatur und eher als Muting Funktion denn eines wirklichen Netzschalters zu verstehen.

Ist doch die gemessene Leistungsaufnahme in beiden Stellungen fast ident mit rund 5 Watt im Leerlaufbetrieb.

Die Bassreflexbox, dessen Gewicht verrät das es sich um mehr als nur um billigen Kunststoff handelt, hat neben der frontseitig plazierten 3,5 mm Klinkenbuchse für einen Kopfhörerdurchschliff auch mittig einen Bassregler angebracht.

Yamaha Anschlüsse an der aktiven Bassreflexbox

Bild: Anschlüsse an der aktiven Bassreflexbox

Dies sollte ihm zum Verhängnis werden. Doch dazu später.

Die Rückseite beherbergt das fest verdrahtete 230V Eurostecker Anschußkabel sowie zwei parallel geschaltete 3,5 mm Klinkenbuchsen für den Eingang A und B.

 

Technische Daten:

Yamaha Typenschild

Bild: Typenschilder


Der praktische Betrieb:

Grundsätzlich hat das System einen guten Klang mit brauchbarer Verstärkung für den Zweck wonach man ja in der Regel nur rund einen Meter davon entfernt sitzt und arbeitet.

Praktisch ist auch die in greifweite befindliche Lautstärkeregelung.

Als letztlich, es liegt zum Teil aber auch an den jeweiligen Aufstellorten war die als sehr basslastige Bassbox stets wahrgenommen worden.

Früher hatte ich dazu einen Windows PC kompatiblen Equalizer aufgerufen um zum Teil je nach Anwendungsfall die Bässe abändern zu können da die Bassanhebung am Gerät zu allgemein wäre.

Was leider störend war, und dies ist nicht zwangsläufig ein ausschließlicher Mangel des Aktivlautsprechersystems, das war das ewige Zirpen im Lautsprecher bei jeder GSM Telefon Netzanmeldung sowie auch während der Telefonate aufgrund der HF Impulseinstrahlung in den NF Kreis.

Nur eine örtliche Trennung vom Smartphone/Handy und dem Audio System konnte hier Besserung erwirken.


Schaltungsbeschreibung:

Das Netzteil schenken wir uns hier in der tieferen Detailbetrachtung. Es besitzt eben keinen echten Ein-/Ausschalter und auch nicht einmal eine ernsthaft so zu bezeichnende Standby Schaltung sondern nur eine Art damit auslösbare Muting Funktion.

Dem großen geschirmten 50Hz Trafo nimmt man die max. 25 Watt Leistungsaufnahme allemal ab.

Zugegeben, erst in Verbindung mit diesem Artikel graste ich das Web nach einer Schaltung ab. Zuvor benötigte ich sie nicht wirklich. Auf Elektrotanya wurde ich bald fündig.

Wie bereits vermutet, befindet sich am kleinen Subprint des rechten Satelliten lediglich eine Form des Mutings, hier ist der On/Off Schalter eher als ein Fake angegeben.

Der rechte Satellitenlautsprecher mit dem Miniprint

Bild: Der rechte Satellitenlautsprecher mit dem Miniprint

Das NF Signal gelangt eben parallelgeführt über wahlweise eine der beiden Input Klinkenbuchsen an das Stereopoti um wieder zurückgeführt an den IC7 NJM4556AL als Kopfhörerverstärker IC geleitet zu werden.

Im Fall das kein Kopfhörer angeschlossen ist, gelangt das Signal je an den IC1, einem µPC4570HA.

Bild: Auszug aus dem Schaltungsunterlagen zur Veranschaulichung der Woofer Verstärkung Schaltung [© Yamaha]

Der rechte Kanal wird dabei passiv aufgeteilt um einmal an den Bassregler zu gelangen dem wiederum der IC2 kaskadenartig nachgeschaltet ist um wiederum an den IC3 ebensolcher Bauart an den IC6 LA4485 Leistungsendstufe zu gelangen.

Etwas seltsamer mutet die Mitten/Hochtonverstärkung an:

Der rechte Kanal gelangt direkt in den IC5 LA4613 Leistungsendstufen IC, während der linke dies über den IC1 vollzieht.

 

Bild: Auszug aus dem Schaltungsunterlagen zur Veranschaulichung der Muting Schaltung [© Yamaha]


Bekannte Mängel:

Bassregler:

Es kam wie es kommen musste. Eine Bassbox dieser Art steht nun mal am Boden aufgestellt und erhielt von zeit zu zeit unbeabsichtigt einen Tritt woraufhin sie umgekippte.

Bei einem der mehrfach stattfindenden Vorgänge dieser Art fiel sie leider auf die Frontseite was das Basspotentiometer in das Gerät hineindrückte und zudem defekt werden ließ was in Folge die Wiedergabe unbrauchbar werden ließ.

Bild: Der Hauptprint mit dem geänderten Basspoti

Hier auf Garantie zu reklamieren unterließ ich.

Daher öffnete ich das sehr gut verschraubte und verkappselte Gerät um das defekte Poti gegen ein vorhandes Trimmerpoti auszutauschen.

Der Nachteil war, dass sich der Bass von nun an nur mehr mit einem Schraubendreher oder Abgleichwerkzeug einstellen ließ was ich somit nur einmal nach der Reparatur tat.


Aussetzer:

Unerhört! Nach gut 25 Jahren des fast täglichen Betriebes bekam das Gerät fallweise Aussetzer. Zumeist auffallend unmittelbar nach dem Einschalten des PC's/Laptops.

Und so wie man es sich als Techniker wünscht war dies nur sehr selten auftretend was einer (effizienten) Fehlersuche seit jeher entgegenstand.

War es der Hosiden Multifunktionsstecker an der Rückseite der Bassbox an dem der rechte Satellit mit seinem kleinen Steuerprint amgschlossen ist?

Oder ist der Ein/Ausschalter, sprich Mutingschalter ausgefallen?

 

Ich investierte zuerst in das Studium des Ein-/Ausschalters bzw. LS-Potis im rechten Satellit Lautsprecher ohne nennenswerte Verbesserungen zu erkennen.

Bild: Bestückungsseite beim rechten Satellitenlautsprecher

In Folge zerlegte ich die Bassbox um alle relevanten Stellen am Print nachzulöten. Zugegeben: Auffälligkeiten wies keine davon auf.

Die Hosiden Buchse und der zugehörige Stecker wurden zudem mit Kontaktreiniger behandelt.

Fakt ist: Seit dem läuft das System wieder einwandfrei. (Stand 3-4/2023)

 


Vorläufiges Fazit:

Die Verarbeitung ist auf gutem Niveau, wie man es der Marke YAMAHA zuschreiben möchte.

Alle Kabel sind dort wo Durchführungen es erfordern entsprechend mit Akustikdämmmaterial ummantelt um Vibrationen oder sonstige Schallfortleitungen möglichst zu verhindern.

Hier hat es sich damals ausgezahlt etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Zeitreise: Dies hätte ich knapp 15 Jahre zuvor ebenso bei der HiFi Receiver Wahl so halten solle: Der Yamaha RX-500 war da leider ebenso "etwas" teurer als die Sony Konkurrenz was aber eine andere Geschichte wäre.


 

Quellen und Literatur (Auszug)

  1. Eigengerät W. Scheida
  2. Yamaha Schaltung abgerufen von Elektrotanya

   


Lesetipps:

  1. Erste Anwendungen des Synthesizers - Sigsaly - Digitales Telefonieren in den 1940er Jahren
  2. Das Bildformat 16:9 kontra 4:3 - Eine Abrechnung
  3. Gerätevorstellung zum SONY Trinitron KV-1310E aus den 1970er Jahren 

 


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Updated: 29.04.23