Was kann man von einem 32 Jahre alten Mercedes-Benz W202 C180 aus 1993, erster Serie noch erwarten?

MB W202 C180 Innenausstattung Elegance 1993 

Bild: Gediegene >Elegance< Ausstattung einer vergangenen Epoche. Ist es einer der sich aufmacht zum überlebenden Klassiker zu werden?

Einleitung:

Mercedes Benz W202 C180 Elegance Benzin Aut. 1993-2025; ca. 215.000 km

Es sollte nicht dauerhaft bei den zwar kompakten und durchaus brauchbaren Fernost Erzeugnissen alias dem KIA Picanto bleiben, weshalb die Ausschau nach komfortableren Limousinen, natürlich solchen die in Würde gealtert nun als Klassiker in die Jahr gekommen waren Ausschau gehalten wurde.

Bestimmte VOLVO's, aber auch in Größe und Design europäisierte "Amerikaner" standen dabei schon lange auf der Suchliste.

Wir werden sehen ob und wann das noch was wird.

Im Raum St. Pölten wurde jedoch ein als Leckerbissen vollausgestatteter W202 C180 mit Klimaautomatik, Heckrollo, Vollleder in Grau, E-Sitze, u.v.m. angeboten mit dem Hinweis es würde für den im oberen vierstelligen Kaufbetrag auch noch ein neues Pickerl sowie ein Service geben.

C180 1994

Eine spontane Besichtigung mit Probefahrt offerierte ein durchaus akzeptables Fahrzeug das aber ebenso noch etwas Liebe bedurfte. Von Überlackierungen die mich nicht stören abgesehen waren doch deutliche Abnutzungserscheinungen und leichte Blesuren rundum erkennbar die den höheren Angebotspreis etwas in Frage stellten.

Eine Ausstattung die sich sehen lassen konnte. Erst rund ein Jahr später kam die dann neue Klimaautomatik sowie die fünf Gang Automatik auf dem Markt Schiebedach C180

 Stoffverkleidung löst sich am Hubdachschiebehimmel

 

Der Test:

Die unmittelbare Nähe zum ÖAMTC Prüfzentrum ließ einen Ankaufstest sinnvoll erscheinen der auch innerhalb einer Woche, dem Rücktritt eines anderen Clubmitglieds gedankt zustande kam.

Eine gute Stunde später gab es dann das Fazit des Prüfers der zu Beginn etwas skeptisch war ein 30 Jahre altes Auto überhaupt zu testen.

Es blieben einige Pickerlrelevante (TÜV) Argumente übrig.

Was er nicht bemängelte, das war der defekte Tempomat (der lt. Besitzer fallweise funktionieren soll) sowie der sich im Auflösen befindliche Motorkabelbaum einer MB Krankheit jener Baujahre. Ebenso war auch das harte Schalten der Automatik vom zweiten in den dritten Gang für ihn "Baujahrtypisch".

Gestört hat mich, das nicht einmal ein Motor-Kompressionstest gemacht wurde da man "nichts auseinanderschrauben" wollte. Sehr schwierig bei vier Zündkerzen.

Das der Schalter für den Heckscheibenjalousiemotor extrem ausgeleiert war - geschenkt.

Das das Hub-Schiebedach in der Dachfront an einer Stelle um ca. einen halben Zentimeter versank war schon merkwürdig.

Warum in die Ferne schweifen wenn ein Benz ist so nah - die Alternative:  

Der Zufall, normalerweise hätte ich auf so ein Autoscout.at Online-Inserat mit eher schlechten wenig aussagenden zudem sehr dunklen Fotos gar nicht reagiert, bot in relativ naher Entfernung meines Wohnortes jemand einen ebensolchen MB W202 C180, mit ebenso der Klimaautomatik, einer Heckrollo jedoch ohne Lederausstattung und ein Jahr alter um einen günstigen Kurs an.

Die Farbe und Ausstattung passt schon einmal

Bild: Die Farbe und Ausstattung passt schon einmal

Mir durchaus entgegenkommend hatte er kein Schiebedach was ich so bevorzuge. Leider aber auch kein damals noch optionales Funkschlüsselsystem.

Inwieweit das Fahrzeug tatsächlich fahrbereit oder gar anmeldetauglich war blieb irgendwie im Dunkeln.

Ein Mann am anderen Endes des Telefons verwies auf seine Ehefrau die sich "um alles kümmern" würde.

So war es dann auch. Es handelte sich tatsächlich um die Abgabe aus einem Nachlaß, sprich des verstorbenen Ehemann dessen Witwe und Tochter die Verlassenschaft zu regeln bzw. aufzulösen hatten.

Zuvor gaben sie deren deutlich stärker motorisierten Volvo schon ab der anstelle des Benz gefahren wurde. Im Nachhinein kann ich auch etwas nachfühlen warum.

Eigentlich war der Wagen etwas was ich mir immer schon aus "erster Hand" wünschte um alle Arten "schmieriger Zwischenhändler" und jungen "Nachbarsburschen" die an sowas herankommen zu sparen.

Solche, die den Wagen dann nach langer Standzeit erst einmal fest treten und ohne richtiger Behandlung und Pflege um erhöhtes Geld mit den besten Tönen alias "Rentnergepflegt" wieder abstoßen wollen.

Rentnergepflegt was das Äßere betrifft, der Wagen stand gut fünf Jahre in einer Garage und wurde vor dem Verkauf "mit den alten immer noch angemeldeten Kennzeichen" nach einer Batterieladung "probegefahren" und in wohl besserer Ausführung gewaschen.

Das originale MB Serviceheft führt die MB Werkstattstempel bis 195.000 km. Es fehlen also "nur" die letzten rund 20.000 km die zumindest teilweise bei freien Werkstätten mit Ölwechseln nachvollziehbar sind.

Letztlich war er aus zweiter Hand da er die ersten X Jahre bei einem anderen Besitzer verbrachte.

 

INHALT

  1. Einleitung

  2. Der Kauf

  3. Die Heckscheibenheizung

  4. Ölverlust

  5. Mängel

  6. Pro und Kontra aus meiner Sicht

  7. Abgrenzung

  8. Quellen

  9. Lesetipps des Autors

 

Mängel:

Ein Auto kaufen das man nicht einmal einen Meter gefahren ist, ist ein Risiko. Ein Risiko das hinsichtlich des nicht sichtbaren Rosts und des weiter heruntergehandelten Kaufpreises ich bereit war einzugehen.

Der Unterboden und die Schwellerbereiche augenscheinlich eine zudem mehrfach angebrachte Rostvorsorge bzw. Überarbeitung erhalten hatten. Anders hätte er in diesem Zustand auch Garagengepflegt kaum überleben können.

Diese Form des Abstellplatzes werde ich ihm in Ermangelung einer Garage leider nicht mehr bieten können was ein Risiko in Sachen Rostüberlebenszeit darstellen vermag.

Auflösungstendenzen am Kabelbaum:

"Und so zerbröselt der Keks nun mal" hieß der Slogan in einem einst populären Film mit dem Komiker Jim Carrey.

Hier aber ist nicht der Keks sondern der Motorkabelbaum gemeint, der, kaum greift man an einen Stecker hin man gleich das zerbröseln der bereits steinharten Isolierung beobachten kann.

Ein Umstand der den hohen Temperaturen und Öldämpfen bei damals wohl etwas falscher Wahl des Isoliermaterials geschuldet ist.

 C180 Kabelbaum MB C180 Kabelbaum 1993

Bild: An den Injektorsteckern wie auch am Kühlwassertemperaturstecker sowie anderswo sind die defekten Kabelisolierungen gut zu erkennen

Einen temporären Isolierfehler beim Wasserthermostat habe ich provisorisch mit Schrumpfschläuchen bearbeitet.

Es wird aber mittelfristig im Fall des Behaltens des Wagens kein Weg an einem Motor-Kabelbaum Nachbaukauf und an dessen Einbau vorbei gehen. Kostenpunkt gute 500 bis 600 Euro Materialkosten.

Nach rund zwei Monaten Besitzdauer habe ich nun den Motorkabelbaum sowie die Zündspulenkabel bestellt.

Wir werden sehen wie einfach oder auch Komplex der Einbau bzw. Austausch von statten gehen wird. 

Der Austausch des M111 Motorkabelbaumes sowie der Zündspulenkabelbaumes

Nach rund 2.500 km bisheriger Nutzungsdauer, einem Urlaub gedankt war es soweit:

Bei KURTH Classic Autoparts bestellte ich die beiden Kabelbäume unter Angabe der FIN und den Fahrzeugdetaildaten um versehentliche Fehllieferungen anderer Versionen zu vermeiden.

Dank des Hinweises des Inhabers war es dann tatsächlich eine andere Type denn die an die ich dachte.

Es gibt zwar auch andere Nachbaulieferanten, die aber verlangen das der Kabelbaum zu ihnen vorab eingesendet werden muß. Das war für mich keine Option, wollte ich doch mit dem Fahrzeug fahren und nicht stehen und auf einen Tag X warten bis irgendwas geliefert wird.

Zudem die Abfolge der Kabelbelegungen und Verlegung, wenngleich im Nachhinein weitgehend selbsterklärend und mit Fotos parallel dokumentiert ein Risiko im Zusammenbau dann 1-2 Wochen oder noch später, je nach Zeit und Laune zumindest für mich darstellen.

Es begann also der Umbau:

Im Nachhinein hätte man die Kabelbaumerneuerung noch umfangreicher machen sollen, Wahrscheinlich wirklich wie ebenso empfohlen und bei meinem zumindest Grenzwertig erscheinend auch die Drosselklappeneinheit zur Revision einsenden sollen. Womöglich auch den der Klimaanlage. Hätte.....Täte...

uch die Drosselklappe hätte sinnvollerweise den Kabelbaum mit Spezialstecker gleich miterneuert bekommen sollen.

Bild: Auch die Drosselklappe hätte sinnvollerweise den Kabelbaum mit Spezialstecker gleich miterneuert bekommen sollen.

An einem Mehrfachstecker bei der ABS Einheit, den man auftrennen muß bleibt aber ein alter Kabelbaum im Fahrzeug übrig für was auch immer.

Bild: Mehrfachstecker modular zusammengestellt. Leider hat auch der verbliebene Rest klarerweise Auflösungstendenzen

Im Stecker sieht man ebenso schon all die brüchigen Kabel mit dem Risiko, das durch die mehrfache Manipulation, insbesondere an einer Biegestelle dann ein Kurzschluß entstanden sein könnte.

Noch hoffe ich....

Anders als gedacht, muß man den Wagen nicht aufbocken, die Unterfahrschürze nur vorne Abschrauben um an den Ölstandsstecker zu gelangen. Der Rest findet von oben statt wenngleich man sich anders als YT Videos zeigen man sich selbst mittelgroße Hände dabei mehrfach "bricht".

Y Blech

Bild: "Sünden abbüßen" am Y-Blech an das man kaum hingelangt

Am kritischten ist das Y-Halteblech unter dem Ansaugkrümmer an dem fünf Schrauben zu lösen sind. In meiner Version mit Klimaanlage sind selbige Teile alle "im Weg", wiewohl es zwar letztlich gelang. Aber ein deutlich höherer Zeit- und Frusttrationsausmaß gekostet hat.

Bild: Gnade dem letzten Mechaniker vor dem Kabeltausch der da hineingreifen und Fehler suchen muß die vorher noch nicht da waren.

Der größte sonstige Teil ist "nur" endlose Schrauberei.

Die Schrauben aber sind alle mit etwas Mitdenken exakt zuordenbar. Keine ist übriggeblieben. Musste aber unter dem Auto und mit Magnetstab wieder herausgefischt werden.

Das an den schwarzen Kunststoffkabelkanälen wenige aber doch Laschen gebrochen sind wundert nicht.

Herausfordernd ist es die Kabelbinder aufzuscheiden und an selbiger Stelle nachher wieder neue anzubringen.

Nach dem Zusammenbau und Kontrolle folgte ein Anlernnen der Drosselklappe und ein Probelauf der mit einem anfänglichen Stottern das sich umgehend beruhigt hatte ausklang.

Testfahrten bescheinigen "Operation gelungen - Patient lebt", wenngleich der Tempomat plötzlich nicht mehr funktioniert. Da fiel mir ein, das ich von zwei gelösten Gasgestängeverbindern einen vergaß wieder mechanisch zu verbinden.

Der Rest war schnell gemacht.

 

Zuerst zum nebensächlich Unwichtigen:

Der bessere Becker Autoradio ist dabei

Zum zeitgenössischen hochwertigen Becker Gran Prix 2000 RDS Modell BE1320 Autoradio gab es im Gegensatz zum restlichen Auto leider keine Unterlagen, so auch keine Codekarte was wenn auch letztlich erfolgreich andere Bemühungen erforderlich machte einen Zugang zu erhalten.

Es war zudem eine Version eines Autoradios, das wenngleich heutzutage lächerlich erscheinend, schon damals eine Vierkanalendstufe besaß und den bisher extra angebrachten Mercedes typischen "Fader" Regler in der Mittelkonsole nicht mehr benötigte.

Becker Gran Prix 2000 RDS Modell BE1320 Autoradio "Altbackene" DIN sowie Becker-Mercedes Standard Anschlüsse an der Rückseite

Becker Gran Prix 2000 RDS Modell BE1320 Autoradio Einblicke in den aufgeräumten Innenraum des Radios

Becker Gran Prix 2000 RDS Modell BE1320 Autoradio Innenseite des absteckbaren Bedienteiles.

Becker Gran Prix 2000 RDS Modell BE1320 Autoradio Blick auf das Cassettenlaufwerk

Das Kassettenlaufwerk bekam eine Reinigung das aber da es subjektiv keine 10 Stunden lang je eine Kassette abgespielt hatte ohnehin ungewöhnlich sauber und ohne Einschleifspuren am Tonkopf war.

Was sich noch herausstellte das war das Nichtfunktionieren der elektrischen Automatikantenne.

Die Motorantenne:

Damals gab es noch die Teleskopantennen die für einen brauchbaren UKW Radioempfang unerläßlich waren. Um diese Zeit aber auch nach und nach wahlweise in die Glasscheiben integrierte Antennen sowie kurze "Stummelverstärkerantennen" am Dach begannen sich durchzusetzen.

Als Luxus galt im Gegensatz zur manuel ein- und ausschiebbaren Teleskopantenne, die beim öffentlichen Parkieren leicht auch dem Vandalismus zum Opfer fallen konnte, die Automatikantenne die bei Nichtgebrauch des Fahrzeuges schön und sicher versenkt blieb.

Beim Einschalten des Radios sie aber dann motorisch aus- bzw. nach dem Gebrauch wieder einfuhr.

Als Pflege sie lediglich von Zeit zu Zeit etwas Schmierung und Reinigung  benötigte wofür es eigene Pflegetücher gab.

Meine dürfte keine bauseitig Originale (mehr) sein, da am MB Radiostecker mit einem "Kabeldieb" die Dauer-Plusleitung abgezapft wurde.

Aber dennoch keine Funktion der Antenne erfolgte. 

Wie sich herausstellte war diese scheinbar einmal gegen eine manuell ausziehbare WISI Teleskopantenne ausgetauscht worden ist.

 

Die Praxis:

Es war ein Deja Vue. Eine erste Ausfahrt ins nördliche Niederösterreich zeigte schon bald nach der Wiener Stadtgrenze die hörbaren empfangstechnischen Schwächen wie sie mir von früher mit ähnlichen Systemzusammenstellungen her bekannt waren.

Beim alternativen KIA Picanto kannte ich diese Mängel nicht. Lag es an der dort besser plazierten Dachantenne, an modernerer Radiotechnik oder an den wesentlich lauteren Umgebungsgeräuschen die mögliche Kurzzeitempfangsaussetzer und "Zischer" für den Hörer unmerklich machten?

Noch weiter entfernt kamen letztlich fast gar nur mehr tschechische Stationen herein.

Was man 1992, als etwa das Modell von Becker herauskam dort scheinbar noch nicht beherrschte, das waren die möglichen RDS Zusatzfunktionen wie in erster Linie die automatische AF Alternativfrequenzwahl die bei schlechtem Empfang den Tuner automatisch auf eben eine Alternativfrequenz des selben Senders falls vorhanden umspringen läßt.

Dies fehlt hier leider, wiewohl ich es aus dieser Zeit u.a. von SONY Radios wenngleich die dafür die schlechteren ALPS UKW Tuner verbaut hatten her kannte.

Nun wollte ich noch wissen, ob es etwa die Antenne oder deren Verkabelung zum Radio ist, die hier für Signaldämpfung und somit früheren Aussetzern führen könnte.

Messen und Wissen:

Man hatte aus früheren Zeiten noch Ausrüstung und Meßgeräte mit denen einmal am gleichen Standort an der Stadtgrenze die bekannten lokalen UKW Radio Sender gemessen wurden.

Bei der Gelegenheit wieder der Hinweis an die Webseite von Herrn Franz Brazda mit seinen UKW Radiofrequenzen für Wien.

Gemessen einmal mit einem der Antenne vergleichbar langen Stück Draht. Und dann zum Vergleich die WISE Antenne samt Koaxialkabel im Auto verbait sowie einem Verlängerungskabel zum Meßgerät.

In der Kurzfassung: Die WISI Antenne lieferte ein durchgehend um rund 3 dB/µV stärkeres Signal denn der Draht was als Ausreichend empfunden werden darf. Hier das Frequenzspektrum sowie die Meßwerte in dB/µV als Vergleich:

Radiosender/Frequenz Mit "Drahtantenne" Mit WISI Einbauantenne
88,6 47,5 45
89,9 49 57
92,0 48 56
94,0 37,5 45
99,9 54 58
102,5 40 42,8
103,8 53 56

Man muß folglich davon ausgehen, das entweder das Radio etwas Empfangsschwach ist, oder dies der 32 Jahre alten Technik entspricht. Ein neues Radio oder Retro Autoradio mit DAB+ werde ich zumindest bis auf weiteres nicht einbauen.

Bestenfalls ein zeitgenössisches BLAUPUNKT Radio als Vergleich käme in Frage die aber mitunter ebenso mit "Gold" aufgewogen werden was aber sicher nicht immer deren Leistung entspricht.

Lichtspiele:

Je nachdem ob und inwieweit man auf diese visuellen Aspekte reflektiert fallen einem die einen oder anderen defekten Hintergrundbeleuchtungen auf.

Abhängig nach Baujahr bzw. Ausführung sind unterschiedliche Lämpchen und Stärken verbaut.

Eine LED Umrüstung unterlasse ich bewußt.

So kommen wieder zwei neue 12 V 2W Lämpchen hinein. Dazu kommen noch die Ausziehhaken die man für das Ziehen des Kombiinstrument benötigt.

beleuchtete Mittelkonsole und Kombiinstrument jedoch mit schwacher Ausleuchtung linksbeleuchtete Mittelkonsole und Kombiinstrument jedoch mit schwacher Ausleuchtung links

Vollständig beleuchtete Mittelkonsole und Kombiinstrument jedoch mit schwacher Ausleuchtung links.

 

Im Bild links die defekte Lampe im Amaturenkombiinstrument die mit Bajonettstecklämpchen behoben werden sollten.

Auch in der Schaltkulisse der Automatik herrscht völlige Dunkelheit.

Dort ist ein 12 V 1,2 W 4,8 Stecklämpchen auszutauschen.

Dabei sah ich zudem das in dieser Schaltkulisse schon einmal wer dran war. Vielleicht weil auch er aufgrund des steckenden Starter die Automatik aus der P Stellung entriegeln wollte?

Die Scheinwerfer, vielleicht altersbedingt ein wenig "gedämpft" kommen natürlich an die heutigen Xenon oder gar LED Lichtquellen in der Qualität nicht heran was man bei Nachtfahrten auch sieht.

 

Es kommt anders als man denkt

So fuhr ich nach erfolgter Zulassung frohen Mutes nach Hause und machte am späten Nachmittag noch einige kleinere Pflege- und Reinigungsarbeiten zum Kennenlernen des Fahrzeuges.

Insbesonders die Batterie in Kenntnis ihrer wohl Tiefentladung in der Vergangenheit, wenn sie sich noch "Retten" lassen könnte kam an ein Ladegerät.

Am nächsten Tag wollte ich mit dem Auto in die Arbeit fahren, zudem es an diesem Tag absolute "Pflichttermine" zu absolvieren gab die nicht aufschiebbar waren. Stieg mit meinem als "Statement" gekauften neuen wenngleich auch zu großen Wackeldackel in das Fahrzeug, doch anstelle eines satten Startgeräusches lief der Starter nur ins leere.

Anlasser im C180 Anlasser im C180 W202

Bilder: Versteckspiel und ziemlich verbaut der MB Starter

Also das Ritzel sich nicht in den Kranz einschob.

Der Ärger bzw. die Enttäuschung bedarf hier keiner Worte. Einerseits kann bei alten Autos immer etwas passieren. Das dies aber gleich erstmals hier "wenn es wichtig" gewesen wäre auftaucht war enttäuschend.

Die Zeit erlaubte keine Untersuchungen wo nun der Starter zudem nur von unten erreichbar verbaut war. Auch an ein Aufbocken und herumklopfen war nicht zu denken.

Um zukünftig dieses Risiko auch im Fall eines Gängigmachens zu vermeiden blieb es in Folge bei einem neuen Starterkauf "Hella" den ich, mit allen Formen von Flüchen ohne einer Hebebühne letztlich von unten her selbst einbaute.

Die beiden 17er Schrauben waren dabei mit Verlängerungen und Gelenkskopf noch die leichteste Übung.

Wider Erwarten war das Lösen der beiden Kabelstecker das Anstrengende und Zeitraubende. Auch muß man wissen das die Lenkung nach rechts eingeschlagen werden soll um den Lenkarm nicht im Weg zu haben.

Automatik Wartung:

Ohnehin geplant und so gleich kombinierbar wenn er denn schon aufgebockt steht war der Austausch des ATF Fluids und des Automatik Filters.

Mein 1993er hat noch die 722.4 4 Gang Automatik, wenngleich auch schon mit dem Tempomaten verbaut.

Altes ATF Fluid ablassen

Bild: Man sah schon schlimmeres. Ablaßhandlung des ATF Fluids von ca. 2 L.

Das Schalten u.a. vom 2. in den 3. Gang ebenso etwas hart erfolgte.

Überraschenderweise dürften die früheren großen 60.000 km MB Intervalle tatsächlich die Automatikservices inkludiert haben.

Das Öl war nicht wirklich schlecht. Der Filter ebenso ohne Befund und ohne Ablagerungen und von einem ganz leichten schwarzen Schleier vom Abrieb her ohne Auffälligkeiten.

Auffällig war eher, das nur ca. 2 L an der Ablaßschraube am AT Deckel abgelassen werden konnten.ATF Wechsel

Bild: Eine Küchenrolle empfiehlt sich bei KFZ Reinigungen NICHT. Besser das fuselfreie blaue Werkstattsaugpapier verwenden!

Ein weiterer Liter folgte in der AT üblichen "Sauerei" nach der Abnahme des AT Deckels um den Filter tauschen zu können. Also in Summe nur 3 L.

Der Wandler war blockiert bzw. hätte mit der Ratsche die Kurbelwelle gedreht werden müssen, weshalb ich ihn nicht ebenso ablassen konnte.

Eine subjektive Besserung brachte nebst Dichtungstausch das Ganze leider nicht.

Es wird also weitere Untersuchungen abverlangen ehe vielleicht aufgrund des Kilometerstandes ein Ausbau und Revision aller Verschleißteile nötig werden sollten.

Zum Einsatz kam ein FEBI AT Filter sowie das febi bilstein 36449 Automatikgetriebeöl Fluid.

Ich füllte später noch etwas nach, das Schaltverhalten jedoch ändert sich unbeeinflußbar, manchmal von sehr hart auch im ECO Modus, manchmal angenehm weich im Standard Modus. Allgemein eher härter vom zweiten in den dritten Gang verbleibend.

Nachtrag:

Nach gut 2.000 km wiederholte ich die Prozedur:

Lies die rund 1,6 L an der Ablaßschraube ab sowie, nun informierter auch am Wandler selbst, wobei sich letzteres länger dahin zog.

In Summe waren es rund 4,1 L die auf diese Weise das Getriebe verließen und neu aufgefüllt wurden.

 

Auffälliges bei der Klimaanlage:

Das verheißt einmal nichts Gutes.

Das gleiche unbefriedigende Verhalten hat auch der erste bauähnliche C180 mit der Klimaautomatik gezeigt was den Verkäufer zum "wilden" herumdrücken an allen Knöpfen veranlasste um die grundsätzliche Kühlfunktion irgendwie belegen zu können.

Vom Mechaniker hatte ich von 300 g auf 900 g das R134a Klimagas Nachfüllen bzw. zuvor evakuieren lassen, im Gegenzug der Info, wonach es eine leichte wenngleich nicht gravierende "Undichtheit" wo auch immer im System geben soll. Nahe läge der Klimakondensator im Frontbereich.

Mehr aber macht sorgen das die Klima wie wild herumbläßt, wahlweise auch heiße Luft mit einbläßt und dabei sehr laut wird da sie meist im oberen Gebläsebereich sich einstellend arbeitet.

Manuelles eingreifen aber bald eine unzureichende Kühlung selbst bei noch moderaten Außentemperaturen ans Tageslicht bringt.

Die Automatik Klima zudem eine reine Einzonenklima ist, wenngleich die halbautomatische eine Zweizonenklima ist die hier wohl selbst bei der Notwendigkeit des manuellen Gebläsestellens womöglich vorzuziehen wäre.

Ein Youngtimerkollege verwies mich an einen Spezialisten, da er selbst mit ähnlichen Problemen bei seinem bauähnlichen W202 konfrontiert war.

Der notwendige Austausch des Aktivkohleinnenraumluftfilters brachte keine spürbare Verbesserung. Ebenso nicht die Reinigung des Heizkastens soweit er zugänglich war.

Und auch der Gebläsemotor erhielt einen Spritzer Lithiumöl mit dem Ergebnis das er nun ohne hörbare "Zwitschergeräusche" leichter anläuft.

Aktivkohlefilter Aktivkohlefilter 

Bild: Mit der Wartung hat man hier etwas zu lange gewartet: Der Aktivkohlefilter Baujahr 1999 war noch vom scheinbar letzten Service schon ziemlich verstopft drinnen. Etwas hackelig aber machbar ist der Austausch nach unten möglich. Beim CLK W208 hatte ich dies aufwendiger in Erinnerung.

Nachtrag: Schon nur wenige 100 km im Sommer mit Pollenflug ließ den neuen Filter gleich wieder ansatzweise zu füllen.

Einschlägige YT Videos lassen einem alle Vakuumschläuche und Unterdrucksystem-Verteilblöcke hiezu bis hin zu den Stellgliedern untersuchen.

Bis dazu wäre ich ja noch entspannt dabei. Aktivkohlefilter

Bild: Der Innenraumfilter. Zwar nicht unmöglich aber etwas aufwendig zu tauschen. Aber immer noch besser als etwa bei bestimmten Peugeots.

Es soll aber ausgerechnet ein Stellglied für die Innenluft-/Außenluftumschaltung unter der Armaturenbrettverleidung ein "alter Bekannter" sprich Verschlissener sein der zudem den Gesamtausbau des Armaturenbretts erforderlich macht.

Also nichts für einen gemütlichen Schrauber-Nachmittag so "nebenbei".

Was bleibt, das wird eine Untersuchung des Systems mit einer günstigen Handvakuumpumpe gemäß diversen Foren sein um eine erste grobe Klarheit zu bekommen ob nun wirklich der sicher teure Spezialist an die Sache ran muß.

Die womöglich gute Nachricht:

Was ich zumindest vom W124 noch kannte, das war eine ständig mitlaufende Luftansaugpumpe, die den Innenraumluft zu einem Temperatursensor für die Regelung heranführte. Ob diese Pumpe arbeitet?

Es gelang hoffentlich dauerhaft die Sache zu lösen:

C180 Innenraumluftsensor

Bild: Hier war ich vielleicht "päpstlicher als der PAPST" beim Untersuchen und reinigen sowie schmieren des PAPST Innenraumtemperatursensors beim W202 C180. Ein auch im Elektronikbereich gut bekannter Markenhersteller von Antriebsmotoren den ich u.a. einst von GRUNDIG Video 2000 Rekordern kannte.

Einmal testete ich mit einem Räucherstäbchen die Ansaugleistung des Innenraumtemperaturfühlers in der Lichtkonsole am Dachbereich. Ich konnte kein Ansaugen erkennen und begann die Demontage lt. Anleitungen auf YT. Was man dort vergessen hatte zu erwähnen war, das auch der Rückspiegel abzunehmen sei!

PAPST Innenraumtemperatursensor Innenraumspiegel

Bild: Etwas aufwendig zudem vorsichtig ist die Konsole mit dem Ansaugsensor abzunehmen. Der Spiegel ist "nur" herunterzureißen da mit Federschnapper gehalten.

Wiewohl ich den Ansauglüfter mit dem Temperaturfühler bereits abgesaugt hatte war noch jede Menge Staub darin festklebend den ich entfernte. Der Motor lief auch, hinterläßt aber ein Restrisiko ob er dies immer und zudem weiter geräuscharm tun wird.

PAPST Innenraumtemperatursensor PAPST Innenraumtemperatursensor

Bild: Scheinbar ein bürstenloser Drehstrommotor oder sonstig geregelt? In jedem Fall geräuschgedämpft gefedert gelagert damit man ihn so gut wie nicht hören kann.

Im Anschluß begutachtete ich das wiewohl ich ja keine Zweizonenklimanlage habe Doppelheizungsventil wie u.a. auch von den >Autodocs< beschrieben und stellte fest das ein Kreis womöglich tatsächlich steckte.

Ich machte das hier greifbare gängig, wenngleich eine Überholung weiter sinnvoll bleibt und siehe da, diese beiden Maßnahmen brachten die eigenlich zufriedenstellende Funktion der Klimaautomatik so wie man es von einem 32 Jahre alten Fahrzeug erwarten möchte.

Keine Herumblasen und keine Hitzewallungen mehr im Fonds.

MB Duo-Heizventil MB Duo-Heizventil

Bild: Das geöffnete MB Duo-Heizventil das ebenso eine Überarbeitung benötigt.

Was bleibt, das ist das doch ein wenig unangenehme "säuseln" des Lüftergebläses das zudem bei geringer Drehzahl sein wohl verbrauchtes Achslager kund tut. Ein Austausch womöglich sinnvoll erscheinen läßt.

Lüftermotor 

Lüftermotor Beifahrerseitig recht einfach zugänglich

 

Versuch einer Erklärung:

Es scheint ja ein Vakuumleck wo auch immer zu geben da ja auffällig die elektrische Vakuumpumpe im Kofferraum zumindest zu beginn einer Fahrt bzw. im Stand sich laufend ein- und ausschaltet ehe die Unterdruckversorgung wie ich annehme vom Motorunterdrucksystem abgelöst wird wenn der Benzinmotor läuft.

Alle bisherigen Sicht- und Hörkontrollen nach Undichtheiten oder auch nur nach porösen oder losen Verbindungen jedoch keine Auffälligkeiten ans Tageslicht brachten.

Die Untersuchung soll zeigen, ob tatsächlich ein Stellglied undicht ist, und ob dieses zumíndest provisorisch aus dem Luftkreislauf entfernt werden kann in der Hoffnung einer Besserung des Regelverhaltens.

Ein Unterdruckschlauch bzw. ein Übergang könnte mitunter porös sein wie eine Fotoanalyse mir zeigte. Man wird sehen.

  Vakuumventile 2x Beifahrerseitig Motorraum 
  Fahrerseitig Höhensteuerung Scheinwerfer 
  Kofferraum Beifahrerseitig, Elektr. Vakuumpumpe und Verteilung.  
  Drosselklappenversorgung sowie Unterdruck vom Motor 
  Beifahrerseitig Höhensteuerung Scheinwerfer  
  Beifahrerseitig Fußraum Stellventile Klima/Heizung 
 

 

 Fahrerseitig unter dem Wischwasserbehälter  
   
  
Beifahrerseitig Motorraum Verteilblock
 
   

Klimaanlage Teil II - Ziemlich leichte Inkontinenz im Beifahrerraum

Bereits von anderen W202 Besitzern gut abgehandelt traf es überraschend oder auch nicht plötzlich nun mich.

Am Zielort einer Fahrt sah ich im Beifahrerfußraum das Wasser wenn auch subjektiv sauber stehen.

Noch dachte ich an Kondenswasser vom Klimaregister ehe Fachforen mich eines besseren belehrten.

Lüftermotor

Bild: Neuer Meyle Ersatzmotor und der Alte sowie der Einbauort.

Da ich ohnehin den Innenraumgebläsemotor tauschen wollte verband ich gleich die Fehlersuche damit.

Kohlebürsten

Bild: Die schon stark eingeschliffenen Rotorkontakte wenngleich er noch nicht steckte

Fahrendes Aquarium im Mercedes unbekannterweise da verdeckt

Bild: Mitfahrendes Aquarium unbekannterweise da verdeckt liegend

Im Inneren war nur bald feststellbar, dass sich der Wassereintritt, dem heißen Sommer gedankt trocknet alles recht rasch, mit einem Wasserschlauch bald nachvollziehen läßt.

Nicht erkennbar aber war von wo das Wasser nicht ablaufen konnte.

Im Nachhinein ist man klüger:

So baute ich nach Bild-Anleitung eines MB Kollegen die gesamte Verkleidung der Windschutzscheibe mit ungezählten Schrauben ab und löste die vielen Klemm/Steckverbindungen wobei ich die Teile auch gleich einmal reinigte. Leider, und das wurde mir erst später klar muß man in aller Konsequenz alles abbauen, möchte man die Eintrittsöffnung des Luftansaugstromes direkt sehen und Reinigen.

er verdeckt plazierte Gummischlauch. Mit einer Feder nicht zu reinigen.

Bild: Der verdeckt plazierte Gummischlauch. Mit einem Draht oder einer Feder war nicht zu reinigen.

All dieses demontieren bringt aber nichts da die Ursache des eigentlich bis dahin immer Garagengeparkten Wagens ein verstopfter ca. 15 cm jedoch komplex geknickter Gummiablaufschlauch mit einer Art "Rückschlagventil" war wo sich eben über die Zeit so mancher Schmoder gesammelt und wohl weiter zersetzt hatte und den Ablauf letztlich fast gänzlich verstopfte. Reinigungsversuche mit einer Feder brachten NICHTS.

"Ventil" insoweit, so meine Vermutung, das von unten kein Ungeziefer über die Lüftung bis ins Wageninnere gelangen kann.

Dies zum Nachteil das eben der Ablauf deutlich Querschnittreduziert ist und sich Schmutz ablagern kann wo ich Zweifel habe ob dies beim regulären MB Service aufgrund des Aufwandes wirklich mitgewartet wird.

Erst das Abschrauben der Metallhalterung wo das Steuergerät etc. montiert ist und so weggehoben werden kann,erlaubt einem die Hand hineinzustecken und den Schlauch zwecks Reinigung abzuziehen.

Eventuell würde das auch mit einer besseren dünnen an der Spitze gebogenen Greifzange von oben ohne Demontage gelingen. Dies wird ein Versuch in der Zukunft dann zeigen.

Das Teil konnte ausgespühlt werden und wurde wieder eingebaut.

Deutlich mehr Aufwand wenngleich machbar war der gesamte Wiederzusammenbau aller Abdeckungen und Verkleidungen mitsamt den Schrauben die einem Abrutschen und im Motorraum verschwinden ehe die Magnetsonde sie wieder hervorbringt.

Klimaanlage Teil III, Klimakühlerventilatoren

Was auffiel, bzw. ich von diversen anderen Fahrzeugen her kannte, das war ein Anlaufen eines Zusatzlüfters bei Klimabetrieb insbesondere bei Staufahrten oder wenn es sonstwie sehr heiß ist. Ebenso ein Nachlaufen eines elektrischen Kühlerventilators beim Abstellen wenn der Motor heiß ist.

Hier aber war dies alles Fehlanzeige und der Wagen blieb immer auffällig leise. So machte ich mich auf die Suche.

Der Motor selbst hat hier ja den mechanischen Viskolüfter der arbeitet.

Wo und wie aber werden die beiden vor dem Klimakühler angebrachten E-Ventilatoren angesteuert?

Bild: Der Vorwiderstand oder ist es der Notbypass im Fall des Falles einer Überhitzung. Noch fehlt mir ein Schaltplan.

In der Kühlermitte befindet sich ein wie eine mechanische Zugfeder aussehender Vorwiderstand für eine augenscheinlich schwächere Drehstufe.

Es fand sich über dem fahrerseitig angebrachten Sicherungskasten das Mercedes "Relais, Kühlerlüfternachlauf" Nr. 001 542 82 19 das ein Doppelrelais beinhaltet.

Beim Herausziehen sah ich sogleich, das einer der beiden Blockfassungen gar nicht mit dem Relais verbunden gewesen sein kann da es ihn warum auch immer in den Halterrahmen hinuntergedrückt hat da er in der Arretierung nicht mehr hielt.

Mercedes "Relais, Kühlerlüfternachlauf" Nr. 001 542 82 19

Bild: Der Steckplatz. Der untere Kontaktblock war dabei heruntergedrückt.

So öffnete ich das Relais, reinigte die ohnehin sauberen Kontakte und testete das Ganze auf Durchgang. Ebenso führte ich Messungen an der Spannung an der Relaisfassung durch und überbrückte die beiden Relaispins sodas die beiden Motoren offensichtlich parallel geschaltet stets anliefen. Der hohe Strom ließ dabei das Kabel gar heiß werden.

Wie man nun hört. arbeiten die Lüfter wieder im Doppelpack. Ob und wie es da eine Zweistufenregelung gibt bleibt mir aber noch verborgen. Aber damit kann ich leben.

 

Der Kühlertausch

Es ließ sich nicht vermeiden.

Wenn auch nur in kleinen Mengen die man nachfüllen hätte können verlor der Wagen Kühlwasser. Man konnte den kleinen Wasserfilm an der Kühlerecke auch sehen.

Bestellt wurde ein etwas teurerer "Premium LINE" Austauschkühler von MAHLE Typ CR 270 000P (Made in South Africa wie man lesen konnte) der jedoch ein Auslaufmodell sein soll und ich machte mich daran das Kühlwasser, eine Blau-schwarze Mischung per Schlauch angesteckt an den Ablaßnippel abzulassen.

Hilfreich war es die Vorderräder auf eine Auffahrrampe zu stellen um von unten ebenso leichten Zugang zu erhalten.

Viel Platz ohne Kühler und Lüfetrradschutzblende

Bild: Viel Platz ohne Kühler und Lüfterradschutzblende

Parallel öffnete ich all die Schlauchverbinder und löste den Kühler nach Abnahme der Kühlerradblende und weiterer Verkleidungsteile wie die Luftansaugung und das Frontstegblech.

Von unten galt es die Automatikgetriebekühlerleitung zu lösen und das ATF, ca 1/8 L abzulassen.

Es war sehr viel zu schrauben, aber nichts was nicht empirisch erfassbar gewesen wäre.

Dann tat sich all der Dreck auf der sich am Kühler innen wie auch zwischen ihm und dem Klimakühler angesammelt hatte.

Angesammelter Schmodder zwischen den Kühlern

Bild: Angesammelter Schmodder zwischen den Kühlern

Zwar versuchte ich auch die im Motor und wahrscheinlich Innenraumheizregister verbliebene Kühlmittel herauszuspülen was aber nicht vollständig gelungen sein dürfte.

Nicht ohne Grund wird empfohlen auch den Thermostat auszubauen was ich unterließ da dann wahrscheinlich auch eine nicht vorhandene neue Dichtung fällig gewprden wäre.

Dies sah ich dann später in der ermeuten ins schwärzliche übergehende Verfärbung des grünen Kühlmittels.

Beizeiten kann ich diese Menge ja erneut ersetzen.

Die defekte Heckscheibenheizung:

Einerseits ist dies im Sommer gleichgültig. Wenn man aber schon einmal dran ist dann kann man sich dem Thema gleich widmen.

Der Schalter für die Heckscheibenheizung bewirkt NICHTS.

Bild: "Es ist vielleicht das Modul ?" Die 201 821 00 47 bzw. 05 8983 01 Teilenummer. Das Modul ist versteckt fahrerseitig im Motorraum über der Sicherungsbox verschraubt. Vorsicht bei Arbeiten bei Regenwetter wo dort gleich einmal was hineinläuft.

Liegt es am Schalter selbst? An Sicherungen? An Relais?

Vom W124 her wusste ich noch, wonach es in jedem Fall ein spezielles timergesteuertes Relais geben muß da nach ca. 20 Minuten die Heckscheibenheizung in jedem Fall abschaltet.

Diverse Internetforen, in Summe alle für mich stets unvollständig, mit viel BlaBla und obligatorischen themenfremden Abschweifungen überladen gaben leider nicht direkt einen Schaltplan her der hier helfen könnte.

Die Steckerbelegung zeigt in Stellung 2 des Zündschlosses: 12V an PIN 30, 15R sowie 49.

Was aber genannt wurde, ist das im Motorraum fahrerseitig unter einem verschraubten Deckel über den Sicherungen befindliche Multifunktionsrelais das nebst Heckscheibenheizung auch die Blinkerrelais steuern soll.

201 821 00 47 bzw. 05 8983 01 lautet die Teilenummer die zudem in mehreren MB Modellreihen wenngleich auch modifziert seine Anwendung gefunden haben soll.

Ich öffnete das Gehäuse und zum Vorschein kam ein Print mit zum Teil auch SMD Bestückung sowie drei bauüblichen 12V Relais. Letztere durchgemessen und scheinbar OK. Lötstellen, wenngleich nicht extrem auffällig lötete ich nach.

Ergebnis: Leider keine Änderung feststellbar. An der Fassung war kein dezitiertes Heckscheibenheizungsschaltsignal feststellbar was ein weiteres Untersuchen des Schalters in der Mittelkonsole erforderlich werden läßt.

Was weiter fehlt ist ein brauchbarer Schaltplan. Oder eben das empirische Messen am Schalter selbst was aber die Demontage der Mittelkonsole nötig macht.

Ölverlust am M111 Motor:

Nichts genaues weiß man noch nicht. Ist es irgendeine Dichtung am Ventildeckel oder eben gar die Zylinderkopfdichtung?

Letzteres wäre dann gegeben, wenn die Vorgänger mit wenig Kühlwasser unterwegs gewesen wären.

Irgendeinen Grund, die Finanzen waren es sicher nicht, wird der einstige schon ältere Besitzer gehabt haben den Benz als Zweitwagen nicht mehr fürs Pickerl reparieren lassen zu wollen.

C180 Riemenscheibe W202 C180 Ölverlust

Der Bereich um die Riemenscheibe der Kurbelwelle scheint verdächtig. Der 11. Bezirk Wiens läßt grüßen. Ein Insiderwitz da dieser Simmering heißt, ähnlich des Siemerings der hier wohl verschlissen zu sein scheint. Zwar ein "Euroartikel" aber mit doch einigem Aufwand zu tauschen.

 

Der Fahreindruck:

"Fahrende Wanderdüne" spottete ein eingefleischter 3er BMW Fahrer zur bauähnlichen MB Diesel Motorisierung.

Und so ehrlich muß man sein, der C180er Benziner mit 122 PS und Automatik gehört in die ebensolche Kategorie.

"Gemütliches Dahingleiten" und ein eher etwas schwerfälliges Anfahren, letzteres bei harten AT Schalten zudem ein wenig ungemütlich wäre die Beschreibung.

Oben ab etwa 95 km/h plus fehlt ihm der fünfte Gang was ihn dann wenig überraschend etwas lauter werden läßt.

Das Fahrwerk selbst liegt relativ straff auf der Fahrbahn. Den Fahrersitz würde man sich etwas höher plaziert wünschen.

Der linke Fuß ist bei stärkeren Lenkeinschlägen etwas im Weg.

Pro:

+Relativ bequemes Sitzen und dahingleiten

+Gute Bremsen (4 x Scheibe) auch in der Dosierung

+Brauchbares Platzangebot für auch mitfahrende Personen wie auch der Kofferraum selbst

+Für damals gute Ausstattung: u.a. Fensterheber vorne und hinten, Klimaautomatik, Nebelscheinwerfer, Automatikantenne, Zentralverriegelung, 

+Infodisplay für Lampendefekte sowie für die Außentemperatur

+Reichweite bis zu ca. +600 km

 

Kontra:

-Schwerfälliges Anfahren an der Kreuzung

-Nach 32 Jahren verschiedene "Wehwehchen" die zu beheben sind

-Automatikklimaanlage etwas gewöhnungsbedürftig

-Rundumsicht etwas eingeschränkt

-Keine Funköffnung

-Benzinverbrauch mit gut 10L nicht mehr zeitgemäß

 

Hätte ich, dann täte ich... Gedanken es besser zu machen

Wie immer eine rein subjektive Betrachtung zum W202 bzw. angehende in die Jahre gekommenen Klassiker.

Wenn man nicht ein wenig Fähigkeiten, Willen und Verständnis wie auch die Möglichkeiten besitzt etwas vielleicht auch tiefer in der Materie selbst zu machen, dann kann so ein Fahrzeug zum unüberschaubaren finanziellen Grab werden. Insbesonders wenn man Mindestansprüche an die Qualität und das Auftreten sowie der Funktionalität stellt.

Die Gefahr dass man es sich dann aufgrund der hohen investierten Beträge selbst schön redet da der Wagen ja eine dann exorbitante Wertsteigerung im Fall eines Wiederverkaufs darstellt wird in den meisten Fällen ein Selbstbetrug sein.

In meinem Fall akzeptiere ich dies, da der Wagen zu einem sehr fairen niederen vierstelligen Betrag angekauft werden konnte.

"Wunder" in der Erhaltung können aber auch einst brav durchgeführte original Mercedes Wartungen beim "Freundlichen" nicht bringen.

Zudem wenn sie schon einige Zeit wie in meinem Fall zurückliegen, auch wenn dann nur mehr Jahre aber kaum noch Kilometer dazugekommen waren.

Dichtungen werden einfach porös und bedürfen eines Wechsels.

Risiko Rost

Augenscheinlich bei meinem Fahrzeug kein Thema da scheinbar professionell Vorsorge getroffen wurde

Risiko Motorkabelbaum

Als Laie würde ich mich vergewissern ob der Motorkabelbaum bereits getauscht wurde sofern ich es nicht selbst machen kann und dafür finanzeille Reserven eingeplant hätte.

Verschleißmaterial - Undichtheiten

Filter und selbst den Innenraumventilator lassen wir als günstigen Verschleißartikel ohne Befund stehen. Wassereintritt in den Innenraum kostete mich "nur" Stunden an Schrauberei.

Risiko (automatische) Klimaanlage

Der Aufwand aber eine undichte bzw. fehlerhaft funktionierende Klimaanlage wieder vollständig hin zu bekommen wird mitunter SEHR viel Aufwand oder Geld durch spezialisierte Fachfirmen kosten.

Den Umkehrschluß im Fall des Falles auf eine Klima zu verzichten würde ich nicht mittragen wollen.

Risiko Motor

Der undichte Motor selbst soferne es mehr als eine Ventildeckeldichtung und ein Siemering wäre stellt dann bei +200 Tkm die nächste Investition dar.

Risiko Getriebe

Auch beim Getriebe kann soferne man sich mit dem etwas rupigeren Schaltverhalten nicht zufrieden gibt eine Investition in eine Revision ins Geld gehen.


Alle Daten zu meinem MERCEDES BENZ W202 C180, BJ 1993

Modell/Type W202 C180      
Ausführung Elegance,      
Baujahr 1993      
Treibstoff Benzin 95
Antrieb Hinterrad      
Getriebe 722.4; 4 Gang Automatik      
Ausstattung 4 x E-Fensterheber, Zentralveriegelung,  Nebelscheinwerfer, 4 x Scheibenbremsen,        
Hubraum 1.799 cm³
Leistung 90 kW/122 PS 
Motortype M 111.920;  16 Ventiler      
Verbrauch Gemischtes Fahrprofil 9,5L/100km (Normangabe: L) Real rund 10 L bei gemischter  moderater Fahrweise.
Bauartgeschwindigkeit  km/h      
Batterie 80 Ah,      
Eigengewicht/zul. Gesamtgewicht  kg/ kg      
Anhängerlast gebremst/ungebremst  kg / - kg      
Abgasklasse Katalysator      
Zündkerzentype        
         
Motorraumluftfilter        
Innenraumluftfilter        
Zahnriementype/Intervall        
Generatortype        
Startertype        
Generatorkeilriemen        
Klimakeilriemen        
Reifendimensionen  



Abgrenzung:

Der Autor schildert nur seine persönlichen Wahrnehmungen und gibt KEINE Anleitung oder Empfehlung für Dritte ab! Ich übernehme KEINE Verantwortung für das Tun Dritter!

Die Verwendung von Markennamen und geschützten Bezeichnungen erfolgen ausnamslos nur in beschreibender Weise und macht sich der Autor diese NICHT zu eigen sondern verweist auf die jeweiligen Rechteinhaber.

 


Quellen & Nachweise:

 

  1. Eigenes Fahrzeug BJ 1993, gekauft 2025
  2. Diverse Fotos aus dem persönlichen Archiv


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© Textzusammenstellung 5/2025; W. Scheida/Wien als private Erinnerung und Erlebnisbericht, zu  www.scheida.at gehörend

Letzte Überarbeitung: 14.08.25