Zu Besuch im Elektronikmuseum der HTL* in Wien-Donaustadt

*Höhere Technische Lehranstalt

 

Zum Anlass der diesjährigen "Lange Nacht der Museen" besuchte ich endlich einmal auch das Elektronik Museum der HTL Donaustadt 1220 Wien.

 

HTL Donaustadt Museum

Bild: Der Moment war gerade richtig - die passende Einstimmung auf das Thema

 

Einführung:

Der Weg führte rasch zu einem Klassenraum an dessen Eingang ein freundlicher Museumsmitarbeiter, wie sich herausstellte der Museumsgründer Herr Ing. Gottfried Maurer, zu einem Fachvortrag über das Maria Theresianische Schulwesen einlud, und rasch überzeugt werden konnte, dass das Vortragsthema "Ein Video über Prof. Heinz Zemanek" mit einer Abhandlung über seinen "Mailüfterl" Rechner vorzuziehen sei.

Der Zufall will es, dass zudem ein ehemaliger Assistent von Prof. Zemanek, Herr Dipl. Ing. Reinhard Schmid, nachmals Kapsch Entwicklungsmitarbeiter anwesend war, und auch als Folgevortragsredner sehr anschaulich die vollständige Entwicklung österreichischer Telephoniegeschichte vom 19. Jahrhundert bis zur jüngsten Gegenwart nebst den Entwicklungsaussichten für die weitere Zukunft darbrachte.

Der Museumsraum - Das "Allerheilige"

Die Theorie konnte sodann im Museumsraum, der im Keller untergebracht ist, an nicht nur geretteten, sondern gar teilverschalteter Vermittlungstechnik wie etwa einem Registerverzoner auch im simulierten Echtbetrieb an einem Netzmodell beobachtet werden.

W48 Fernsprechvermittlungstechnik W48 Fernsprechvermittlungstechnik

Bild: Das Studium der alten W48er Fernsprechvermittlung ist hier möglich

Wiewohl der Raum voller breitbandiger Artefakte unseres Hobbys war, so gelang eine sehr harmonische Mischung aller relevanten Fachbereiche ohne das er überladen wirkte.

 

Zumeist chronologisch abgestimmt gab es zum Teil spielbereite Radiotechnik samt zugehöriger Bauelemente und dazu sehr oft nicht nur die Gehäusefront sondern zeitgleich umgedreht auch das zugehörige Chassis mit den technischen Details zu entdecken.

Fernsehtechnik:

Selbiges, was man nicht oft zu sehen bekommt, spielbereit auch die s/w Fernsehgeräte der 1950er Jahre bis in die 1980er Jahre wobei nebst Minerva auch Philips mit seinem K7N & K9 Farb TV Chassis den Ton, oder besser gesagt das Bild vorgab.

HTL Elektronikmuseum Fernseher

Bild: Die Fernsehstraße - spielbereite Modelle in s/w wie auch in Farbe. Auch mit Einsichtnahme in die (stromlose) Technik zur jeweilugen Type! 

Im Hintergrund zu sehen waren dazu technische Adaptionen wie Vorheizschaltungen und Modulatoren die vom tatsächlichen Aufwand diese Technik betriebsbereit am Leben zu halten Zeugnis gaben.

Bildtechnik vom VCR Videorecorder bis zum vorführbereiten Video 2000 und VHS Gerät rundeten die Unterhaltungselektronik ab.

Computertechnik:

Die "Computerstraße"

Bild: Die "Computerstraße"

Nicht ohne Grund gab es die Computer und PC/Laptop Entwicklung mit hart in BASIC daran sich abarbeitenden Probanden am Commodore oder AMIGA.

 

   

Bild: Erste Commodore Computer spielbereit; Früh übt sich....; Die ersten großen Festplatten

Andachtsecke für frühe Fernseh-Computerspiele

Bild: "Andachtsecke" für frühe Computerspiele

Natürlich waren auch ebenso vorführbereit die Kernkomponenten wie Ferritkernspeicher oder offene Festplatten zu bewundern.

Messtechnik

Messtechnik und Phono/Magnettontechnik versteht sich ohnehin von selbst, ebenso der Einblick in die aktuelle Unterrichtsthematik wie auszugsweise erwähnt der Robotik.

 

Bild: Messtechnik - Die gute Auswahl kann ich bestätigen: Sogar mein baugleiches Jemco US 100 Multimeter war ausgestellt!

Alles in allem eine sehr gelungene Präsentation auf überschaubarem Raum mit einem gezielt ausgestelltem Technikspektrum das Laien wie Sammlerprofis zeigt wie man so etwas gut aufbauen kann.

Wie ich später im Rahmen einer für den Österreichischen Radioboten als Nachfolger des Museumsboten veranstalteten Besichtigung erfahren durfte, gab es da noch Räume mit erheblich mehr das Sammlerherz höherschlagen lassenden Artefakten und Geräten. Aber das wäre eine andere Geschichte.

Es bleibt der Hinweis auf eine entsprechend ausgestattete Reparaturwerkstatt um die Schätzchen auch betriebsbereit als Zeugnisse österreischischer Industriegeschichte am Laufen zu halten. 

Hinweis: Das Museum ist NICHT permanent für Besucher zugänglich. Am besten beim Museumsbetreiber anfragen.

In jedem Fall kann ein Besuch an den "Langen Nächten der Museen", einer einmal jährlich organisierten Veranstaltung eingeplant werden!

Quellen (Auszugsweise): 

  1. Bilder Alle: © Archiv Scheida

 

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Updated: 24.06.22