Der Stalinez-80 Raupenschlepper

Der russische Raupenschlepper

STALINEZ 80 (auch Stalinetz 80, S-80) [Сталинец-80]

im Einsatz für die unter sowjetischer Verwaltung stehende Erdölförderung im Niederösterreich der Nachkriegsjahre

Nepper-Schlepper-Mähdrescher?

Bild: Der Stalinez S-80 Raupenschlepper unter seinem neuen Schutzdach (2023)

Einleitung:

Gewissermaßen als „Nachbau“, sei es lizensiert oder „schwarz“ geschehen, wurde seit den 1930er Jahren auch in der Sowjetunion der Raupenschlepper nach US Amerikanischem Vorbild, dem „Caterpillar“ abgewandelt nachgebaut.

War schon der einstige Führer der Sowjetunion, der selbsternannte „Stalin“, also „Der Stählerne“, so galt dies umso mehr für die nun tatsächlichen Stahl-Ungetüme die auf Ketten unterwegs waren um schwere Zugdienste in der Landwirtschaft, dem Bergbau und ab 1941 auch im „Vaterländischen Krieg“ für den Geschütztransport vollbringen zu können.

Kriegsbedingt gerieten mancherlei dieser Stalinez Geschützzugmachinen, nicht zuletzt aufgrund ihrer bauart bedingten geringen Fahrgeschwindigkeit mit weniger als 10 km/h in den Verlust bzw. in deutsche Hände.

Nach dem Krieg wiederum wurden diese Schlepper weiterhin als „Traktoren“ wie auch Zuggeräte in unwegsamen Gelände der UdSSR sowie in den neuen Satellitenstaaten der UdSSR wie auch der DDR eingesetzt.

Symbolbild: Das Modell eines US Caterpillar „D-Day Cat“ wie er u.a. eben beim D-Day im Juni 1944 bei der Anlandung eingesetzt wurde. Ein Raupenbulldozer der seine Gene wohl im Rahmen der Leih- und Pachtlieferungen der USA an die UdSSR von 1941 bis 1945 an die sowjetischen Ingenieure weitergegeben hat.

In dieser Lesart gelangten 10 Stück dieserlei Raupenschlepper mit 11,4 Tonnen Gewicht, nun die Nachkriegskonstruktion ab 1946, die wiederum dem US Amerikanischen Caterpillar D-7 (8) angelehnt war auch nach Österreich wo sie im Zistersdorfer Becken die ab 1946 bis 1955 in sowjetischer Hand befindliche Ölförderung für die Kriegsreparationen unterstützten, ehe mit 1956 sich die Bedingungen für deren Einsatz, nun unter der ÖMV – Österreichischen Mineralölverwaltung stehend, geändert hatten.

Bild: Aus der Zeit als die OMV noch die ÖMV (Slogan: Österreicher mit Verantwortung) war. Altes Logo am Tschechoslowakischen Tatra Kranwagen beim Erdöllehrpfad Prottes

Die Hintergründe hiezu, wie auszugsweise erwähnt die erheblichen Flurschäden in der Landwirtschaft sind u.a. in der TOPOTHEK in den entsprechenden Orten und Kapiteln mit einschlägigen Fotos gut veranschaulicht.

Quelle: Image title	ADN-ZB-Weiss Froe-Ki 19.7.58 Erdölförderung im Fallstein. Erdölarbeiter beim Verschrauben der Förderrohre. Diese Anlage arbeitet mit einer rumänischen Tiefkolbenpumpe.
Headline	Erdölförderung im Fallstein
Author	Weiß, Günter
Credit/Provider	Bundesarchiv
Short title	Bild 183-56906-0002
Date and time of data generation	19 July 1958

Symbolbild: Der S-80 im Einsatz 1958 bei der Erdölförderung im Fallstein (ehem. DDR). Hier mit angeflanschter Kabeltrommel für den Bohrturmbetrieb.

Quelle: Wikimedia Bundesarchiv ADN-ZB-Weiss Froe-Ki 19.7.58

Hier aber geht es um einen „Überlebenden“, der ab 1979, also gut 20 Jahre nach seiner Haupteinsatzzeit seinen endgültigen Dauerstandplatz beim Erdöllehrpfad in Prottes/NÖ der OMV gefunden hat.

Bild: Sein Aussehen der ersten 40 Jahre in Blau/Gelb mit viel Farbauftrag „konserviert“. Mit nachgebauter Kabine. Der „Vorbau“ machte u.a. die Anstartkurbel nach oben verlegt erforderlich! (Stand 2011, Foto Scheida)

Stand er dann über vier Jahrzehnte noch frei und ungeschützt, so wurde ihm zur Langzeitpräservation 2022 ein „Carport“ spendiert.

Der bisherige Standort wurde zum Flugdach für Fahrradtouristen.

Dabei scheint man bei der Übersiedelung aber nicht allzu zimperlich umgegangen zu sein, wie lose Schrauben, lose Abdeckdeckel sowie zerschnittene Bremsgestänge der Raupenantriebe interpretieren lassen.

Die Technik:

Was es hier im Gegensatz zu modernen Raupenfahrzeugen zu studieren gibt, das ist einmal der Vierzylinder Diesel-Motorantrieb der mit einem eigenen Anlasserhilfsbenzinmotor, alias einem Ponymotor gestartet wird.

Bild: Schnittbild aus Originalunterlagen zum S-80. Die Ansaugung für den Luftfilter befindet sich in der Kabine!

Technische Daten (Gemäß Wikipedia)

  • Motor: Vierzylinder-Viertakt-Dieselmotor (ohne Vorglüheinrichtung) mit Vorkammermischung
  • Motortyp: KDM-46 (КДМ-46), Zündfolge 1-3-4-2
  • Dauerleistung: 80 PS (59 kW)
  • Höchstleistung: 100 PS (74 kW)
  • Max. Drehmoment: 72 kpm (706 Nm) bei 1000 min
  • Hubraum: 13,54 l (!)
  • Hub: 205 mm
  • Bohrung: 145 mm
  • Getriebe: Schaltgetriebe, 5 Vorwärtsgänge, 4 Rückwärtsgänge
  • Tankinhalt: 235 l Dieselkraftstoff
  • Anlasser: Zweizylinder-Ottomotor Typ P-46 mit Fallstromvergaser
  • Zugkraft: etwa 60 kN

Abmessungen und Gewichte

  • Länge: 4255 mm
  • Breite: 3280 mm mit Planierschild (optional)
  • Höhe: 2980 mm
  • Bodenfreiheit: 382 mm
  • Radstand (Abstand zwischen den Achsen der Treibräder): 2373 mm
  • Leergewicht: 11,4 t
  • Motorgewicht: 2,7 t

Der Motor KDM-46

Wobei die 46 wie auch bei anderen UdSSR Erzeugnissen für das Jahr der Entwicklung bzw. Erstfertigung steht. Vergleiche mit dem den KVN-49 Volksfernseher!

Ebenso wurde dieser Motor universell auch in anderen Maschinen eingesetzt was ihm eine entsprechende Verbreitung sicherte.

Bild: Der KDM-46 Dieselmotor – Zuordnungen: 1: Wellengestänge für die Anlasskurbel von oben; 2: Luftfilter Benzinmotor, 3: Auspuffkrümmer Diesel, 4: Dieselmotor Luftfilter (Ölbadfilter); 5; Dekompressionshebel f. Dieselmotor; 8: Gangwahlhebel für den Anlassermotor; 11: Dieselfilter; 12: Kraftstoffpumpe; 13: Ölfilter; [4]

Gemäß [4] haben „Zahlreiche abteilungsübergreifende Tests des KDM-46-Dieselmotors an Traktoren S-80 und Arbeitserfahrungen an Baggern … gezeigt, dass diese Dieselmotoren ohne Wechsel der Kolbenringe seit über 2000 Stunden, ohne Reparatur der Kurbelwellenlager über 4000 Stunden und ohne Reparatur der Hauptlager über 6000 Stunden arbeiten.“

Die Lebensdauer eines Motors generell nebst den Einsatzbedingungen, der Wartungsbetreuung des Maschinisten aber auch den sorgfältigen Anstartbedingungen (Kühlmittel-/Öltemperatur) unterliegen.

Die Bedienung

So mancher Hebel ist für den Betrieb in Bewegung zu setzen:

Ähnlich zu seinen US Vorbildern, die noch wie bei einem Rasenmäher per Seilzugstarter angeworfen wurden, hat der S-80 ebenso nur einen Handkurbelantrieb zu Anlassen des Benzinmotors.

In der hier eingesetzten Version aber ist diese Kurbel nicht nach vorne anzuflanschen, sondern vom Maschinisten stehend auf der Raupenkette von oben über ein Umlenkgetriebe zu bedienen.

Eine Batterie sucht man vergebens. Die Zündung des Benzinmotors arbeitet mit einer Magnetzündung.

Die Lichtmaschine, alias der Gleichstromgenerator dient hier tatsächlich nur zur Versorgung der Beleuchtung, einer Hupe und der Scheinwerfer. Ob 6 Volt oder schon 12 Volt System ist noch zu prüfen. Üblich in jener Zeit waren 180 Watt Generatoren.

Bild: Der kleine Benzintank hinter dem Kühler für den Anlassermotor. Bereits durchgerostet da ein Souvenirjäger wohl einst den Deckel mitgenommen hat. So finden sich darin Nußschalen und anderes.

Ist der 1,4 l Zweizylinder-Benzinmotor ins laufen gebracht worden, dann wärmen sein Kühlwasser den Motorblock des wesentlich größeren Dieselmotors mit auf. Ebenso wird dessen Luft-Ansaugbrücke mit vorgewärmt.

Prottes Erdöllehrpfad Stalinez S-80 Raupenschlepper
Bild: Prottes Erdöllehrpfad Stalinez S-80 Raupenschlepper: Rechts das Zweigang Getriebe mit Gangwahl mit dem Hebelgestänge für die „bequeme“ Bedienung vom Führerhaus. Weiters der Kupplungshebel zum Antrieb des Dieselmotors. Rechts oben der Bedienhebel für den Benzin-Anlassermotor. Ein „Natürlicher Abgang“ ist beim verlustigen Ölmeßstab (links) des Benzinmotors zu beklagen.

Ab einer bestimmten Wassertemperatur kann der „Traktorist“ nun per Hebelgestänge den Dieselmotor in die Dekompression umschalten und den Dieselmotor an den laufenden Benzinmotor einkuppeln. Letzteres geschieht über ein umschaltbares Zweiganggetriebe.

Damit ist die gleichmäßige Ölversorgung noch vor dem Start gesichert bzw. kann am Manometer innen kontrolliert werden.

Nun kann die Kompression wieder zugeschaltet werden, und der Dieselmotor startet. In Folge kann der Benzin-Anlassermotor wieder abgestellt werden und die eigentliche Arbeit mit dem Schlepper beginnen.

Zustand des erhalten gebliebenen Exemplars:

„Amore Motore“, Typ KDM-46 (КДМ-46) mit 92 PS. 4 Zylinder Diesel

Prottes Erdöllehrpfad Stalinez S-80 Raupenschlepper
Bild: Prottes Erdöllehrpfad Stalinez S-80 Raupenschlepper: Links die Öleinfllußöffnung. Die beiden Diesel-Kraftstoff (?) oder Ölfilter, die Einspritzpumpe, rechts unten die Lichtmaschine, darüber mit dem fehlenden Schauglas der Betriebsstundenzähler (Zustand: 6/2023).

Fahrwerk:

Das Kettenantriebsfahrwerk ist mit Trommelbremsen ausgestattet mit denen auch die Fahrtrichtungsänderungen vollzogen werden.

Nach 40 Jahren Standzeit waren diese beim Stalinez S-80 wohl festgefressen. Man scheint dann gleich das Gestänge losgeflext zu haben. Die Bremsmechanik kann man von Hinten über die beiden abnehmbaren Deckel erreichen.

Bild: „Manipulation“ unter dem Deckel wo man wohl die Bremsen freigemacht hat. Es scheint etwas zuviel Gewalt ins Spiel gebracht worden sein. Auf die anschließende Wiederherstellung des Originalzustandes hat man bisher wohl verzichtet.

Der Betrieb:

Echte Romantik kann selbst bei aller technischer Faszination für diese Maschinen so recht keine Aufkommen.

Laut, heiß oder kalt, staubig, stinkend, mit schlechter Sicht versehen und unbequem ging es in der Wartung und dem Betrieb dieser Geräte zu.

Das Anstarten brauchte zudem „Männer“ mit Kraft.

Hinzu kam auch die Unfallgefahr falls ein damit gezogener Bohrturm einmal über den Zugmaschinen umgestürzt wäre.

Ob als Traktorist oder Maschinenführer, galt es hier alle Hebel in Bewegung zu setzen. Und davon gab es beileibe nicht wenige:

Bild: Der Führerstand im Stalinez. „Bequeme Sitzbank“ mit dem Luftfiltergehäuse davor. Eine Heizung sucht man vergebens. Instrumente sind hinter dem Luftfilter angebracht für Öldruck und Temperatur. Der Luftfilter ist ein Ölbadluftfilter und „dampft“ so auch vor sich hin was der Maschinist inhalieren darf.
Stand: 2023 – Das Führerhaus war aufgebrochen und das Glas gebrochen. Die Kabine dürfte dabei ohnehin nicht mehr die Originale gewesen sein.

Der Hersteller

Damals 1953 wird es genügt haben zu wissen, das er wie die Besatzungsmacht aus Russland kommt. Für heute kann uns diese „Erkenntnis“ aber nicht mehr reichen:

Hergestellt wurden diese Raupenschlepper in der Tscheljabinsker Traktorenfabrik (Челябинском тракторном заводе – ЧТЗ) in einer Auflage von 200.000 Stück von 1946 bis 1961. Einer Stadt im Ural rund 1.800 km östlich von Moskau gelegen.

Das Werk fertigte ab 1933 Traktoren der Vorgängermodelle u.a. den Stalinez 65, sowie Nachfolger u.a. der Typ 100. Es ist lt. Wikipedia noch heute (2023) aktiv.

Bekannt wurde diese Gegend als „Tankograd“ also Stadt der Tanks = Panzer, da kriegsbedingt ab 1943 damit der größte Panzerproduktionskomplex Tankograd gegründet wurde der vier Unternehmen umfasste: das Kirow-Werk, die Traktorenwerke Tscheljabinsk und Stalingrad sowie das Motorenwerk Charkow.

In einer solchen Struktur fungierte es vom 6. Oktober 1941 bis zum 20. Juni 1958.

Neben den Fertigungswerken selbst, entstand ähnlich anderen Industriestandorten auch zugleich ein Universitätsstandort mit dem jeweils fachlichen Schwerpunkt.

Den Anfang machte die kriegsbedingte Evakuierung des Stalingrader Mechanischen Instituts, das nach den Kampfhandlungen wieder ebendort zurücksiedelte und auf Beschluß vom 2. November 1943 in Tscheljabinsk ein eigenes Institut, das Tscheljabinsker Instituts für Maschinenbau und Ingenieurwesen (CMEI) aufgebaut wurde.

Zwei Namen hinter dem Stalinez:

Die enge Zusammenwirkung von ziviler wie auch militärischer Nutzung von Kettenfahrzeugen ist nicht von der Hand zu weisen, wenngleich es mitunter ganz wesentliche Unterschiede gibt.

Auszugsweise

Von 1944 bis 1947 war Nikolai Leonidowitsch Duchow, Doktor der technischen Wissenschaften, u.a. Chefingenieur für gepanzerte Fahrzeuge, und erster Leiter der Abteilung „Gepanzerte Kampffahrzeuge“ (1944-1947), im CMEI tätig. Er leitete u.a. die Entwicklung von selbstfahrenden Artilleriesystemen und schweren Panzern IS (Iosef Stalin), modifizierte T-34-Panzer, entwickelte einen neuen Traktor ChTZ „Stalinets-80“ mit geschlossener Kabine.

Mikhail Fedorovich Balzhi – ein enger Weggefährte und Nachfolger von N.L. Dukhov, stellvertretender Chefingenieur für die Serienproduktion von Panzern, und dann – Chefkonstrukteur eines speziellen Konstruktionsbüros. Er entwarf auch die Traktoren „Stalinets-65“ und „Stalinets-80“ sowie den Artillerietraktor C-2. [Auszugsweise zitiert gemäß 2]

Zur Art der Entwicklung und Fertigung von Maschinen in Russland 1953

Textauszug angepasst übernommen aus [3 (1953)]

„Wie so viele andere russische Kraftfahrzeuge, ist der russische Raupentraktor Stalinetz 80 grundsätzlich nach westlichem Vorbild gebaut, in diesem Fall nach dem amerikanischen dieselgetriebenen
Caterpillar D-7 aus dem Jahr 1942.

Eigentlich ist das nicht so sehr nicht weiter verwunderlich; es werden Versuchskosten und und wertvolle Zeit werden eingespart. Aber auch wenn der Stalinetz 80 eine exakte Nachbildung des Caterpillar-Traktors zu sein scheint, ist er so konstruiert, dass keine Teile mit dem Caterpillar-Traktor austauschbar sind.

Die Amerikaner, die einige russische Traktoren aus dem Koreakrieg sorgfältig untersucht haben, betrachten sie als Beispiele für gute Technik. Auch die jüngsten Änderungen am Caterpillar-Traktor werden kopiert.

Der Unterschied in der Konstruktion liegt vor allem darin, dass bei der
der russischen Konstruktion das Metrische System verwendet wurde, die Toleranzen anders sind und dass einige Teile, wie z.B. Verzahnungen,
Zahnräder und dergleichen etwas anders gestaltet sind. Alles offenbar in der Absicht, damit eine Austauschbarkeit mit den Amerikanischen Modellteilen nicht möglich sind.

Die Unterschiede in der Leistung, dem Durchschnittsdruck und Kraftstoffverbrauch sind extrem gering.

Der Motor des russischen Traktors hat Zylinderabmessungen von 205 x 145 mm im Vergleich zum Motor des amerikanischen Traktors
8″ x 5″, was etwa 16 cm³ weniger Volumen pro Zylinder ergibt.

Nicht einmal die Innenteile der Kraftstoffpumpe, wo der Prototyp
das Modell ebenfalls nach dem Metrischen System gebaut ist, sind
austauschbar.

Die Russen verwenden mehr Chrom, Nickel oder Mangan für Teile, bei denen die Amerikaner einen hohen Anteil an Molybdän vorschreiben das ein teureres Material ist. Mit Hilfe von verschiedene Arten der Wärmebehandlung erhalten sie etwa den gleichen Härtegrad, zum Beispiel für Zahnräder, wie beim amerikanischen Modell.


Außerdem bevorzugen die Russen Stahlgussteile gegenüber
Schmiede- und Druckgussstücken. In einigen Fällen haben sie diese jedoch auch verwendet, aber es wird angenommen, dass sie erst seit kurzem eine Ausrüstung für diesen Zweck besitzen.

Unter anderem stützt sich diese Ansicht auf die Tatsache, dass zum Beispiel die Getriebegabeln maschinell bearbeitet werden (neue Formen oder Gesenke).
Insgesamt haben die Russen einen realistischen Ansatz für den
Zweck der Maschinen, wie dies bereits beim Panzer T-34/85 der Fall war.
Diese Haltung drückt sich hier in der Form aus, dass die Feinbearbeitung nur nur dort erfolgt, wo sie für die Funktion absolut notwendig ist; dann ist auch die Genauigkeit voll so gut wie bei den entsprechenden
amerikanischen Teilen.

Die Toleranzen sind im Allgemeinen größer als die als bei den Modellen, außer in Fällen, in denen die Funktion eine große große Präzision erfordert.

In solchen Fällen sind die Toleranzanforderungen (Anmerkung: GOST Standard) sogar noch strenger als die der Amerikaner. Es wird angenommen, dass die Russen zweifelsohne über die Ausrüstung und ausreichende Fähigkeiten haben um hervorragende Präzisionsarbeit zu leisten, aber dass diese nur nur dort eingesetzt werden, wo sie für die Funktion absolut notwendig sind“ [Text aus 3].

Weitere Exemplare von Raupenschleppern

Ebenso waren im Erdölfeld, hier wiederum im Freiluftmuseum in Neusiedl an der Zaya nebst anderen Exponaten wie einer Feldbahn auch der Raupenschlepper vom Westdeutschen Eisenwerk-Wülfel mit dem 6 Zylinder 100 PS Motor ausgestellt.

Eisenwerk-Wülfel Raupenschlepper
Bild: Eisenwerk-Wülfel Raupenschlepper, oder das was noch davon übrig war im Erdölbergbaufreiluftmuseum Neusiedl an der Zaya (2011) Neben der angebauten Kabeltrommel ist auch der Wellenantrieb hinten zu erkennen.

Interessant wäre ein praktischer Erfahrungsbericht der damaligen Maschinisten zu den beiden, einmal der sowjetischen und einmal der westdeutschen Raupenschleppermaschine was die Unterschiede in Leistung, Qualität und Bedienung waren.

Idee: Wenn schon nicht fahrend, so könnte man doch einmal angelehnt an die „Dampftage“ der Eisenbahnen den Versuch machen den Anlassermotor wie auch Dieselmotor provisorisch wieder ins laufen zu bekommen. Vorausgesetzt die Kolben und Ventile sind mnicht alle komplett eingerostet.

Was beide Erdöllehrpfade bzw. Freiluftausstellungen gemein haben:

Sie sind zugleich ein sehr anschauliches Zeugnis der sehr energieaufwendigen Förderung und des Weitertransportes von fossiler Energie was wir bei uns vielfach nur mehr als Museum oder in „sauberer“ Form vor-Ort angesiedelt haben und in der nötigen Größenordnung für die Versorgung auf andere Kontinente verlagert haben!

Quellen & Textnachweise (Auszug)

  1. Fotoarchiv Scheida 2011 & 2023
  2. https://www.susu.ru/en/about/our-susu/history/i-stage-november-2-1943-april-26-1949 zur Süd Ural Universität; Abgerufen am 23.6.2023
  3. Teknisk Tidskrift, Jahrgang 83. 7. April 1953, S. 287ff (http://runeberg.org/tektid/1953/0297.html); Abgerufen am 23.6.2023
  4. Экскаваторы Э-505, Э-505А (Э-651). Конструкция, эксплуатация и ремонт (Смолин А.П.) – 1958 год

© W. Scheida 6/2023

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