Televisionen -

Fernsehen wie in der Steinzeit bei "Familie Feuerstein" - Geschichten über Fernseher mit Design

 

Steinzeit Fernsehgerät wie bei den Feuersteins

Bild: Wie aus der Steinzeit stammend, war unser Eigenbau "Flintstone Fernseher*" aus dem Jahr 1994 [1]

Einleitung: 

Ein Unternehmen zu gründen das sich unter anderem mit der Herstellung und dem Vertrieb von Design Fernsehgeräten beschäftigen sollte. Das war unser wohl etwas zu ambitioniertes und letztlich vielleicht naives Ziel.

Dabei fing es in den 1990er Jahren doch noch so schön und unbelastet an, wo man sich eben um dieserlei so wichtigen Nebenthemen der Unterhaltungselektronik kümmern konnte.

Erst das Ereignis um 9/11 im neuen Jahrtausend raubte nun auch gleich der ganzen westlichen Welt die bisherige Unbedarftheit die sie in der 1990er Dekade durchleben konnte.

So kam es eben 1994 zum groß angekündigten Kinostart der Kino-Neuverfilmung von "The Flintstones", also einem nun mit echten Schauspielern gedrehten Film im Stile der 1960er US-TV Zeichentrickfilm Serie die es Land- auf- Land ab auch "bei uns" immer wieder, sehr zur Freude von Generationen von Kindern im Vorabendprogramm des Fernsehens zu sehen gab.

Ins kollektive Gedächtnis gebrannt war neben dem fußbetriebenen Auto von Fred Feuerstein eben auch deren im Steinzeitalter gehaltene Haushaltselektronik die damals schon einen Steinfernseher mit beinhaltete.

"Man könnte doch so einen Fernseher auch bauen und vermarkten" war die grobe Idee die damals entstand und folglich umgesetzt wurde.

Hauptmotivation machte der Kontakt meines Mitgründers und Geschäftspartners zu den in den Ringstraßen-Galerien in Wien befindlichen Trendshop, der eben auch dieserlei Merchandising Artikel von vermutlich Lizensiert durch Hanna-Barbera dort verkaufte, und damit einverstanden war unseren "Flintstone Fernseher*" dort auf Kommission auszustellen. Nicht aber ohne uns auf den Weg zu geben, das für eine größere Ausweitung dieser Art der Merchandising Artikel wir entsprechende Genehmigungen der Filmrechteinhaber benötigen würden.

Noch reichte uns die reine Begeisterung und wir legten los.

Um es vorwegzunehmen: Außer Spesen war nichts gewesen. Unverkauft ging er nach Monaten der Ausstellung mitsamt der angefertigten ebenso steinernen Preistafel, wonach es ihn um 5.000 Steintaler (ca. € 350,-) geben sollte, wo entsprechende Filmsequenzen wohl von einem Videorecorder darüberliefen wieder zurück zu uns.

Besser gesagt musste von uns abgeholt werden wo nach entsprechendem Zeitablauf und weiterer Interimsnutzung als Bürofernseher bis etwa gar 2003 das Gerät zum Schnäppchenpreis noch über die damalige Privatinseratenzeitschrift "Bazar" an einen neuen Käufer, wohl einem Familienvater zur Freude seiner Kinder ging.


Übersicht:

  1. Einleitung
  2. Der Geräteaufbau des "Steinzeit" Fernsehers
  3. Design - Oder Nicht sein - Das war hier die Frage
  4. Transparente Fernsehtechnik - Nur für Häfenbrüder?
  5. Art-Deco Design Maßstäbe aus Großbritannien
  6. Weltraumfernseher von Niederländischen Künstler Philip.S
  7. RFT Fernseher vom Künstler Luigi Colani
  8. Designhaushaltselektronik hinter dem Eisernen Vorhang
  9. Reduktion auf das Minimum - Dieter Rams bei BRAUN
  10. Er schlug ein wie ein Komet - Karibischer Flair?
  11. WEGAVISION - Neue Akzente auch in Deutschland
  12. Flotter Porsche für das Wohnzimmer ?
  13. Neue Formensprache durch die Miniaturisierung
  14. Quellen & Literaturnachweise
  15. Lesetipps
  16. Offenlegung

 



Der Geräteaufbau:

Er hatte schon zuvor Erfahrungen im "Bau von Betonlautsprecherboxen" gesammelt. Zugegeben, der Titel dazu klang besser als seine Boxen selbst. Zum Eindruck schinden bei uns damaligen Mitlehrlingen reichte es aber fürs erste allemal. Das war dann auch die Ausgangsbasis und der Qualifikationsnachweis um sich handwerklich an diese eher erst einmal grobschlächtige Arbeit heranzumachen.

In meiner damaligen Küche sah es in Folge aus wie am Gelände eines Steinmetzkünstlers. Überall lagen die Splitter und der Staub von der Steinbearbeitung herum. Und das, nachdem erst kurz zuvor die Renovierungsarbeiten in der Wohnung teilabgeschlossen wurden. Leider gab es damals noch keine leistbare Digitalkamera als das wir das dokumentiert hätten.

Das dahinterstehende Baukonzept bestand aus zusammengeklebten weißen Gasbetonblöcken, bei uns in Österreich auch als Ytong Steine bekannt, geformt zu einem nach hinten offenen Würfel.

Die fronstseitige Maske für die Bildröhre wurde dann erst im Nachhinein hineingeschlagen und mit einer groben Steinraspel bis zum Endprodukt hin bearbeitet.

Selbstbau Steinzeit Fernsehgerät 1994  Selbstbau Steinzeit Fernsehgerät 1994

Bilder: Gut zu erkennen die als Gesamtchassiseinschub realisierte Technik selbst mit dem Bedienteil und der Siebensegment Anzeige LED's. Ein Kabel ging zur "Antenne" mit dem IR Empfänger für die Fernbedienung. Ein weiteres Kabel hatte den damals obligatorischen Scart Stecker dran. Ein Marquardt Schalter ermöglichte die Inbetriebnahme.[1]

Rechts: Immer noch in meinem Werkzeugfundus, das entscheidende Bearbeitungsinstrument für's Grobe.

Dann erhielt es noch sein farbliches Finish in Form der gewünschten oder besser gesagt der sich aus einer Farbmischung resultierenden rosa Farbtongebung sowie den grauen Farbakzenten. Die dick aufgetragene Farbe verhinderte zudem das Wegbrechen der losen Poren und dem ganzen Staub was sich an einem Aufstellort nicht allzugut machen würde.


 

"Außen schundig? - Innen ein Grundig!"

Das Fernsehchassis war dann ein eigenes Thema für sich.

Unsere gemeinsame berufliche Herkunft bot an, ein anderwertig ausrangiertes und vorhandenes damals etwa 10 Jahre altes 36cm GRUNDIG Farbfernsehgerät bzw. Chassis zu adaptieren. Der Vorteil war nebst der guten Teileversorgung auch, das ich diese Chassis von meiner früheren Alltagstätigkeit als Grundig Servicetechniker her ja so gut wie in- und auswendig kannte.

Dazu griff ich ins Volle: Das Gerät war dann eine Multinormversion, die auch wenn es nötig gewesen wäre US Bildplatten etc. wiedergeben hätte können. Damals war das noch nichts selbstverständliches. Der NTSC Farbton konnte dann mit einem kleinen Potentiometer rückseitig eingestellt werden.

Das Chassis musste jedoch ein wenig adaptiert werden:

Einmal, waren da die frontseitigen Bedienelemente, die sonst unter einer Klappe verborgen blieben nun an die Rückseite zu verfrachten.

Und dann gab es noch den Infrarotempfänger für die Fernbedienung der üblicherweise vorne rechts intergriert war. Hier in unser Gehäuse auf den Punkt genau, einen zudem bedingt nun wegen der dicken Blockwandgehäuse einen Infrarot-Empfänger so zu plazieren, das die Strahlen punktgenau an der IR Diode landeten erschien uns zu aufwendig und getalterisch als zu risikoreich.

Hier kamen uns zudem die noch wenige Jahre zuvor als Lehrlinge gemachten Erfahrungen mit den damaligen jedoch noch runden Infrarotempfängerbausteinen der früher Super-Color Serie zu gute.

Diese Chassisgeneration, der Grundig CUC-3400er Serie aus der Mitte der 1980er Jahre und meiner Erinnerung nach auch noch dessen Vorgänger hatten den IR Empfänger zwar am Hauptprint integriert, jedoch noch voll diskret aufgebaut und mit einer Metallabschirmung versehen gehabt.

Nachfolgemodelle erhielten dann schon den Single-IC Baustein von TFK, also TELEFUNKEN, der gleich eine Handvoll Bauteile schon einmal einsparte.

Folgt    Grundig Telefunken IR IC

Bilder: Die IR Patrone wie sie im GRUNDIG CUC-3400er Chassis u.a. zur Anwendung kam. Rechtes Bild: Später ab etwa 1990 gab es dann schon dem schwarzen Single IR-IC von TFK-Telefunken.

So war es Teil unseres Gesamtkonzepts, nicht zuletzt um dem sonst grobschlächtigen und sehr tief wirkenden Gehäuse buchstäblich einen draufzusetzen, ihm eine Art Stein-Zimmerantenne, alias einer Libelle, zu geben. Die Antenne selbst war jedoch nur Fake und bestand lediglich aus einem entsprechend wo gepflückten Baumästchen ohne einer elektrischen Nutzwirkung.

Der Sockel der "Antenne" jedoch beinhaltete einen serienmäßigen Grundig IR Empfängerbaustein, der wiederum über einen Hirschmann 5 Pol DIN Stecker mit Verschraubungsring mit dem Hauptchassis verbunden war.

Das Chassis wurde in einem mechanisch stabilen Sub-Aluwinkelrahmen entsprechend eingespannt und befestigt. Auch konnte es so zu Servicezwecken sehr einfach komplett herausgeschoben werden.

Das Ganze funktionierte technisch einwandfrei. Das große Gehäuse sowie die Lüftungsöffnungen an der Rückseite sorgten für ausreichende Kühlung bzw. Luftzirkulation.

Wie erwähnt, auch einen Scart-Stecker für den Videorecorder oder SAT Receiver Eingang besaß das Gerät. Stecker am Kabel deshalb um uns die aufwendige Fumelei mit dem Einpassen einer Buchse zu sparen.

Um den zukünftigen Untergrund an einem Aufstellplatz wie einen Tisch nicht zu zerkratzen oder "lauter Brösel" zu machen, bekam die Unterseite Filzplatten aus der Teppichbranche angeklebt.

 Als Fernbedienung selbst dienten Grundsätzlich alle passenden der damaligen GRUNDIG Geräteserien. In unserem Fall wählten wir die GRUNDIG Tele-Pilot TP-650.  

Grundig Tele-Pilot 611 Grundig Tele-Pilot 630 Grundig Tele-Pilot 650 data

Bild: Beispiele der damals dazu passenden Fernbedienungen: GRUNDIG TP-610, TP-630 und TP-650 [© GRUNDIG Jahrbuch 1992]


Design- oder "Nicht-sein" - Das war hier die Frage  

Es folgt eine grobe Übersicht über den sehr speziellen, zudem eher sehr kleinen Markt der Unterhaltungselektronik mit Designfernsehgeräten über die Jahrzehnte der Bildröhrengeräteära von etwa 1949 bis etwa Mitte der 2000er Jahre:

 

Noch lange "vor meiner Zeit" gab es Geräte wie den PHILCO Predicta aus den USA mit seiner von der Chassistechnik abgekoppelten Bildröhre die vielfach Nachahmer herbeirief. Doch dazu später.

 

Und doch gab es sie, die, die mit außergewöhnlich gestalteten Fernsehgeräten mitunter ihr Geld machen konnten. Ausnahmen bestätigen diese Regel.

Das waren aber nicht Start-up's wie wir, sondern zumeist etablierte Firmen die sich das mitunter als Spielerei und Blickfang in deren Geräteportefeu so nebenbei leisten konnten.

 

Bestenfalls, so meine Annahme, konnten Fernost Hersteller, angenommener Weise hier mit den offiziellen Lizenzen von den Markeninhabern Geräteserien für die Kinderzimmer, vornehmlich US-Amerikanischer Haushalte auflegen.

Beispiele von Themenfernsehgeräten, die im Wesentlichen in den kompakten 36cm Versionen für US-Amerikanische Kinderzimmer gestaltet wurden:

 

Links: Der Disney Mickey DT1300-C, 13 Zoll Fernseh-DVD Combo (Chassis M3P935C). Gefertigt in Thailand um 2005. Eine Servicebetreuung hiezu bot gar eine eigene Website Disneyelectronic.com

1. Bild Mitte: Winnie The Pooh, alias "Pu der Bär" wie bei uns bekannt.  Hier als Type MD20050 von TCL Thomson Electronics in Thailand um 2007 gefertigt.

Extrabild: Zu sehen oben wo die Pfoten des Bären sich festhalten, dort sind in dieser Modellreihe die Befestigungsbuchsen bzw. Lautsprecherbuchsen einheitlich angebracht.

2. Bild Mitte: Ebenso China Fertigung um 2009 aus der Disney Princess Line ab 2005 als Modellreihe, hier schon mit DVD/VHS Kombo P-600D. Modell P1310ATV - P wohl für Princess stehend. Als Fernbedienung gibt es hier natürlich einen Zauberstab! Angebracht wurden weiters viele verspielte Herzchen und anders Princessenhafte.

RECHTS: Disney's Modell DTD1363-CAR, der Themenfernseher zum gleichnahmigen Film "CARS" von Pixar. Allesamt gefertigt in China um 2008 [Alles div. Ebay Auktionen um 2022; Alle Marken und Designs ©Disney].

Man erkennt zum Teil, die idente Verortung der Lautsprecheranschlüsse für die aufsetzbaren Ohren von Mickey Mouse oder eben dem Profil von Winnie the Pooh. Accessories gab es dann in Form von dazupassenden entsprechend zumindest farblich gestalteten Fernbedienungen sowie ganzer "Untersetzer" oder Sockel in denen ein DVD Player oder gar eine VHS/DVD Kombination beheimatet waren.

Neben einem Kabeltuner gab es auch die obligatorischen A/V Eingänge mit den in den USA gebräuchlichen Cinch Buchsen. Scart Buchsen sucht man vergeblich.


 

Die neue "Transparenz" in Sachen Fernsehtechnik:

Zugegeben, etwas entfernt vom reinen Designgedanken, folgten volltransparente zumeist mit Plexiglasgehäuse realisierte Fernsehgeräte. Anfangs noch als s/w, später dann als Farbfernseher um damit den vielen Insassen in den US Gefängnissen zwar Zeitvertreib und Unterhaltung, jedoch keine möglichen Verstecke für unerlaubtes aller Art zu bieten.

 RCA Jail Gefängnis Häfen Brüder Fernseher  Grundig Lehrwerkstatt Wien, Telefunken FEVI

Bild: Beispielhaft für diese Geräteklasse derer sich mehrere Hersteller angenommen hatten: Das Modell "Sing-Sing" für Häfenbrüder mit dem "Jail House Rock", als Beispiel das 13 Zoll Modell J13805CL der US Marke RCA aus den 2000er Jahren. Die Fertigung war da schon längst in China. Dafür konnte es auch schon das US Digital TV (ATSC) empfangen [8].

Bild rechts: Nicht weil Wiener GRUNDIG Lehrlinge gar etwas zu verstecken gehabt hätten, sondern um die Einzigartigkeit der wenigen überlebenden Deutschen Vorkriegsfernsehempfänher, hier der 180 Zeilen TELEFUNKEN FE VI zu schützen hatte man ihm in Ermangelung des verlustig gegangenen Holzgehäuses nachträglich ein Plexiglasgehäuse gebaut.

Ebenso gab es immer wieder Prototypen und Demoaufbauten mit Plexiglasgehäuse um zB. eine damals neuartige nichtleitende Flüssigkeit vom Hersteller 3M  am Beispiel eines Farbfernsehgeräts mit 25.000 Volt Hochspannung oder auch sonstige technische Neuerungen zu demonstrieren.


 

Gestaltet vom "Niederländischen Künstler Philip.S" - also vom Philips Konzern für die ganze Welt:

Philips bot um 1990 mit seinem popig aussehenden Raumfahrer Helm, ich habe ihn persönlich immer als Motorrad Sturzhelm wahrgenommen, ein wohl attraktives Gerät für die Jugend an. Es bestand zwar auf Philips Großserientechnik basierend, aber dennoch für ein zwar innovatives Unternehmen etwas gewagt, da man da Philips wahrscheinlich eher etwas konservativer verortet hätte.

Hergestellt in Varianten für so gut wie alle damaligen Hauptabsatzmärkte und deren Fernsehnormen findet sich das Gerät als zwischenzeitliche Designikone rund um den Globus wie es etwa gar die Japanische Version im Jahr 2023 offeriert für gut $ 3,232 USD beweist [9].

Big in JAPAN

Bild: "Take your protein pills and put your helmets on......" - Auf ging es mit dem "Discoverer" "Space Helmet TV" also dem "Entdecker" - Der popige Philips 37cm portable Farb-TV 14GR1220/05B/10B/22B (Chassis GR1X) sowie rechts ebenso "Big in JAPAN" die Type 14S11B (Japan) mit dem einen Raumfahrerhelm kennzeichnenden getönten Klappvisier zum Schutz vor der gefährlichen Sonnenstrahlung, © Philips NL [2].

Mitunter sind jedoch die Strahleneinflüsse des Fernsehprogramms selbst mindestens genauso schädlich, aber das wäre eine andere Geschichte! [Rechts: Ebay Japan]

Angebotspreise auf Internetportalen, (Achtung, das sind nicht zwangsläufig die tatsächlichen Verkaufspreise) gehen von etwas über 300 Euro bis über 3.000 Euro mit Stand 2023. 


Der RFT TECHNISAT Design Fernseher von Luici Colani (Geräteserie)

TECHNISAT, erst spät in die Gemeinschaft deutscher Fernsehgerätehersteller eingestiegen, engagierte 1998 gar den Designer Prof. Luigi Colani um etwas ganz besonderes zu gestalten, eben einen Fernseher im Colani Design.

Als "Meister der runden Formen hat er mit seinem unvergesslichen Design ein Stück Unternehmensgeschichte geschrieben..... Denn die technischen Ansprüche des Unternehmens (RFT) verlangten nach überzeugenden Formen, um eine homogene Einheit in Funktion und Ästhetik entstehen zu lassen.

Eine Skulptur, die perfekt ins Umfeld zeitgemäßer Wohnkultur passte". [Auszug aus: 4]

Noch im selben Jahr lief der Colani Fernseher in Stassfurt, einem im früheren Ostdeutschland traditionsreichen Standort für den Fernsehgerätebau vom Band.

Der Künstler zeigte sich später etwas verwundert, das nur so wenige Leute bereit waren für einen echten Colani so und soviel damals noch DM mehr für ein Fernsehgerät im ästetischen Design auszugeben. Eine Erfahrung die der Autor, siehe den Beitragsanfang ebenso machen durfte.

Damit einmal mehr sind die noch erhalten gebliebenen Geräte, wenngleich mit bereits überkommener Bildröhren- und Analogtechnik ein Kunstwerk für sich. Dies gilt insbesonders in der Kombination mit dem mitdesignten Colani Standfuß der mehr noch als der Fernseher selbst den Rahmen des finanziell für einen Fernseher zu bezahlenden Preis noch weiter nach oben rückte.

RFT Technisat Colani Fernseher RFT Technisat Colani Fernseher RFT Technisat Colani Fernseher

Bild: Der RFT Colani TV72-4000H Fernseher von RFT nachmals TECHNISAT, zudem von einer deutschen Marke. Eines von mehreren Modellen von Colani für RFT (Achtung: Hier bezeichnet RFT die Nachwendezeitherstellermarke RFT und nicht das zuvor noch in der DDR gebräuchliche RFT Markenzeichen!) Weitere z.B. der Colani TV55-3000 von RFT oder der Colani TV72-5000 nun schon von TECHNISAT.

Die limitierten Serien wurden gar mit einem eigenen Zertifikat pro Gerät ausgeliefert, mit einem lächelnden Colani samt seiner Unterschrift bei der Seriennummer darauf.

Selbst die Fernbedienungen erhielten den in den Augen des Künstlers erforderlichen Schliff bzw. besser gesagt entsprechende Rundungen.

Ein "Manko" mag wohl gewesen sein, dass viele tatsächlich eleganten Designelemente leider am ehesten an Stellen zu finden waren, wie hier hinten oben am Aufstellort des Kunden im Normalbetrieb kaum zur Geltung gekommen waren.


 

Geschwindigkeit und Image auch im Wohnzimmer der 1990er Yuppie Generation mit F.A. Porsche

Nicht nur Brillen und andere Accessories wurden von F.A. Porsche designed! Wurde doch wenn schon nicht direkt, aber so auch einem Käufer dieser Grundig Linie suggeriert nun einen echten Porsche, wenn schon nicht auf der Straße so zumindest als Fernseher in der Wohnung zu haben.

Grundig mit seinem Design by F.A. Porsche bot am Ende der 1980er Jahre den M55-911. Schon die Typenbezeichnung alleine ließ womöglich den einen oder anderen Käufer schwach werden.

Das Gerät selbst bot damals übliche gehobene Technik. Die Stereolautsprecher waren schwenkbar. Auch war gedacht, die eigentlich dem Design gebende Frontabdeckung austauschen zu können. Ebenfalls noch die Fernbedienung unterschied sich deutlich vom GRUNDIG Standardprogramm jener Tage.

Bild: Der GRUNDIG M55-911 Stereo-Farbfernseher aus 1989/90, Designed by F.A. Porsche. RECHTS: Der eigens gestaltete GRUNDIG Tele-Pilot TP911 (M*29622-055.01).

 Weitere GRUNDIG Geräte dieser Art, wie etwa der E 72-911 DPL sowie Kleingeräte waren u.a. ein tragbarer GRUNDIG Weltempfänger G-2000A.


Philippe Starck - Ein Design wohl nicht so stark wie erwartet?

Der französische Designer Philippe Starck gab der Marke SABA 1994 mit dem "Jim Nature" einige durchaus interessante Akzente. In Summe aber möglicherweise zu wenige, oder besser gesagt nicht solche um ein breiteres Publikum damit anzusprechen. Vielleicht war dies auch der Beschränkung auf die 36 cm Bildgröße geschuldet? 

Bei aller Überlegung des Designers, bleibt bei mir der schale Geschmack von einer reinen Auftritt eines Recycling Gerätes. Was wohl so auch gedacht war, wenn man die Holzfasern betrachtet.  

SABA Design TV

Bild: Der SABA "JIM NATURE" by Starck, M3799 (TX90/TC30000/xxx). Inwieweit hier tatsächlich Naturstoffe in reinform fertigungsbedingt zum Einsatz kommen konnten? [© SABA Katalog 10]. Heute würde es vielleicht den Verdacht für "Green-washing" auslösen?

Der SABA war zwar von Starck designed, hatte aber dennoch keinen allzu starken Auftritt, weder damals noch heute am Gebraucht/Sammlergerätemarkt!

Wie schon F.A. PORSCHE für GRUNDIG, war auch Starck gleich für mehrere Gerätedesigns für SABA verantwortlich.

Studiert man die 1994er bis 1996er SABA Kataloge, so ist die Bewerbung dieses aus der Reihe tanzenden Gerätes zumindest am Deutschen Markt sehr verhalten gewesen. Es scheint, als ob die Marketing Abteilung selbst nicht wusste was sie damit anfangen sollte. Letztlich blieb es ein gut ausgestatteter tragbarer Kleinfernseher.

Der Gedanke beim Käufer schon jetzt an die Entsorgung und der Wiederverwertung seines teuren Gerätes denken zu müssen, war für 1994 wohl noch zu früh.

 


 

Auf den Busch klopfen mit dem Britischen BUSH Art-Deco Fernseher:

Die allerersten Anfänge in Sachen Design TV's:

Doch auch hier war man in Europa schneller. Schon zuvor 1949 kam in England, dem Land wo Fernsehen gleich nach dem Krieg wieder einen Neustart begann mit dem Art-Deco Geräten des Herstellers BUSH, mit dem Modell TV-12 einen nachhaltigen Designauftritt, der sich auch in vielen Filmen danach seinen Platz als Filmrequisite sicherte.

Ein Vollbakelitgehäuse im schlichten formfunktionalen Design. Die Bauhöhe ist hier den beiden übereinander montierten Chassis-hälften geschuldet.

Embed from Getty Images  Bush Art-Deco Design TV-22 Advert

Bild: "Satisfaction guarantied" war mit dem zudem preisgünstigen britischen BUSH TV12/TV14/TV22 usw. Art-Deco designten Fernsehgeräten. Hier auch zudem ein Blick auf den Innenaufbau dieser Modellreihe die letztlich die Modellhöhe definierte. © Getty Images [Rechte siehe 3]

Bild Rechts: Werbeanounce zum BUSH TV-22 hiezu für 49 GNS


KERACOLOR - Ideal für Fußballübertragungen? 

Ansonsten bot England mit dem in Kugelform gestalteten KERACOLOR Fernsehern von Arthur Derick Bracegirdle in den 1970er Jahren in Sachen Farbfernsehgeräte eine Einzigartigkeit an, die sich zumindest einer Standarderwähnung unter Sammlern und Designkennern erfreuen darf. Die ersten Geräte waren für England typisch an Harrods in London 1970 geliefert worden. Technisch gesehen waren darin ebenso britische DECCA Chassis aus Bradford zu finden. Der Name Keracolor leitet sich vom griechischen Wort Karaunos ab, was so viel wie Donnerkeil bedeutet. Scheinbar muss alles seine Wurzeln in der Mythologie haben.

Vom 12" s/w Empfänger bis zum 26" PAL Farbfernseher nebest zugehöriger Technik war alles dabei. Die erst kürzlich zuvor 1969 erfolgte erste Mondlandung tat einmal mehr das seinige um sich Kugeln, man könnte fast sagen sich Planeten nun auch ins Wohnzimmer zu stellen.

Keracolor Design TV  Embed from Getty Images

Bild: Einer der markanten Keracolor Fernseher im kugelförmigen Design, hier das Modell 723-2G; Bild rechts: © Getty Images [Rechte siehe 3]

Interessanterweise fand sich jemand, der KERACOLOR als Unternehmen weiterführt [siehe 12]. Inwieweit sich ein kugelförmiges Design welches sich aufgrund von Flat-Screens bereits überholt hat steht auf einem anderen Blatt.


Designarmes Deutschland? Nur nüchterne Auftritte oder was?

Deutschland bot mit sakral wirkenden "altarförmigen", oder möchte man sagen mit tempelartigen Designs schon Anfang der 1950er Jahre in der ersten Generation der Deutschen Nachkriegsfernseher durchaus Blickfang:

WEGAVISION - Neue Akzente nun auch in Deutschland

Das Deutsche Unternehmen WEGA bot ab etwa 1963 mit seinen verschiedenen Wegavision Modellen im Grunde das an, was der US PHILCO Predicta einst vorgegeben hatte:

Eine "Kiste" mit dem Chassis, und mehr oder weniger frei schwebend die daraufgesetzte Bildröhre. Gewissermaßen als schwenkbarer Kopf, der den Gerät, zudem wenn es eingeschaltet war auch noch so etwas wie menschliche Züge gab. In der künstlichen Intelligenz und noch zuvor mit menschenähnlichen Robotern finden wir zwangsläufig auf die Größe einer damals technisch möglichen Bildröhre erste Prototypen dazu.

WEGA Wegavision 2000 WEGA Wegavisiion 3000L

Bild: Der WEGA Wegavision 2000 aus 1963 sowie der Wegavision 3000L. Wesentliche Unterschiede finden sich in den Programmumschaltern (Monomaten oder Drucktastenaggregaten). [6]

 

Trittbrettfahrer am Designmarkt:

Quelle Universum Noca Q-101

Bild: Wohl als Klone darf man die "Nova" Serie des Deutschen Versandkönigs "Quelle" mit den Quelle Nova Q-101 (Bestell. Art. Nr. 06565 der Jahre 1964 bis 1967 sehen. Wie beim WEGA ist ebenso die 59 cm Bildröhre drehbar angeordnet. 


Ein Karibischer Exot?

 

Kuba Imperial sprengte was die Größe betraf ohnehin alles mit dem auch schon anderwertig viel zitierten Kuba Komet Multimediacenter. In der öffentlichen Wahrnehmung und als inbegriff westlicher Dekadenz muß er tatsächlich wie ein Komet eingeschlagen haben.

KUBA Komet Fernsehtruhe ab 1967  Kuba Astronaut

Bild: Der Westdeutsche KUBA Komet - Weniger ein Fernseher, denn eher ein Statement darüber das man sich damals ab 1957 ins Wohnzimmer stellen konnte sofern man entsprechend flüssig war [7]. Der Preis betrug 1959 mit einem eingebauten TELEFUNKEN Tonbandgerät DM 3.227,-. Und dabei war dieses Modell noch nicht einmal das einzige außergewöhnliche aus der KUBA Modellreihe!

 

Anmerkung: Ein österreichischer Sammlerkollege hat nun im Jahr 2022 sein Exemplar von unserer Sammlerkollegenschaft um den "Radiobote" wieder instand gesetzt bekommen. Es wird demnächst einen Fachartikel im RADIOBOTE dazu geben.

Bild Rechts: Der KUBA Astronaut 19 FS-Koffer 1619 Volltransistor, wiederum ist ein Designklassiker aus 1963 bis 1965 als damals wohl flachster möglicher Fernsehapparat (bedingt durch die neuartige Importbildröhre). Die Namensgebung "Astronaut" passte wohl nicht nur zur damaligen allgemeinen Weltraumeuphorie, sondern auch zu den Handkoffern mit den Lebenssystemerhaltenden Technik, die die Astronauten mit sich herumtrugen. Lebenswichtig war wohl auch für den Besitzer, somit Frensehen protable immer dabei zu haben.


 

Designgeräte der Unterhaltungselektronik hinter dem Eisernen Vorhang:

Auch "in der schöneren Welt hinter dem Minenfeld" gab es sehenswertes Industriedesign. Diesem interessanten Thema haben sich ohnehin bereits andere Sammlerkreise und Fachleute erfolgreich angenommen. Neben Radio und HiFi-Geräten, die es durchaus mit der ins unendliche hochstilisierten "Dieter Rams Ära" aufnehmen konnten, gab es als stellvertretendes Vorzeigexemplar ein zudem nur im DDR Inland vertriebenes Fernsehgerät:

DDR Design TV Stern Radio Berlin ALEX  Embed from Getty Images

Bild: Der DDR s/w Fernseher RFT RAFENA, Modell "ALEX" der Saison 1958/59. Gewidmet dem Empfang EINES Programmes vom DDR Fernsehen gesendet u.a. vom damals zukünftigen neuen Fernsehsender Berlin Alexanderplatz ab 1969 (sowie Cottbus). Das Gerät war formgestaltet um eine Westimport Bildröhre die wir als Standardbestückung auch "im Westen" kannten gebaut worden.

Bild Rechts: "Am ALEX" Der neue Fernsehturm am Ostberliner Alexanderplatz war der Namenspatron.© Getty Images [Rechte siehe 3]

Konstruktiv bedingte Abstriche in sachen Empfangsempfindlichkeit, Stichwort reduzierter ZF Verstärker, Probleme mit der Hitzeentwicklung auf kleinem Raum nebst der an diesem Modell rigoros vollzogenen technischen "Unmöglichkeit" Westfernsehen empfangen zu können machen heute diese Geräte zu etwas seltenem.  


Dieter RAMS bei der Firma BRAUN

 

Leider wird die Ära des Gestaltungsmeisters Dieter Rams zu einem hohen Prozentsatz nur mehr dazu benutzt um Preise am Sammlermarkt zum Teil astronomisch hochzubieten. Genau genommen wurde damit ein eigener Markt geschaffen, der uns einen neutralen Blick auf die Erzeugnisse von Braun wie auch seine früheren, zeitgleichen und späteren Designkollegen und Herstellerfirmen deutlich erschwert. 

Braun FS2 

Bild: Der BRAUN FS2. Klare Konturen und alles an seinem Platz. Reduziert auf das Minimalistische wie an einem Puppenhaus Fernseher. ©BRAUN [ ]

Der Westdeutsche BRAUN FS1, noch ausgeprägter der BRAUN FS2 sprechen eine klare Formensprache die mit mehr als deutlichen Konturen allen "überflüssigen" Schnick-Schnack beiseite liesen und eine klassische Ikone für das Aussehen eines Fernsehgerät der 1950er bis 1960er Jahre darstellen.


 

Neue Formengestaltung mithilfe der nun möglichen Miniaturisierung in Verbindung mit der Transistorisierung der Geräte:

 

Das japanische Unternehmen SONY gab mit dem "Doghouse" selbst im Oval Office des amerikanischen Präsidenten die Latte vor. Es war das damals kleinste käuflich erwerbbare Transistorfernsehgerät. (Zugegeben, in der Hochspannung waren anfangs doch noch Röhren drinnen, da es noch keine Halbleitergleichrichter für diese Spannungen gab):

 Sony 8-301W Micro TV Werbung 1960 Akio Morita

Bild: 1960er Werbung für das von SONY neu geschaffene Marktsegment der Micro-TV's. Auch der US Präsident John F. Kennedy hatte einen SONY 8-301W im Oval-Office  gewissermaßen als vorbote darüber, wer als Fernsehgerätehersteller in den USA bald das Sagen haben wird....

Bände dazu spricht auch das Cover von Time mit eben Akio Morita als Mann des Jahres 1971. Ein Mann der nicht Märkte bediente, sondern sich neue schafft! [© Time]

Siehe dazu auch das sehr lesenswerte Buch (auch und gerade für Nichttechniker: "Made in Japan, Akio Morita und Sony" das uns u.a. eine tolerante Sicht auf die Welt zeigt

 

Es folgten mit zeitlichem Abstand ab den 1970er Jahren japanische Trendsetter .....

 

Bilder: ....wie der JVC Videosphere: Wehe wenn er von der Kette gelasen wird.... Ein Gerät was im Zimmer aufgehängt werden konnte. Die Kugelform hatten wir ja schon mal immer wieder. Der Sockel konnte wie später bei den "Disney's TV's"  mit einer Timer-Flipp Nummern Uhr aufgerüstte werden (Hier die Austrialien Version mit dem nur VHF Tuner. Foto: Ebay Auktion).

 oder dem "Soucer", TR-005EU von National-Panasonic, hierzulande auch als die "Apollo-Kapsel" mit "Apollo-Technik" bezeichnet um sich den überirdischen UFO's etwas zu distanzieren womit wir wieder einmal bei der damals beherschenden Raumfahrttechnologie angelangt wären. Wie auch der TR-001EU als den damals kleinsten Fernseher der Welt (1971) aus den Jahren 1972/74 (Foto: National Katalog D um 1974).


Frankreich und Italienische Designer:

Für Europa galten überhaupt Italienische, und Französiche Designer als die, die vereinzelt den Trend für deren Märkte vorgaben.

Fairerweise müsste man bestimmte Französische Fernsehgeräte wie auch Italienische hinsichtlich ihrer Formensprache vorreihen.

Das wir dies nicht tun, ist dem Umstand geschuldet, das diese Geräte kaum ihre Heimatländer verlassen haben und auch keine Exportschlager waren wie man vielleicht annehmen möchte.

Im Fall der französischen Geräte lag das an deren "exklusiver 819 Zeilen Fernsehnorm". Im Fall von Italien schafften es bestenfalls nur in der Formensprache abgeschwächte Modelle in den Export wo sie in Österreich oder Deutschland sowie skandinawischen Ländern, allesamt in der TV Norm CCIR PAL B/G arbeitend unter der Marke ZANUSSI, INDESIT usw. ebenso direkt einsatzfähig waren.

 

  

Bilder: Frankreich mit dem Sonora TV3 um 1950 sowie der Teleavia Panoramic 111 um 1958

 

In Deutschland, Österreich bot meines Wissens kein einziges Designfernsehgerät je an, gab es schon 1951 mit dem ARGUS etwas besonderes. Entweder hat der noch junge Markt das damals noch nicht gewürdigt, oder aber die Preisgestaltung war deutlich vom Leistbaren entfernt sodas kaum mehr Geräte dieser Art auf den Markt kamen.

Nicht unerwähnt bleiben dürfen die verschiedenen Modelle von NORDMENDE, die sich zwar vom Einheitsbrei deutlich unterschieden aber dennoch den Anspruch auf ein echtes besonderes Design in dieser Aufstellung her nicht verdient haben. In diese Klasse darf auch der Hersteller LOEWE, zudem ein Hersteller der ersten Anfänge schon im Deutschen Vorkriegsfernsehen zugeordnet werden.

 

In unseren Breiten hat er es zudem eher nicht geschafft: Der Kerr Kugelfarbfernseher von. Ein Gerät für den Britischen Markt, der folglich auf dem Festland aufgrund dmals anderer TV standards nicht wirklich emofangsbereit war.


 

Das Gerätedesign der Fernsehapparate und einzigartige Gestaltung in den USA:

Der US Klassiker schlechthin ist diesbezüglich der PHILCO Predicta.

Ein Gerät, bei dem die Bildröhre schwenkbar wie bei einem Menschen der Kopf vom Rumpf, hier mit der eigentlichen Gerätetechnik versehen getrennt ist.

Eine künstlich geschaffene Leichtigkeit des Gerätes wirde so offeriert. Nachahmer waren eben die Franzosen wie auch WEGA mit seinem....

Embed from Getty Images  Philco Predicta Design Fernseher 1959 Philco Predicta Design Fernseher 1959

Bilder: Die PHILCO Predicta Fernseher (Modellreihe) mit der abgesetzten schwenkbaren Bildröhre als damaliges Alleinstellungsmerkmal. © Getty Images [3]

Bilder rechts: Philco Werbung 1959 für die Predicta Modelle [Courtesy TVHistory.tv, 11]

Zum tieferen Verständnis zum US Fernsehmarkt, sei auf die vielfach frei käuflichen getrennten Baustein Fernseher, in Form eines getrennten spielbereiten Chassis und eben der Bildröhre für einen fast beliebigen Einbau z.B. in der Schlafzimmerwand verwiesen. In Europa kennen wird dies als standardisiertes Produkt eher nicht! Damit wurden bereits vielfach individuelle Designs möglich.

Aus der bereits auslaufenden Periode, als es noch ein "echtes made in USA" gab, boten die RCA die Colortrak Modelle sowie Zenith den System 3 an.

Beides vielleicht nicht so stark ausgeprägte Klassikerm aber dennoch ebenso Vertreter eines Industriedesigns das in Folge so kaum mehr auf dem Markt erschien.

 


Schlußwort:

Diese Darstellung, motiviert aus dem einst eigenen Bemühen "Design Fernseher" zu bauen, soll einen groben Überblick zu einzigartigen Fernsehdesign Entwicklungen, bezogen auf die Analog TV Ära mit seinen noch als muss installierten Bildröhre zeigen.
Natürlich gab es zu jedem Gerät weitere Abwandlungen und womöglich auch weitere Vorgänger davon.

Als Extrembeispiel gab es aber auch den umgekehrten Weg, wie zumeist ausgediente Fernsehgeräte wiederum zu einem Kunstwerk gestaltet werden konnten, wovon auszugesweise stellvertretend erwähnt der Südkoreanische Medienkünstler Nam June Paik manigfaltig zeuignis manigfaltig ablegte.
Im privaten Bereich gab es dann noch solche die Fernsehgeräte, leider dann auch schon echet erhaltenswerte Nostalgiemodelle zu einer Getränkebar, einem Aquarium oder aber auch einem Katzenhäuschen umgebaut haben.

Heute, von Bilderrahmenmotiven abgesehen bietet ein Flatscreen kaum mehr geräteformende Zeichnungselemente mehr. Oder vielleicht doch?



Quellen & Literaturverzeichnis:

 

  1. Archiv Scheida & pers. Erinnerungen
  2. Hifi-Archiv.info - https://www.hifi-archiv.info/Philips/Philips-1990-Magazine/042.jpg
  3. Bilder von Getty Images: Lizenz für freie Nutzung im nicht kommerziellen Umfeld. Alle Rechte verbleiben bei Getty Images! Siehe betreff Lizenz unter Getty Images !
  4. https://www.infosat.de/entertainment/technisat-w-rdigt-lebenswerk-von-professor-luigi-colani
  5. https://www.technisat.com/de_AT/Presse/10-10/?pressID=2652&mail=1
  6. https://www.hifi-archiv.info/wega.html
  7. https://www.hifi-archiv.info/Kuba/
  8. https://usermanual.wiki/Rca/RcaJ13805ClUsersManual273196.314452181/view
  9. https://www.ebay.com/itm/354517154889 (Philips Discoverer)
  10. hhttps://www.hifi-archiv.info/xx
  11. http://www.tvhistory.tv/1959-Philco-brochure4.jpg
  12. http://www.keracolor.com/the-beginning/

Lesetipps:


Offenlegung:

*Die Verwendung von Markenzeichen und Namen dient nur der allgemeinen erklärenden fernsehgeschichtsforschenden Beschreibung und macht sich der Autor keine davon zu Eigen, oder stellt auch nicht die Rechtmäßigkeit der bisherigen Eigentürmer daran in Frage.

Obig angeführtes Studiengerät steht in keinem Zusammenhang mit den offiziellen Merchendising Artikeln der Hanna Barbara.

 

Alle Textangaben wurden ohne Namensnennungen als reine allgemeine Erzählung des TECHNISCHEN Hintergrunds zum Kunstwerk sowie meiner persönlichen individuell subjektiv wahrgenommenen Erinnerung angeführt.

 
Eine Ausnahme bilden die in der Öffentlichkeit stehenden Personen und in allgemein zugänglichen Medien ohnehin präsenten und genannten Personen sowie bereits anderweitig von Dritten veröffentlichte Texte.

Es war und ist nicht die Absicht irgendwelche lebenden oder mittlerweile verstorbene Personen oder Institutionen in einem negativen Licht darzustellen! 

Bilder, siehe Quellenangeben sowie Eigenarchiv Scheida

 

©  Wolfgang Scheida / Wien, 1/2023

 zu www.scheida.at/scheida/televisionen.htm gehärend

Letzte Überarbeitung: 22.01.23