Kein TAXI ! Sondern ein MAXI !

Erinnerungen an die MAXI Mietwagengesellschaft m.b.H & Co KEG, 1140 Wien, um 1995

Maxi Mietwagen 1995
Visitenkarte der MAXI Mietwagenfahrer um 1995. Die schon lange ab etwa 1996 obsolet gewordene 0663er Mobilfunkvorwahl für das damals noch analoge österreichische D-Netz. KEG stand für die damals relativ neu möglichen Komandit-Erwerbsgesellschaften.

Abgrenzung: Dieser Artikel steht NICHT in Zusammenhang mit den ebenso als >Maxi< bezeichneten Großraumtaxivans noch anderen mittlerweile mehr oder weniger zufälligen Namensgleichheiten in dieser Branche!

Einführung:

Gleich aus mehreren Erinnerungen bzw. Anlässen heraus schreibe ich diese Zeilen:

Taxi-Erinnerung 1, „Peppi“ Strobl, Wiens längstdienender Taxi Chauffeur ?

An der vorletzten Tullner Oldtimermesse im Jahr 2022 gab es einen Ausstellungsstand mit dem über 50 Jahre lang Taxi fahrenden Herrn Josef „Peppi“ Strobl und seinem ebenso knapp 50 Jahre alten Original Mercedes 220 D aus 1974 ausgestellt.

Mehr noch von Bedeutung war der persönliche Auftritt des einstigen Protagonisten der nun als Testimonial für Fotos und für den Verkauf seiner Lebenserinnerungen als Taxifahrer in Wien auch gleich Rede und Antwort in Natura stand.

Die Buchvorstellung lautete: „Der Taxler und sein blauer Mercedes“ zu bestellen auch online beim Autor Herrn Krispl. Siehe Google Suche dazu.

Josef Strobl Taxifahrer Wien Oldtimermesse Tulln 2022
Josef Strobl Taxifahrer Wien Oldtimermesse Tulln 2022

Zu kaufen gab es damit ein sehr interessantes und kurzweilig lesbares Buch was ich nebenbei erwähnt nur empfehlen kann und uns ein etwas vertieftes Wienbild und seiner Bewohner, zumindest eines aus den schon vergangenen Jahrzehnten ermöglicht.

Und wenn es zweifellos damals wie heute viele Taxifahrer und Unternehmen gibt, die sich bemühen einen guten Service zu fairen wirtschaftlichen Konditionen zu bieten, so galt dies damals wie heute nicht für alle die da unterwegs waren: 

Nicht immer war die Öffentlichkeit mit dem Standard und Service sowie der Art der Abrechnung der Taxifahrzeuge und deren Lenker zufrieden: Alte „abgeranzte„ Fahrzeuge, außen wie innen schmutzig, dazu kam das obligatorische Rauchen des Fahrers auch bei nichtrauchenden Fahrgästen, laute mitunter ungewünschte Radiomusik, schlampige Kleidung und, um 1995 ein auch in unseren Breiten schon nicht mehr ganz unwesentliches Thema, die Mehrheit der damaligen Wiener Taxis quer aller Fahrzeughersteller waren da nach wie vor auch in schon damals heißen Sommermonaten noch ohne einer Klimaanlage unterwegs.

Leider konnte Peppi Strobl ein Jahr später im Jahr 2023 aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht mehr am Tullner Oldtimermessestand selbst anwesend sein. Herr Krispl übernahm daher die Darstellung.

Als sein ehemaliger Taxifahrerkollege und Freund schilderte mir Herr Ernst Krispl ein paar weitere persönliche Anekdoten aus dem Leben von Herrn Strobl und wir verblieben in der gegenseitigen Bestätigung darüber wie wichtig dieserlei Aufzeichnungen und Dokumentationen als Garant gegen das Vergessen sind.

Buch: Der Taxler und sein Mercedes Josef Peppi Strobl
Lesenswertes Buch: Der Taxler und sein Mercedes Josef Peppi Strobl

Dies im Gegensatz zur „Wegwerfgesellschaft“, die zu den alten Gegenständen gleich alle Erinnerungen und Dokumente ebenso mitentsorgen.

Taxi-Erinnerung 2, Verlorene Halbachse auf der Südautobahn

Eine Kurzgeschichte, die was unser damaliges Familienauto, einem Ford Cortina betreffend, an anderer Stelle nebst meinen weiteren Autoerinnerungen wiedergegeben wird.

Hier nur soviel zum Thema Taxi passendes:

Da meine Eltern immer schon ein eigenes Familienfahrzeug hatten, war ein Taxi zu benutzen eine mehr als seltene, um nicht zu sagen eigentlich gar nicht vorkommende Option.

Dies von sehr seltenen freiwilligen zudem kostenlosen Mitfahrten im Volvo 144 oder 244er Taxi zusammen mit meiner Oma in Niederösterreich durch einen bekannten Taxifahrer der sie heimbrachte abgesehen.

Ford Cortina 1975
Unser Ford Cortina um 1975. Ein sehr schönes und großes Auto das bei aller Eleganz leider auch seine technischen Macken hatte!

Und doch musste eine Taxifahrt einmal sein, als wir nämlich um 1975 von einem Kärnten Urlaub auf der Südautobahn vollbeladen „mit Sack- und Pack“ Richtung Wien heimfuhren.

Papa nach dem Besuch des ÖAMTC Stützpunktes zu dem er wegen Fahrzeugproblemen vorstellig wurde und ihm vom dortigen Mechaniker zugesprochen wurde die Fahrt fortzusetzen da es schon noch gehen werde…

Es ging aber eben nicht. Zumindest nicht allzu lange. Mitten auf der Autobahn begann sich in gefährlicher Weise die Halbachse heraus zu lösen.

So wurde ein Taxi bestellt, es müsste sich um einen Citroen Break, also der Kombiversion des Citroen DS 19 gehandelt haben wenn ich es recht in der kindlichen Erinnerung behalten habe, daß uns ohne Papa dann um sicher nicht wenig Geld die noch weite Strecke bis nach Hause nach Wien brachte.

Papa kam dann erst viel später wie auch immer mit dem Auto nach das auch bald durch ein anderes ersetzt wurde. Ebenso ersetzt wurde Anlassbezogen die ÖAMTC Mitgliedschaft durch eine beim ARBÖ was aber jeweils eine eigene Geschichte wäre.

Taxi-Erinnerung 3, Höhere Kosten als Einnahmen

An einem frühen Arbeitsplatz von mir gab es als Arbeitskollegin eine „Waldi“ also Waltraud, einer damals jungen Frau deren „Karriere“ sie in der ersten Hälfte der 1980er Jahre ins Wiener Taxigewerbe führte.

Da Taxi Konzessionen ja limitiert waren, konnte sie nur als „selbstständige“ Fahrerin ein Taxi von einem Konzessionär selbst mieten, für das sie Woche für Woche ich glaube es war von öS 8.000,- Schilling die Rede, an den Taxifahrzeug- und damit Konzessionsinhaber „abdrücken“ musste.

War es ihr geringes kaufmännisches Geschick, fehlendes Charisma, oder wie sie sagte, der Umstand, das ihr Taxifunkgerät defekt war und vom Inhaber nicht instand gesetzt wurde, das sie letztlich deutlich mehr für die Taximiete bezahlte als was sie an Umsatz, von Gewinn ganz zu schweigen, aus ihrer Tätigkeit gewinnen konnte und Woche zu Woche von ihrem Ersparten zuzahlen musste bis sie damit letztlich Schluß machen musste.

Es dürfte in dieser Branche mitunter auch anderen so ergangen sein.

Taxi-Erinnerung 4, „Alvorada Kaffee Werbung“ und Dr. Helmut Zilk

Anders als heute liebten wir als Kinder und frühe Jugendliche die Fernsehwerbung, die wir zumeist als kleine unterhaltsame Kurzgeschichten aus einer „heilen Welt“ kommend wahrgenommen hatten.

Eine durchaus herausragende hiezu war die „Alvorada – Cafe do Mocca“ Fernsehwerbung aus 1989 die diese zumindest für uns bisher unbekannte Kaffeemarke, jenseits von Julius Meinl oder Eduscho näher brachte.

Handlung: Ein Wiener Original (der Schauspieler Karl Pfeifer) als Taxifahrer führt einen weiblichen Fahrgast in sehr rasanter Weise mit seinem schon damals als Oldtimer wahrgenommenen jedoch schon etwas abgetakelten schwarzen Taxi Mercedes zu ihrem Zielort an dem der Wagen zudem wohl als einem Hauptgag eine seiner Türen verliert.

Einprägsames finales Werbezitat des Taxifahrers: „Wan I in a Kaffeehaus geh, muaß am Tisch a Alvorada steh“.

Es folgten bei uns innerfamilär wiederholt wortreiche Kommentare zu dieser lustigen, unterhaltsamen und zugleich unglaublichen Werbung.

Helmut Zilk & Taxi

Zu dem erwähnten Taxi das am Ende spielerisch auseinanderfällt passte eine frühere Aktion von Dr. Helmut Zilk in seiner Funktion als Bürgermeister der Stadt Wien der die Taxis einer Großstadt berechtigterweise als Aushängeschild einer Stadt ansah.

Mit Förderaktionen brachte er Maßnahmen und Anreize ins laufen die den damals zum Teil schäbigen und überalterten Fahrzeugbestand erneuern ließ.

Taxi-Erinnerung 5, „LEGO Taxi Station mit Tankstelle“

Diese Geschichte trifft es nun in Sachen „MAXI“ auf den vorläufigen Punkt.

Erhielt ich doch als Kind ein besonderes zudem unerwartetes Geschenk bei einem familären Zusammensein bei Oma von meiner Tante ein neues LEGO Spielzeug, das LEGO System Set „368 Taxi Station“ um 1976 überreicht:

Lego-Taxi-Station-368-1976
Bild: Meine geschenkt erhaltene Lego-Taxi-Station-368 aus etwa 1976, bzw. das was um 2021 noch davon übrig war. Es fehlen u.a. die Garagentüren

Es war zudem mein erstes „echtes“ LEGO, also nicht die später als Duplo(R) Steine bekannten groben Bausteine, sondern ein Baumodell das schon schöne Gestaltungen wie eben ein Haus, eine Garage und ein Auto darstellen konnte:

Zugegeben: Ganz erschloß sich für mich als Kind das eigentliche Anwendungsprofil des Ensembles nicht:

  1. Wer sollte denn eigentlich mit dem Taxi wohin gebracht werden?
  2. Warum hieß es überhaupt TAXI, und sollte es nicht sinnvollerweise das eigene Auto dieser Leute sein, so wie auch wir und Uropa je ein eigenes Auto hatten? Man brauchte dazu ja nur das Taxi Schild runter nehmen!
  3. Wozu braucht man für nur ein einziges Taxi eine eigene Tankstelle?
  4. Was macht die Frau als Spielfigur den ganzen Tag im Haus?

In jedem Fall gab es da gleich zwei – genauer gesagt drei MAXI!

Einmal die beiden von mir kindlich als je ein MAXI bezeichneten LEGO Spielfiguren.

Und dann MAXI, vielleicht hieß er wirklich Maximilian (?) der von mir so benannte Überbringer des Geschenks, ein wohl jugendlicher Verehrer meiner Tante der ob selbst bezahlt oder im Auftrag meiner Urgroßeltern mir dieses Geschenk vermutlich in Herzogenburg besorgten.

In jedem Fall ein tiefgründiges nachhaltiges Ereignis das meiner in Folge langjährigen Lego Leidenschaft den Auftakt gab.

Taxi-Erinnerung 5, Austropop – DÖF mit dem Song “Das Taxi” als Telefonschleife

1983 kam in Österreich der Austropop Schlager “Das Taxi”, gesungen von Autor, Entertainer und Kabarettisten Josi Prokopetz ins Radio.

Kannte ich damals doch jede Zeile daraus, so geht es in der Kurzfassung um ein Techtelmechtel, bei dem der Wiener Protagonist eben die Taxizentrale anruft, um so auf schnellstem Wege zu seiner zudem verheirateten Geliebten zu gelangen.

Die Ankunft des gerufenen Taxis verzögert sich, interne „zwischenmenschliche“ Auseinandersetzung zwischen dem Taxifahrer und der Zentrale per Funk werden in deftiger Sprache eingespielt, und letztlich wartet auch der gehörnte Ehegatte, der zum Arzt muß auch immer noch vergebens auf sein ebenso gerufenes Taxi.

Ein Ohrwurm jener Tage. Siehe Youtube für das Original.

Scheinbar fand auch eine der beiden Taxifunkzentralen Wiens gefallen an dem Song, weshalb er, ob offiziell mit AKM (GEMA) Abgabe oder einfach „so“, in deren Telefonanlage für in der Leitung wartende Anrufende abgespielt wurde.

Für einen uns als Familie bekannten zudem schon etwas betagten Mann geriet dies jedoch sehr zum Mißfallen:

Seine einzig noch verbliebene Verwandte, eine Tante, war verstorben und er wollte mit dem Taxi zur Begräbnisstätte fahren. Am Telefon bekam er aber endlos nur den Song “Das Taxi” zu hören. So kam er letztlich als einzig verbliebener Verwandter für ihn unangenehmerweise zu spät zum Begräbnis.

Es wird zudem sicher nicht das einzige Beispiel von der stets ausgesprochener “Kundenorientiertheit” dieses Gewerbes gewesen sein.

Taxi-Erinnerung 6, Taxi-Persiflage in der Fernsehkrimiserie „Kottan ermittelt“

Hier natürlich nur humorvoll inszeniert, mit vielleicht einem Hauch von Wahrheit darüber was man schon damal (nur mehr) für sein Geld bekommen konnte:

Szene: Der Kommissar, gespielt von Schauspieler und Kabaretist Lukas Resetarits, hält an der Straße ein Taxi an. Der Taxifahrer, gespielt vom jüngst verstorbenen Schauspieler und Austro-Pop Sänger Kurt Resetarits, alias Ostbahn-Kurti, seinem leiblichen Bruder, fragt ihm wohin es den gehen soll?

Er sucht in seinen Taschen, findet aber nur mehr öS 20 Schilling, ein schon damals nur mehr bescheidenes Geld fürs Taxi fahren, und ersucht den Fahrer ihm für dieses Geld soweit wie möglich Richtung Polizeikomissariat zu fahren.

Der Fahrer gibt kurz Gas und schwenkt sofort wieder rechts an den Straßenrand ein zum Aussteigen lasssen, da die öS 20 Schilling als Fahrgeld damit schon aufgebraucht waren….. Im Video wird der Humor sicher noch eindrucksvoller nachvollziehbar!

Die neue Zeit – Mietwagen – Die Alternative zum Taxi

Aus dem Umfeld der Automobilbranche (als ehem. Fordverkäufer) kommend gab es einen Wiener Entrepreneur, der sehr viele Jahre bevor wir Fahrdienste wie Uber überhaupt buchstabieren konnten ein legales Schlupfloch im Wiener Taxi Reglement fand und großflächig ausbreiten wollte.

Anstelle eines Taxis, das in Wien an der Straße, an den dafür vorgesehenen Standplätzen oder per Telefon gerufen werden konnte, trat eine jeweilige Kurzzeit Mietwagen Vereinbarung zwischen den Kunden und dem Mietwagenanbieter in Kraft:

Das MAXI

Formal wurde also genauso an einer Zentrale, wenn bekannt auch der Fahrer direkt angerufen, und der Mietwagen alias das „MAXI“ kam und führte den Fahrgast an sein Ziel.

Formal aber, durfte der MAXI Fahrer dann keinen weiteren Fahrgast am Zielort oder auf dem Weg zurück zur Zentrale aufnehmen was natürlich nicht wirtschaftlich war und in der Praxis „etwa anders“ gelebt wurde.

Der einstige MAXI Fuhrpark

Der Unternehmer baute eine gesamte Fahrzeugflotte mit den damaligen Citroen Xantia in orange/roter Wagenfarbe auf, die u.a. alle bereits serienmäßig eine Klimaanlage hatten. Netto/netto öS 200.000,- soll der Preis je Fahrzeug, für damalige Zeiten durchaus attraktiv, betragen haben.

{{Information |Description=Citroën Xantia |Source=own photo |Date=2008-02-28 |Author=Rudolf Stricker |Permission={{self|GFDL}} |other_versions= thumb|left }} [[Category:Ci
Bild: Citroen Xantia; Bildquelle: 2008 Rudolf Stricker, Wikipedia

Zum Vergleich: Die sonst übliche Mercedes E-Klasse war bei vergleichbarer Austattung (Klima, Fensterheber) etwa bei mindestens dem Doppelten angesiedelt. Alleine der Preis für Fensterheber war in der öS 10.000 Schilling Klasse. Rund öS 35.000,- der Preis einer Klimanlage.

Das Auftreten von MAXI

Zudem waren alle Fahrer mit einer einheitlichen Uniform und einem MAXI Käppchen als identitätsstiftendes Markenzeichen ausgestattet.

Diese Ausrüstung war individuell für MAXI in China dazu angefertigt worden. Restmengen lagen dann bei unserem Besuch in Wien 17 noch herum.

Mein Kontakt zu MAXI I

Das Thema um das „MAXI“ war auch zu mir und meinem damaligen Geschäftspartner vorgedrungen. Aber nicht etwa weil wir häufige Taxi Kunden gewesen wären, sondern weil die dahinter stehende Idee, einer etwas abgehalfterten Branche neuen Wind einzuhauchen uns als Unternehmerneuankömmlinge interessiert hatte.

Es dauerte nicht lange und in den Medien wurden diverse Taxiverordnungsrechliche bzw. hier Mietwagenverkehrsrechtliche Beanstandungen publik, da der Brotneid der herkömmlichen Taxi Fahrer, deren Unternehmer bzw. der Taxi-Innung selbst nicht lange auf sich warten ließ.

Unter anderem sollen „aufgeschlitzte Reifen“, sowie „Wagenbestellungen zu fingierten Adressen“ an denen dann die „echten“ Taxifahrer lachend saßen auszugsweise die Art der Reaktionen gewesen sein die man hier so beschreiben darf, wenngleich sich der Gründer das Ganze schlimmer vorgestellt hatte.

Chronik eines Endes

„Das MAXI wird’s bald nicht mehr geben“, war dann um 1995 die Aussage eines uns bekannten selbstständigen Taxilenkers, der selbst jedoch auch als normales Taxi ohnehin schon immer all die Qualitätserfordernisse wie Sauberkeit und solides Aussehen nebst Seriosität und korrekter Abrechnung erfüllte.

So kam es dann auch, und mehr oder weniger sang und klanglos verschwand dieses nicht uninteressante Mobilitätsprojekt für die Großstadt Wien in der Versenkung, ehe Global auftretende Unternehmer wie Uber etc. nicht zuletzt in Verbindung mit den erst später aufkommenden Smartphones denn Markt neu zu erobern begannen.

Mein Kontakt zu MAXI II

Ich und mein Geschäftspartner fanden dies schade, und so riefen wir einfach bei >MAXI< an und kamen gleich an den Unternehmensgründer der uns einlud ihn in seinem Domizil, und hier kommen wir zur architektonischen Stadtbetrachtung dieser Seiten, einem alten nun schon seit Jahren nicht mehr existierenden Wirtshaus in 1170 Wien, Dornbach zu besuchen.

17., Dornbach - Dornbacher Straße Ecke
Vollbadgasse - Restaurant Schwarz,
Ansichtskarte
Sperlings Postkartenverlag
Bild: 17., Dornbach – Dornbacher Straße Ecke Vollbadgasse – Restaurant Schwarz, Ansichtskarte aus dem Sperlings Postkartenverlag. Bildquelle: https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/130358/ – Wien-Museum CCO Lizens; Abgerufen 25.6.2023

Mittlerweile ist nicht mehr viel übrig vom einstigen Wirtshaus an der Schleife der Straßenbahn an der Dornbacherstraße Wien 17. Interessanterweise gab es lt. Ansichtskartenfoto die auch damals um 1995 noch oder wieder vorhandenen Plakatwände schon Jahrzehnte zuvor!

Es war ein altes schon geschlossenes großes Wirtshaus mit einem schönen großen Gastgarten, mit alten ebenso großen und mächtigen Bäumen, nach hinten zu den Weinhängen hin an der Schleife der Straßenbahnlinie 43 von der Dornbacherstraße in die Vollbadgasse schwenkend.

Mit Freunden bzw. engen Geschäftspartnern begrüßte er uns sehr freundlich und offen und erzählte bereitwillig seine eigene wie auch die Geschichte des „MAXI“, aber auch den Fehlern die zum letztlich raschen Ende von MAXI geführt hatten.

Ein wesentlicher dürfte dabei die gewählte Gesellschaftsstruktur gewesen sein, wonach, wenn ich es richtig in Erinnerung behalten hatte,  jeder Taxifahrer bzw. Geschäftspartner zugleich Kommanditist in einer KG, einer Kommanditgesellschaft war.

Der Gründer durfte sich dann nach Ende der Unternehmung noch mit früheren Verkehrsstrafen und sonstigen offenen Abgaben seiner Fahrerkommandidisten herumschlagen. Auch sollen auf „wundersame Weise“ die noch neuwertigen Fahrzeuge übermäßig Reparaturen und damit Kosten, die eigentlich nicht Citroen anzulasten waren, benötigt haben. 

Ich glaube wir verblieben damit, dass er diese Altlasten vorerst sanieren wollte und dann eine mögliche weitere Zusammenarbeit zu prüfen wäre. Dabei blieb es dann auch.

Als wohl wertvollstes „Asset“ in Sachen Marketing hatte sich das >MAXI< die durchaus einprägsame Telefon-Kurzwahlnummer 91000 gesichert. Dies war damals keineswegs selbstverständlich, kam es doch darauf an im Fall des Falles eines Transportbedürfnisses im Kopf der anvisierten Fahrgäste auch dauerhaft präsent zu sein.

Diese Nummer dürfte auch im Umfeld der bereits parallel laufenden Telekom Liberalisierung wohl „etwas“ gekostet haben.

Vorläufiges Fazit zu MAXI

Mag sein, dass die Taxi Branche damals damit einmal mehr, wie auch fast alle anderen Branchen ebenso, unter einen erweiterten Leistungsdruck geraten ist.

Das zu jemanden mit guten Ideen auch die Führungskompetenzen und wirtschaftliche Komponente, Lobbyismus in eigener Sache nebst Glück dazu gehört hat sich hier ebenso wieder einmal mehr als bestätigt.

Kernfragen, wie die verfassungsrechtlich verankerte Wiener Taxiordnung, die sinnlose Leerzurückfahren für Wiener Taxis vom Flughafen Wien zurück in die Stadt und vice versa die der Schwechater Taxis zurück zum Flughafen erfordert und das in Zeiten der „Verkehrswende“ läßt aber weiter Fragen offen!

Ebenso die Frage warum ein Taxi KFZ besetzt mit nur dem Fahrer oder bestenfalls einem einzigen Fahrgast priviligiert die Busspur benutzen darf? Diese Transportform unterscheidet sich letztlich in nichts von einem Privat PKW.

© Wolfgang Scheida 6/2023

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