Bild: Mein erster Mercedes-Benz, der 300D W124 aus 1986, hier als buchstäblicher Zaungast als leider einziges überliefertes natürlich noch analoges Foto von ihm. Hier etwa um 1994/95 im östlichen Speckgürtel von Wien beim Besuch von Freunden bei deren Hausbau.
Mercedes Benz W124
300D 1992-1997; ca. 144.000 km
bis 244.000 km
Selbst einen Mercedes zu fahren war in meiner Kindheit und frühen Jugend stets ein unerreichbarer Traum und stand als Synonym für jemanden der sich etwas leisten kann und der in der "Oberschicht" angekommen war.
Dies ist meine persönliche Geschichte des mentalen herannäherns an einen Mercedes und die später gemachten Erfahrungen damit.
In unserem direkten Bekanntenkreis fuhr kaum jemand Mercedes, bestenfalls einen BMW Bavaria als eine Art gehobene Mittelklasse.
Es hat dann aber noch Fahrer und Besitzer hochwertiger "Exoten" wie den Citroen SM oder Peugeot's sowie den Jaguar 12 Zylinder von unserem Versicherungsspezialisten Sepp (Zitat: Verbrauch immer 30 Liter stündlich oder auf 100 km wie man es eben haben wollte) etc. gegeben die mir aber entweder nicht gefielen oder anderweitig keine positive emotionale Reflexion in mir auslösten.
Mercedes - die wenigen Begegnungen bzw. bezugnahmen darauf kann ich fast alle aufzählen:
Sein Zitat auf meine Frage warum gerade Mercedes: "Ich bin immer schon Mercedes gefahren......" so als wäre das die größte Selbstverständlichkeit der Welt was mir irgendwie imponierte, da sein sonstiger Lebensstil und sein Erfrischungsbuffet die "Gölsendisco" das er pachtete für mich damals nicht ganz in diese Klasse passten.
Jahre später, ich war schon längst selbst MB Fahrer bekam er einen W126 500 SE oder gar 560 SEL von seiner Tochter deren Mann eine Baufirma hatte und fuhr auf Wechselkennzeichenbasis solange der Wagen eben fuhr ohne aber das er adäquate Wartungen und Services machen ließ.
Dann erzählte er mir auch, das er von den Russen, also noch vor 1955 einen Mercedes - wahrscheinlich einen 170er kaufte wo groß die UdSSR Insignien mit Hammer und Sichel im Fahrzeugbrief eingestempelt waren und das Fahrzeug so augenscheinlich nach einer zuvor erfolgten Beschlagnahme von anderen nun erneut in den Wirtschaftskreislauf wieder zurückgeführt wurde.
"Alleine der Fahrzeugbrief mit dem Stempel wäre heute schon was wert" war sein Zitat dazu.
Ebenfalls in dieser Zeit kamen "die Jugoslawen" auch immer mit den Mercedes, in der Rückschau müssten es die Typ Strich 8er gewesen sein zur Müllhalde Wien-Rautenweg vorgefahren, wo sie dann angefangen haben herumzustirln und das erbeutete Gut damit abtransportierten während wir da selbst noch auf FIAT fernab der Müllhalde unterwegs waren.
Wieder waren "Mercedes-Benzen" häufiges Thema in der Fernseh-Servicewerkstatt, wo nun gewissermaßen als lebendiges Beispiel und Vorbild jetzt endlich auch in meiner Branche gleich zwei, zwar schon etwas ältere Kollegen einen Mercedes fuhren.
Der eine "Luici", Herr Ludwig W. einen "kleinen" weißen 190er Babybenz und der mir als "Fernsehwerkstättenleiter" gewissermaßen vorgesetzte Herr V., der einen W124 200er oder 230er fuhr und nett über die Verfügbarkeit der Fahrzeuge bei seinem Händler zu berichtet wusste.
Hier wurde vom etwas direkt und leicht "derb" sich artikulierenden Meisterkollegen Erhard der in meinem späteren Sprachvokabelsatz noch häufig zitierte Begriff "Hausmeistermercedes" in die Runde geworfen womit er seinen Schwiegervater auch als einen solchen "Pflegefall in der Familie" bezeichnete da für diesen sein 190er das ein und alles war das er hegte und pflegte.
Herr W. wollte sich offensichtlich nicht länger in dieser Kategorie sehen worauf er sich um 1991 einen gebrauchten schönen W126 500er SE, also den damals fast größten Mercedes kaufte und damit immer auf seinem GRUNDIG Firmenparkplatz in Wien 12 stand.
Bild: Sieht auch 2025 wie hier exemplarisch Angeboten auf der Oldtimermesse Tulln 2025 noch sehr edel und stattlich aus. Der W126er Mercedes wie er von Pappas nun als Oldtimer offeriert wird.
Dann sprach er davon wie er sich rechtfertigen würde wenn er gefragt würde wie er sich denn so ein Auto leisten könne: "Ja schauen Sie, ich bin in meinem Leben seit meiner Jugend immer brav Pfuschen gegangen...." meinte er dazu scherzhaft ehe schon wieder das Werkstatttelefon läutete da er seine privaten "Pfusch" Kunden ebenso dorthin anrufen ließ.
Der 190er war zudem deshalb etwas in "Verruf" geraten, da er oft in Verbindung mit der 2.3 16V Rennversion genannt wurde die damals um die öS 800.000,- Schilling also ein Vermögen kostete und man meinte dies sei in keiner Relation zur Größe und den sonstigen Fahrzeugleistungen.
Bild: Der 190E Baby-Benz in der 2,3 L 16V Ausführung. Damals sehr teuer - heute ein Klassiker wie er auf der Oldtimermesse Tulln 2025 von Mercedes Pappas angeboten wurde.
Später um 2014 bei einem GRUNDIG Treffen mit diveresen Ex-Kollegen sagte ich zu Herrn V. das es wohl seine und die des Kollegen W. Äußerungen waren die mich veranlassten ab dann wenn es für mich leistbar wurde mir auch einen Mercedes anzuschaffen was er schmunzelnd zur Kenntnis nahm.
Zu jener Zeit gab es auch in unserem privaten Bekanntenkreis zwei die sich Mercedes leisteten: Einmal Herr G. (wenn auch sonst in relativer Bescheidenheit auftretend) einen 190er mit Automatik und Klimaanlage nebst einem der ersteren auch tragbaren C-Netz Mobiltelefone noch in den 1980ern hatte sowie Herr L., der so wie G. ebenso in der Versicherungsbranche tätig, früher einen 200er W123 hatte bis später hin zu einer S-Klasse mit Luftfahrwerk und zum Ziehen seines Bootsanhängers bis an die Adria. Letzteres mit ausreichend eingeplanten Tankstopps an der Route wie mir ein ihm begleitender VW Golf I Diesel Fahrer zu berichten wusste.
Und so reifte in mir der Wunsch oder besser gesagt manifestierte sich in mir die Forderung einen Mercedes haben zu "MÜSSEN".
Zuvor aber wollte ich zwar noch bestimmte berufliche Stationen erreichen.
Letztlich kam aber die Reihenfolge aufgrund eines Unfalls mit meinem MITSUBISHI Lancer F anders als geplant.
Es war die Zeit vor dem Internet, das Anzeigenblatt, der "Motor-Bazar" war nebst Zeitungskleinanzeigen und Gebrauchtwagenangeboten direkt bei den Händlern Vor-Ort sowie persönlichen Empfehlungen mehr oder weniger die einzigen Quellen für solche Anschaffungen.
Da war einmal der Mercedes Fahrer Ing. U., seines Zeichens Ex-Direktor im Umfeld der Stadtverwaltung Wiens wo er mit seiner Familie zudem eine Dienstwohnung hatte.
"Immer nur große Autos aus Gründen der Sicherheit" zitierte er seine Motivation weil er zu diesem Thema von früher her ein gebranntes Kind war.
Sein Benz war aber ein in die Jahre gekommener "alter Kübel", aus der Typen- und Baujahrgegend des heute so gelobten Strich 8ers mit Automatik.
Als ich bei ihm einmal mitgefahren bin fiel mir nur das altbackene Interieur nebst Fahreigenschaften auf die eher einem behäbigen Öltanker im weiten Ozean, denn eines dynamischen Autofahrens gleich kam.
Ob Diesel oder Benzin weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall war es eine Automatik die er jedoch wie einen Handschalter ständig mit Gangsperre rauf und runter bediente und meinen Eindruck erweckte das es so was für mich nicht sein kann.
Ich äußerte ihm meinen Wunsch auch einen Mercedes haben zu wollen worauf er etwas später auch einen Kontakt anbot.
Die Rede war dann von gemütlich fahren für etwa öS 30.000,- Schilling was ich ob der jüngst gemachten Erfahrung dann lieber doch bleiben ließ da es keine positive modern anmutende innere Emotion aufkommen ließ.
Weiter ging es über Mundpropaganda von Versicherungsagent Helmut L. der mich zu MOTOCAR Wien-Donaustadt, nachmals Wiesenthal zu einem ihm bekannten Verkäufer rekommandierte und den ich fragen solle.
Mein angepeilter Kostenrahmen waren öS 100.000 Schilling für vornehmlich einen Diesel weil ich ja sparen beim Fahren wollte.
Weiters sollte es eben KEINE Automatik weil schwerfällig und mit höheren Verbrauch versehen sein.
Beim Motocar Verkäufer erntete ich nur ob meines Wunsches einen mitleidsvollen Blick. Ein Herr L. war ihm vermeintlich völlig unbekannt und er konnte mir nur draußen am vom eigentlichen Verkaufsgelände etwas entfernten Platz, damals noch eine richtige unbefestigte "Gstettn" einen 1983er 190er in der Grundausstattung als Benziner und mit schon äußerlich stark sichtbaren Rostspuren zeigen.
öS 100.000,- Schilling ungeprüft und unaufbereitet so wie er da steht, waren noch die letzten Worte die er mir dort etwas ratlos stehen geblieben zurief um selbst bereits kehrt machend gleich wieder in seine Verkaufshalle zurück zu gehen.
Im 10. Bezirk hätte es über einen Händler ein anderer 190er werden sollen was aber bei reinen Ankündigungen des Verkäufers blieb, da er wahrscheinlich den Wagen da schon zwischen verkauft hatte.
Dann war da noch die bessere Ausführung über ein privates "Jugo" Inserat im Bazar, ein 190er 2,5 L Diesel mit etwas mehr PS und sogar schon ABS den ich auch mit Freund Fredi Probe fuhr.
Eine leuchtende Warnlampe im Cockpit und das seltsam wirkende bereits zerbissene Lenkrad ließen uns preislich, ich war da schon auf 120.000,- nicht mehr zusammen kommen.
Im nachhinein betrachtet wäre er es vielleicht doch Wert gewesen selbst wenn man Reparaturen noch dazu gerechnet hätte.
Obligatorisch für damals, mindestens zwei Autos, der LADA meiner Tante sowie der kleine TOYOTA meiner Geschwister kamen so in unsere Familie, das war über Vermittlungen des freien Versicherungsmaklers Sepp Köpf mit seinem Büro "Transsylvania".
Eigentlich war es ja das Geschäft von seiner Frau der ich hier meine Eckdatenwünsche übermittelte, sie mir auch noch die Vorzüge der Automatik schmackhaft machen wollte es letztlich aber zu keinem Angeboten mehr kam.
Sogar bei seinem Chef in der Firma Ray-Werk, bei Herrn Helmut Schellenberger wurde mein Vater in Sachen Mercedes für seinen Sohn vorstellig!
Dieser verwies aber darauf, dass sie selbst "immer" nur BMW fahren würden, was für mich kein Thema war, da BMW für mich eher ein forsches Rabauken mäßiges Auftreten repräsentierte denn das von mir gewünschte leichte Understatement eines Mercedes der gesuchten Klasse.
Der Chef konnte aber noch einen ihm bekannten Autoverwerter und Aufbereiter der mit Mercedes handeln würde aus der Steiermark vermitteln.
Dort angerufen wurde tatsächlich ein 190er Diesel mit 72 PS in der damaligen Grundausstattung bestehend aus "Heckscheibenheizung und 4 Gang Getriebe" angeboten der zuvor gar als Taxi unterwegs war aber alles gerade jetzt neu gemacht bekommen würde.
Mit Fredi, der ohnehin gerne auch nur zum Zeitvertreib in die Steiermark nach Hartberg fuhr ging es dann am Samstag hinunter wo ich einen ehemaligen Bauernhof voll Schrottautos schon von der Straße aus sah in dem der Bauernsohn, nun zum Allroundmechaniker hochgearbeitet, gerade einen bereits herunter gerittenen 190er hergerichtet hat.
Es wurde u.a. eine neue Steuerkette etc. eingebaut.
Einen Sitz hatte das Auto gerade keinen, denn der war noch beim Sattler und so nahm er irgendeinen anderen Autositz den er provisorisch hinein stellte.
Dann fuhren wir aus dem Hof, nicht ohne gleich wieder an der Ausfahrt zu halten, wo er aus einem großen Diesel-, ich glaube ja bis heute, eher einem Heizöltank erst einmal ordentlich nachtankte.
Dann ging es los und die Enttäuschung war groß. Das Auto, wieder subjektiv gefühlt viel kleiner als mein zuvor nicht allzu geliebter MITSUBISHI und zudem ohne jegliche Beschleunigung. Schuld daran war, dass aufgrund der noch nicht fertigen Aufarbeitung das Bremspedal irgendwie beim Teppich eingeklemmt war und so permanent mitbremste bis gar letztlich die Bremsscheiben glühten.
Da zudem der Preis auch nicht "100" sondern wieder öS 120.000 Schilling sein sollte war mir rasch klar das es dieser nicht war.
Die Bauersfrau und der Sohn zeigten allerdings uns noch schnell unter einem Verschlag, später als Carport bekannt geworden, stehend was sie eigentlich selbst fahren würden: Ein relativ neuwertiger W124er 300D, den sie jedoch wenn dann nur um öS 300.000 Schilling verkaufen würden.
So kam da noch, ich war bereits bei meinem neuen Job bei SONY in Wien 23 tätig und ärgerte mich nun doch ein wenig über die endlose Fahrt an den entgegen gesetzten anderen Stadtrand mit U-Bahn und Bus, endlich ein Bazar Inserat eines Händlers der für mich damals scheinbar zwei gleiche Mercedes verkaufte.
Bild: In etwa so stand er als 300D damals 1992 als Gebrauchtwagen beim Händler. Hier als gepflegter E 200 Oldtimer von Pappas Classic bei der Oldtimermesse Tulln 2025. Die Farbe und Ausstattung ist fast ident!
Einen W123 300D und einen W124 300D. Ich fuhr also in die Triesterstrasse wo der burgenländische Händler "Auto Sch.", genau genommen war die Firma auf seine Frau gemeldet, dort bei einem Händlerkollegen seine Autos untergestellt hatte.
"Wow, der hat ja sogar ein Doppelauspuffrohr", was mich mehr beeindruckte und als "Leistungsbeweis" galt denn der eigentliche große sechs Zylinder Motor selbst.
Wir fuhren nach einigen Sätzen also los, und kaum aus der Ausfahrt draußen meinte der Verkäufer ich möge doch einmal die Handbremse lösen. Da der Wagen etwas anders als die normalen Autos aufgebaut war wusste ich nicht wie die Handbremse am linken versteckten Seitengriff zu lösen ist und öffnete versehentlich die Motorhauben Entriegelung.
Der Verkäufer beruhigte mich, sprang auf der B17 aus dem Wagen und drückte die Haube wieder runter.
Bild: Statt blaue, gab es graues MB Tex als Sitzbezug. Die Mittelkonsole wies bei meinem noch die beiden Fensterheber vorne auf.
Den Wunderbaum Vanillegeruch im Wageninneren, wie auch Bremsen die wirklich bremsten wenn man nur leicht drauf tritt waren dann gleich markante Eindrücke.
Dann ging es vor lauter Respekt sehr bedächtig zu einer kleinen Probefahrt wo der etwas schleimig wirkende Verkäufer mich wie in einem psychologischen Studium, zudem ganz zu mir gedreht genau beobachtete um mich wohl hinsichtlich der Kaufabsichten auszuloten.
Das er "von mir erwarte", dass auch ich regelmäßiges Service und gutes Öl dem Wagen geben würde waren so Nebensätze die er da von sich gab, nebst der Bemerkung er verkaufe nur Mercedes da hier nichts wackelt und scheppert wie bei anderen Marken.
Ein Serviceheft wenn auch nicht 100%ig ausgefüllt war da und dokumentierte die Nutzung der ersten Jahre.
Ich verabschiedete mich nach der Fahrt unverbindlich, überlegte natürlich und besprach mich hinsichtlich der Differenzsumme, der Wagen sollte öS 218.000,- Schilling kosten mit Papa für ein Überbrückungsdarlehen.
Helmut L. meinte es ließe sich der Preis problemlos noch drücken und so wurde ich vom Verkäufer kurz darauf angerufen wie es mit mir und dem Wagen stehe.
Ich versuchte natürlich beim Preis zu argumentieren was mir, es muss ein Leichtes für ihn gewesen sein nicht gelang da er wohl das Leuchten in meinen Augen selbst nur durch den Telefonhörer blitzen sah.
Um ein mögliches Risiko zu minimieren vereinbarten wir noch einen Ankaufstest beim Automobilclub ARBÖ in der Triesterstraße wo wir nach der FORD Cortina Zeit anstelle des ÖAMTC Mitglied waren.
Es wurde beim elektronisch durchgeführten Kompressionstest mit der Stromzange lediglich beim Reihensechszylinderdiesel ein Ventilsitzspiel etwas außerhalb der Toleranz festgestellt, was auch im Kaufvertrag später festgehalten wurde und nach einigen Wochen nochmals kontrolliert wurde und sich dann noch innerhalb der Toleranz befand.
Zudem plötzlich der Verkäufer meinte der Wagen würde ja schon einige Monate bei ihm stehen was mich etwas irritierte.
Und als ob es mich als Käufer nichts anginge fragte er mich dann ob ich eigentlich bei der Probefahrt mitfahren wolle. Natürlich wollte ich, wurde aber nur als Anhängsel betrachtet während sich der Verkäufer und der ARBÖ Mechaniker nur über andere Mercedes Typen unterhielten.
Es kam folglich etwa im März 1992 zum Kauf.
Den Kaufpreis übergab ich aus Sicherheitsgründen mittels eines Bankschecks der noch extra ich glaube öS 200,- Schilling gekostet hatte.
Dann wurde mit Eduard K., einem weiteren Versicherungsagenten aus unserem Bekannten und Freundeskreis die Versicherung und KFZ Anmeldung besprochen und auch abgeschlossen.
Eine Vollkaskoversicherung war, wie es hieß wegen des Alters, 6 Jahre alt, nicht mehr möglich.
Ich bekam das schöne neue weiße Kennzeichen W-520FA zugewiesen, (der Mitsubishi hatte ja noch das alte bisher gebräuchliche schwarze Kennzeichen) und ich holte des Wagen nachdem K. die Tafeln zum Verkäufer gebracht hatte nach der Arbeit dann ab.
Da gelang es mir schon noch als Extra wenigstens noch einen Satz gebrauchter Winterreifen samt Stahlfelgen herauszureißen. ("Herr Sch., lassen sie doch ihre Beziehungen spielen.." argumentierte ich)
Worauf er dachte jetzt sei seine Stunde gekommen und nun solle ich doch auch ihm etwas entgegen kommen und als offiziellen Kaufpreis am Vertrag nur mehr öS 200.000,- angeben was ich mit "Das klingt aber nicht sehr sauber Herr Sch., zurück wies" womit er es dann auch etwas verärgert auf sich beruhen hat lassen.
Es führte mich eine der ersten Ausfahrten auf die Autobahn Brünn-Bratislava, damals als die Tschechoslowakei noch zusammen war, wo der Wagen auf etwa 190 km/h lt. Tacho hin ausprobiert wurde.
Das er da eigentlich falsche Reifendimensionen die ich vom Verkäufer mitbekommen hatte drauf hatte wusste ich noch nicht.
Den Charakter eines etwas schweren Öltankers hatte leider auch er. Jedoch störend wirkte dies nur beim Anfahren wo man die Anstrengung im Antriebsstrang richtig spüren und gar eine Art knacken hören konnte.
Als Reiselimousine jedoch auf der Autobahn und im flüssigen Verkehr konnte er seine Stärken und Eleganz voll ausspielen.
Bild: Der große Kofferraum mit meinem obligatorischen Servicekoffer und simuliert die HUMAX SAT Receiver darin. Hinten zu sehen die große von Mitarbeiter "Peter" angefertigte Pressspannholzsubwooferkiste die besser aussah als sie klang.
Schon bald tauchte ein Geräusch beim Starten auf und ein Bekannter Roland K., ursprünglich gelernter KFZ Mechaniker meinte dies solle sich ein Mechaniker einmal ansehen was ich natürlich nicht hören wollte.
Einige Zeit später war dann tatsächlich der Starter/Anlasser defekt und der Wagen war nur mehr durch anschieben zu starten.
Ich lies es im September 1992 in der Werkstätte wo Jugendfreund Roman K. bei Opel am Zwerchäckerweg Wien 22 als Mechaniker arbeitete machen.
Er borgte mir dazu uneigennützig seinen eigenen VW Golf was mir einmal mehr den Unterschied zwischen der "Golf Klasse" und "Mercedes Fahren" vor Augen führte.
Etwa 1993 geschah mit dem ersten Mercedes mein verschuldeter Auffahrunfall am Wiener Gürtel etwa auf höhe des Belvedere, da der Vordermann, scheinbar eine Auto Probefahrt machend plötzlich bremste anstatt zu fahren.
Zwar hätte, wenn ich richtig reagiert hätte die Bremsen vom Mercedes das verhindern können.
Ich hatte Glück und ein Taxifahrer als Zeuge gab mir seine Karte, was mir dann bei der Klärung und Teilschuldlösung half, da der Vordermann tatsächlich ohne jeden Grund bei Grün vor der Kreuzung Prinz Eugenstraße einfach voll bremste.
Nachdem ich die Visitkarte hatte fuhren alle Beteiligten sofort weg und ich stand Mutterseelen alleine und ratlos vor der Kreuzung bis ich dann auch wieder einstieg und weiterfuhr.
Ich hatte zwar körperlich keine spürbaren Beeinträchtigungen. Aber der Wagen war vorne stark ramponiert wenn auch noch eine zeitlang fahrbereit.
Nur eine Zeitlang deshalb, da sich durch das Zusammenstauchen der Front bei jedem Starten für mich unmerklich das mechanische Motorkühlerlüfterrad ein wenig in den Kühler hinein schnitt, bis es dann einmal zum Wasseraustritt kam.
Den Kühler kaufte ich als Ersatzteil, und mit einem Werkstattleihwagen den er gerade hatte half mir Freund Michael spontan in einer ruhigen Seitengasse die Front mit einem Seil und dem Befestigen an seinem Serviceleihwagen von Honda Stahl und endlosem Kupplung schleifen lassen das Ganze soweit herauszuziehen, dass der neue Kühler selbst eingebaut und das Lüfterrad wieder frei drehen konnte.
Als die Sache mit der Versicherung geklärt war, ich hatte zum Glück einen Rechtsschutz und ging zu einem Anwalt im nahen Wiener-Donauzentrum Herrn Dr. F., wurde dem Vordermann eine Teilschuld zuerkannt.
Überhaupt war für ihn klarerweise das Ganze eine reine 08/15 Bagatelle die er in seiner Kommunikation auch so behandelte.
Für mich der seinen ersten schönen Mercedes-Benz gerade "entweiht" hat war das natürlich etwas anderes.
Dann wurde der Wagen beim Spengler und Lackierservice C. in Wien-Stadlau repariert.
Da hatte ich aber leider den Kühler schon auf meine eigenen Kosten gekauft weil ich ja Fahren wollte.
Ein weiterer Unfall, wenngleich in der Auswirkung überschaubar, war eine "Breitseite" von der Wiener Straßenbahn in den Kofferaumbereich.
Es gab damals an der Wiener-Alserstraße in Wien 9 vor dem
Fachgeschäft der Firma Krejcik das ich zudem dienstlich zwecks einer Vorführung
besuchte noch eine kurze Parallelstraße die später wie so oft Wienweit entfernt
worden war.
Bild: Die Ausnehmungen versprachen schon einmal ein großes Platzangebot. Hier der weitgehend baugleiche E200.
Beim Ausfahren aus der Straße übersah ich im totenWinkel liegend die herankommende Straßenbahn und schon war es geschehen.
Eine dicke Beule im Kofferraumfender zierte bis zur Reparatur, natürlich auf eigene Kosten den Wagen zu meinem Ärger.
Zwar war die Vorführung bzw. der Geschäftsfall ein Erfolg. Die Provision aber sicher nicht in der Höhe der Reparaturkosten.
Ich glaube, es war noch davor, ich kam gerade die Autobahn bei der damaligen Endausfahrt Donaustadtstraße entlang als ich auf einmal ein ganz schlimmes Scheppern hörte was sich dann genau Vis-a-Vis vom Mercedes-Motocar begutachtet als heruntergefallener durchgerosteter Endauspuff herausstellte.
Eine Straße wo man heute wie zumeist gar nicht mehr stehen könnte. Wurde doch alles nicht immer zum Vorteil zurückgebaut.
Es fiel vom Fahrkomfort und dem Auspuffgeräusch selbst nicht so sehr ins Gewicht da der Wagen ja gar drei Auspufftöpfe in Serie hatte.
Ich hängte den Auspuff aus seiner Halterung heraus und warf ihn in den Kofferraum der übrigens sehr groß und praktisch geräumig war sieht man von einer dem dort eingebauten stehenden Tank geschuldet nicht vorhandenen Durchreichmöglichkeit ab.
Es war ebenfalls Romans Werkstatt in der er arbeitete wo sie dann den Auspuff erneuerten.
Bei Mercedes-Wiesental in Wien 10 Troststraße wurden am Wochenende des 13. Novembers 1992 die neuen Mercedes 1993 Modelle vorgestellt wofür ich eine Einladung dazu erhielt.
Also fuhr ich hin um mich so auf dem Laufenden zu halten. Da wurde ich von einem älteren engagierten Verkäufer angesprochen dem ich berichtete nun mit meinem 300D auch Mercedes Fahrer zu sein was er löblich mit einem "ja, so fängt man an..." quittierte um dann ein Verkaufsgespräch hinsichtlich eines neuen Models welches letztlich fast wie mein bisheriges gewesen wäre zu starten.
Das war die Zeit als stolz verkündend "5 Gänge für die Autobahn" als Plakate an der Wand bzw. von der Decke im Verkaufsraum hingen.
Die hatte unser MITSUBISHI und eben auch mein Benz, letzterer als Sonderzubehör da schon lange.
Es wurde von ihm ernsthaft ein Angebot ausgearbeitet, als Farbe statt Grau nunmehr Dunkelblau und mit ABS sowie Airbags versehen was mein "Alter" 1986er noch nicht hatte.
Ansonsten war es ja das gleiche W124 "Kastl" geblieben, was bedeutete, dass ich äußerlich gesehen bis zum Erscheinen der neuen W210 E-Klasse mit den dann wieder runden Scheinwerfern optisch gesehen ein aktuelles Modell auf seiner Zeit bis 1995 fuhr. Dies wäre dann auch der Unterschied zum W123er Kastl gewesen der mir erst später geläufig wurde.
Was mir übrigens, nur da hatte ich es noch nicht verstanden, auch der damalige Gebrauchtwagenverkäufer zu meinem W124 ebenso anmerkte.
Es erfolgte auch eine umgehende Ankaufsuntersuchung meines Benz den der Verkäufer gleich mit dem Werkstattmeister organisierte um zu klären was ich denn als Anzahlung in den angedachten Leasingvertrag einbringen könnte.
Aus meinem erst vor wenigen Monaten bezahlten öS 218.000,- wurde nun ein Wert von nur mehr öS 100.000,- heruntergerechnet weil lt. Meinung des Werkstattleiters dieses und jenes alles zu erneuern wäre für einen Wiederverkauf.
Da bin ich natürlich innerlich verfallen.
Der Verkäufer rief mich doch tatsächlich einige Tage später an meiner Arbeitsstelle bei SONY an um zu fragen ob aus dem Leasing was wird.
Nein es wurde nichts daraus. Vom vielen Geld um die öS 400.000,- für das neue Modell abgesehen zuzüglich meines Wertverlustes und den dann fälligen monatlichen Leasingraten zuzüglich teurerer dann Vollkaskoversicherung war das nicht in meinem Sinn.
Ob ich da schon eine Klimaanlage einkalkulieren ließ weiß ich nicht mehr.
Einen weiteren Versuch Klarheit über den Zustand zu erhalten machte ich Ende 1993 dann bei Motocar Wien 22 wo mir alle möglichen Schwachpunkte sprich auszutauschenden Teile am Fahrwerk, Motor und Differentialaufhängung, erneut das Ventilgeräusch, das scheppernde Schiebedach, Querlenker usw. um die Grobschäzung von öS 40.000,- Schilling offeriert wurde.
Heute könnte man zu umgerechnet € 3.500,- und angesichts dessen was dann alles gemacht worden wäre lachen. Damals war dies ein Geld für das andere ihre Gebrauchtwagen gekauft haben und das ich noch dazu nach der erst kürzlichen Kaufinvestition nicht schon wieder ausgeben konnte und wollte.
Zur Windschutzscheibe sei noch gesagt, kurz nach dem Kauf bot sich eine damals neue Billigzusatzversicherung, eine Art Teilkasko, an wo auch ein Scheibenbruch mitversichert war.
Die Windschutzscheibe brach dann kurze Zeit später und ich habe sie mir bei Mercedes St. Pölten 1993 austauschen lassen da ich in St. Pölten gerade eine Weiterbildung machte.
Die Versicherung kündigte mich gleich darauf hin.
Als nette Geste jedoch führte mich der Annehmer ohne Extrakosten von der Niederlassung "als Taxi" zur Ausbildungsstätte.
In St. Pölten kam dann auch die Schwachstelle eines Hub-Schiebedachs im Sommer ans Tageslicht.
Bild: Das kombinierte Stahl-Hub-Schiebendach. Alles bequem elektrisch betrieben. Überzeugen konnte es mich in der Anwendung dennoch nicht. Meines hatte vorne noch einen nachgerüsteten Plexiglas Windabweiser.
Aufgrund der starken Hitzeentwicklung machte ich während der Kurszeiten das Dach zumindest teilweise auf.
Dann kam ein Sommergewitter, und wiewohl ich gewarnt worden war und gleich zum Wagen hinunter lief war da schon Regenwasser ins Auto hineingeflossen und hat doch dauerhaft auf den MB Tex Sitzen unschöne Wasserflecken hinterlassen.
So wie beim MITSUBISHI mit dem dort noch von Papa nachgerüsteten Hubdach zeigte sich auch hier bei der wesentlich eleganteren Ausführung die weitgehend praktische Nutzlosigkeit dieses Extras wenn es wirklich sehr heiß war und im Stadtverkehr es nichts brachte und zudem wenn geöffnet die Windgeräusche bei flotter Autobahnfahrt doch sehr störten.
Es funktionierte eines Tages die Tankanzeige nicht mehr richtig und zeigte falsch an weshalb ich nach erfolglosen selbstversuchen am Tankgeber hinten zur Niederlassung von VDO im 15 Bezirk unweit von Fredis damaliger Wohnung in der Nobilegasse fuhr und für rund öS 1.000,- am 29.10.1993 die Anzeige im Armaturenbrett von einem zudem freundlich-netten Mitarbeiter reparieren ließ.
Er verwies mich auch auf die Lebensverlängerung des Tageskilometerzählers wenn man den eben nicht während der Fahrt sondern nur im Stehen zurücksetzt.
1993, gleich nachdem ich bei PHILIPS als technischer Verkäufer angefangen hatte, übergab mir der Abteilungsleiter Herr DI L. mit den Worten "...etwas lieblos von Herrn M. (meinem Vorgänger) ausgebaut worden" mein erstes D-Netz PHILIPS Handy samt KFZ Einbausatz in einem Karton überreicht, das zugleich überhaupt mein erstes Mobiltelefon und letztlich zugleich auch sowas wie mein erstes eigenes Telefon war.
Bild: Das PHILIPS PR-92 D-Netz Telefon aus 1992 stammend.
Unten zu erkennen der abnehmbare 6 V Ni-Cd Akku den es in der eleganten
"Westentaschenbreite" aber auch in der "dicken" ausgebeulten Version mit mehr
Kapazität gab.
Made in Japan! Zugelassen für den Betrieb im ÖPTV-Netz D der österreichischen Post wie ein gelber Aufkleber verkündete.
Anmerkung: Das GSM Netz war da noch nicht, bzw. noch länger nicht flächendeckend funktionierend.
Die damals auf der Triesterstraße in einer Garage mit angeschlossenem Kleinbüro-Verkaufsraum angesiedelte PHILIPS Mobiltelefonabteilung baute mir dann in meinen Wagen die Freisprecheinrichtung, natürlich alles auf Kosten von unserer Philips Abteilung, per interner Verrechnung ein.
Das Handling war dennoch alles andere als bequem.
Wenn man in das Auto einstieg, musste man zuerst den Akku vom Handy herunterlösen womit es zwangsläufig ausgeschaltet war, dann einen Anschlußadapter der mittels Spiralkabel mit der Freisprecheinrichtung verbunden war anstelle des Akkus anstecken. Nach dem Wiedereinschalten konnte man erst wieder telefonieren. Ein Laden der Akkus im Auto war so nicht möglich.
Dies alles damals zum Glück noch ohne zeitraubender PIN Eingaben.
Bei meinem Weggang von PHILIPS, wir hatten da schon unser Büro im selben Gebäude wie diese Telefonabteilung, wurde von denen wieder alles ausgebaut und es blieben zwei hässlich anzusehende Schrauben in der Mittelkonsole sichtbar übrig.
Einmal fuhr nach dem Einsteigen die automatische Autoradioantenne gesteuert mit dem Einschalten des Autoradios korrekt aus, dann wieder nicht.
Ich habe sie gefühlte fünf mal ausgebaut und bei den Endschaltern, den Motorschneckenantrieb etc. repariert und letzten Endes um 1994 durch eine neue HIRSCHMANN Auta 6000 Automatikantenne mit Mercedes Adapter ersetzt.
Das technisch Besondere daran war, das im Unterschied zu den Vorgängermodellen die mit Endlagenschaltern und Relais den Antennenmotor steuerten, dies bei der HIRSCHMANN Auta 6000 vollelektronisch, also verschleißfrei bis auf die Antennenmechanik selbst erfolgte.
Als Nebenbeithema dazu passt, das ich bevor ich von der Kenntnis einer elektronischen HIRSCHMANN Autoantenne wusste, dies meine ureigene Idee war noch zu Lehrlingszeiten für die Antenne im Ford Taunus eines Freundes eine solche Steuerelektronik zu entwickeln. Allein es blieb bei der Idee.
Bestellt über PHILIPS wo diese Privatanschaffung dann letztlich einen großen Aufwand im offiziellen Rechnungslauf verursachte ehe geklärt war das es eben meine rein private Anschaffung war.
Denn direkt als Privatkunde konnte man bei HISCHMANN wie auch vielen anderen Herstellern damals eben nichts kaufen. Da lobt man sich Amazon und Co. der heutigen Zeit.
Was mir davon bis heute blieb, das sind die original HIRSCHMANN Antennenpflegetücher die es zum Reinigen und Schmieren des Teleskopstabes dazu gab. Alles Sachen die es bei modernen Autos der letzten gut 20 Jahre nicht mehr gibt und kein Thema mehr sind.
Bei einer §57a Pickerl (TÜV) Überprüfung 1995 wurde eine fehlende noch dazu Sicherungsmutter am Fahrwerk hinten festgestellt was ich mir am PHILIPS Parkplatz in der Triesterstrasse in der Mittagspause selbst beheben konnte.
Bild: Großzügiges Raumangebot auch für drei hinten mitfahrende. Jedoch mit den Kurbelfensterhebern.
An Motoröl bekam er immer Shell Helix da ich damals meinte das dies gerade gut genug für den Motor sei.
Ein weiterer Freund G. erneuerte später in Selbstauftrag, besorgt über Autoteile Gratzl da dort ein Onkel von ihm Prozente beim Einkauf ermöglichte die schon etwas blinden Halogen Scheinwerfer.
Ebenso waren an der Lenkmechanik auch einmal Reparaturen nötig nebst obligatorischen Verschleißteilen.
Die ausgeschlagene Hardyscheibe an der Kardanwelle war noch so ein Punkt.
Einmal fuhr ich mit der unteren Motorabdeckung auf einen im Gras nicht sichtbaren Grenzstein am Seitenstreifen gelegen an einem Ortsrand auf.
Es war zumindest bzw. zum Glück auch nur die Abdeckschürze und nicht etwa die Motorölwanne darüber komplett kaputt.
Mercedes typisch für diese Modellreihe, dennoch ärgerlich für mich, war der schon beim Kauf abgewetzte Einstiegsbereich am Fahrersitz sowie eine sich herunter gelöste und wieder halbherzig hochgeklebte Beifahrertürverkleidung die nur durch Erneuern mit einem Original wieder brauchbar repariert werden konnte.
Nicht ohne zuvor zu diesem Thema das unmittelbar nach dem Kauf auftrat einen Disput mit dem Verkäufer gehabt zu haben der mich dreist, weil es ja nun mein Wagen sei mit dem ich machen könne was ich wolle und es ihm gleich ist, die Firma Wiesenthal angeblich Reklamationen solcher Art bearbeiten würde.
Eine von mir per Einschreiben, denn am Telefon ließ er sich da schon mehrfach verleugnen, eingebrachte Mängelrüge am 16. April 1992 lief letztlich ins Leere da ich mich damals weiterführend nicht mit Anwälten und Gerichtsklagen etc. herumschlagen wollte.
Natürlich wollte man bei Wiesenthal bzw. Motocar ohne dem tatsächlichen Nachweis von regelmäßigen Services bei ihnen nichts von Gewährleistung dazu wissen und es blieb an mir hängen.
Den Wagen fuhr ich, entgegen der gegenüber einem Mentor auf seine Frage hin geäußerte Vorgabe sechs Jahre damit fahren zu wollen letztlich nur von 1992 bis 1997 also fünf Jahre und ca. 100.000 km.
Macht rund 20.000 km Jahr.
Vor dem Weggeben tauschte ich noch die Glühkerzen. Korrekter gesagt ein Mitarbeiter meiner damaligen Firma tat dies in einer auslastungsarmen Zeit. Letzteres nur halbherzig für die ersten fünf Zylinder. An den sechsten kam er nicht heran.
Eine neue Batterie war um 1993 ebenso fällig, wobei man wissen muss, dass diese Bautype noch wirklich eine "Rudolf Diesel Gedenkminute" vor dem Starten für das Vorglühen benötigte.
Dieses brauchte zudem sehr viel Strom was sich bei einer schwachen Batterie sofort mit Startschwierigkeiten bemerkbar machte und ich froh war bei Oma den Wagen nur den Hang hinunterrollen zu müssen und nach dem Vorglühen durch das einlegen des 2. Gang starten konnte.
Die Batterie war eine 100 Ah, also eine ganz große für PKW's.
Auf einmal rauchte es aus den Lüftungsdüsen heraus. Es war aber kein Rauch, sondern, wie sich erst später in Verbindung mit Kühlflüssigkeitsverlust und einem feuchten Teppich Beifahrerseitig herausstellte war der Heizungskühler, korrekt bezeichnet das Heizregister für die Wagenheizung leicht undicht.
Es war, auch das ließ sich feststellen offensichtlich kein neuer Fehler denn schon ziemlich am Anfang als ich einmal Kabel für das Autoradio verlegte sah ich eine seltsame klebrige Masse den Getriebetunnel herunterfließen wenngleich die Masse da schon fest war.
Ich dachte mir zudem in Unkenntnis dieser Themen damals nichts dabei.
Jetzt aber war klar es gab eine Undichtheit und mir fiel leider nicht ein dass es solche Dichtmittel gab die man einfach nur in den Kühlerkreislauf hineinleeren musste und die dann im Idealfall zumindest für etliche Zeit das Loch verschließen.
So kaufte ich das Heizregister und begann am Parkplatz eines Einkaufscenters in Wien 22 wo wir dann eine Autoradio-Einbauwerkstätte hatten das gesamte Armaturenbrett auseinander zu bauen und zu entfernen bis ich zum Heizkühler kam.
Diesen tauschte und wieder alles zurückbaute.
Natürlich ohne Anleitung leider nicht mehr alles zu 100%. Die automatische Heizregelung hatte danach irgendeinen leichten Defekt, ebenso war nun ein Riss im Armaturenbrett da man es sonst nur mit entfernter Windschutzscheibe ohne Verspannungen ausbauen hätte können.
Im letzten Jahr kam dann eine große selbst gebaute Bassbox mit einem gebrauchten PIONEER Verstärker herausnehmbar in den Kofferraum was aber nicht zwangsläufig einen wesentlich besseren Klang bedeutete da die gesamte Abstimmung dazu fehlte.
Nachdem der Wagen wieder zusammengebaut war, langsam hatte er auch sprübaren Ölverlust bekommen und der Motor machte Geräusche die wenn auch auf noch überschaubaren Niveau andeuteten das die Sache mit dem Ventil in Toleranz nun einer umfangreicheren Motorinstandsetzung und sonstigen Investitionen entgegen ging.
Um öS 100.000,- inserierte ich den Wagen bis ein Ehepaar aus Ex-Jugoslawien, in dem gerade Krieg herschte aus Wien-Aspern kam und den Wagen letztlich für öS 95.000,- kaufte.
SEMPERIT, die Marke gab es da noch mit dem "Top-Speed 2" Reifen.
Batterietausch auf die BANNER UNI-Turbo 1996 wo auch ein neuer bzw. zuvor gestohlener Mercedesstern wieder den Weg auf die Haube fand.
Vor bzw. nach den Pickerl Überprüfungen bei denen auch die Schwärzungszahl der damals noch nicht gefilterten Dieselabgase gemessen wurden füllte ich den STP Dieselzusatz ein um halbwegs bei aller Toleranz der Prüfer wieder in den Bereich des zulässigen zu kommen. Der Wagen hatte ja noch einen Vorkammerdieselmotor ohne jeglicher Abgasreinigung. Also weder einen Kat noch Dieselpartikelfilter was man auch sehen bzw. riechen konnte. Je nachdem wie empfindlich man dazu war.
Die ausklingenden 1980er Jahre waren für Österreich die Zeit als es zunehmend mehr und mehr Freunde des sparsamen Dieselfahrens gab.
Das Angebot an Fahrzeugen, so gut wie fast alle Modelle waren spätestens in den 1990er Jahren auch als Dieselmotorisierung zu haben, was letztlich Kleinfahrzeuge wie auch Cabrios einschloß denen man bisher von der Notwendigkeit wie auch dem Image her dies nicht antun wollte.
So taten sich auch mehr und mehr bisher bestenfalls für Taxifahrer als Geheimtip günstige Dieseltankstellen auf.
In Wien 10 zum Beispiel die "Bruckberger Garage" mit einer Innenhoftankstelle mit Bedienung wo es auch einen Schnellservice für den Ölwechsel gab
Und für den 22. Bezirk an der Industriestraße im Hof des AGM Marktes ebenso eine Bedientankstelle jeweils zum Diskontpreis.
Dem Tankwart dürfte sein Job nicht allzu gut bekommen sein, wie mir seine stark wie mit einer Art Ausschlag besetzten Hände fast Mitleidsvoll kundeten.
Die nennenswerte Reichweite mit der ich je ca. zwei Wochen auskam machte die Suche und eine im vernünftigen Radius anzufahrende Diskonttankstelle sinnvoll.
Zur Erinnerung, damals gab es kein Internet, sondern eben nur die Anzeigetafeln der Tankstellen die man beim Herumfahren sehen und sich danach richten konnte.
Als je günstigsten Preis und das nur einmal gab es den Liter Diesel um öS 7,- Schilling(!). Ansonsten sich der Preis in Summe bei öS 8,- Schilling tendenz später steigend bewegt hat.
Ein guter Langstreckenwagen mit einem Image das Freude machte und mit vernünftigen Verbrauchswerten um die 8 l Diesel zu fahren war.
Der sich ob seiner Gewichtsklasse und hinsichtlich der leichten Untermotorisierung von damals zwar nominal vielen rund 110 PS etwas schwerfällig verhielt. Insbesondere im dynamischen stetig anzufahrenden Stadtverkehr.
(Freund Gerald informierte sich ernsthaft wie der Wagen auf die ca. 130 PS Turboversion aufgerüstet werden könnte, was jedoch an der Summe aller nötigen Begleitumbauten bis hin zum Antriebsstrang scheiterte, zudem ich kein wirkliches Interesse daran hatte)
Auch erhielt ich das sechs Jahre alte Auto zu einem Zeitpunkt, wo es eben mit all den kleinen Wehwehchen und mehr oder weniger aufwendigen Reparaturen schon los ging wenngleich sich noch alles in einem wirtschaftlich vertretbaren Rahmen bewegte.
Was aufgrund der Mängel ein wenig im Raum stehen bleibt, das ist die Frage ob die 144.000 km nach 6 Jahren Nutzungszeit (das wären 24.000 km/Jahr) als ich ihn gekauft hatte tatsächlich der Laufleistung und Abnützung entsprach?
Einiges spricht dafür, einiges irgendwie dagegen.
Nicht mehr mobil gestanden bin ich nur einmal selbst verschuldet mit leerem Tank weil ich es offensichtlich "wissen" wollte an der Hausfeldstraße.
Es genügte bei der Saugdieselmotortechnik aber einfach nur Diesel in den Tank nachzufüllen und er startete wieder.
Und einmal weil wirklich der Starter defekt war, was man theoretisch durch hören schon länger angekündigt bekam und man ihn schon vorher hätte tauschen können.
Die oft von Mercedesfreunden beschriebene Unverwüstbarkeit der W124er Reihe, als den letzten "echten Benz" sowie die guten langlebigen Motoren kann ich aber so nicht bestätigen und würde dieses Attribut nach meiner bisherigen Erfahrung eher japanischen bw. koreanischen Automarken zuschreiben.
Um 1994/95 bot mir wiederholt der ehemalige Lehrlingskollege T. seinen von ihm selbst wegen seines Dienstwagens meist nicht benötigten CHRYSLER LeBaron (nicht die gleichnamige Cabrio Version) zum Fahren an was ich auch interessiert annahm.
Vordergründig weil er schon eine Klimaanlage hatte, aber auch, weil einmal damit gefahren, der Komfort einer Automatik den Anspruch hinsichtlich des Fahrens für mich nachhaltig bis heute schlagartig verändert hatte.
Man könnte sagen ich wurde, oder eher noch ich habe mich selbst bekehrt. Der reine Gedanke des Sparens beim Fahren wurde zugunsten des höheren Fahrkomforts fast nahtlos abgelöst.
Zwar war der CHRYSLER von seiner Bauart her noch einmal mehr ein Schlachtschiff auf dem Ozean der Straßen was den Mercedes im Vergleich dazu fast zu einem Sprinter machte.
Die noch bequemeren wenn auch abgenützten einem Sofa gleichen Ledersitze, die Klima, die Automatik, wenngleich nur Dreigang und die vier Fensterheber gaben damit ab sofort eine neue Lattenhöhe für eine bei einem Auto zu erwartende Mindestausstattung vor.
Pro:
+Angemessener/akzeptabler Dieselverbrauch
+Gute Bremsen (4 x Scheibe) auch in der Dosierung
+Gute Beschleunigung und Vorankommen auf der Autobahn
+Gute Geräuschdämmung auch mit dem 5 Gang Getriebe
+Großes Platzangebot für auch mitfahrende Personen wie auch der Kofferraum selbst
+Für damals gute Austattung: u.a. Fensterheber vorne, Nebelscheinwerfer, Automatikantenne, Zentralverriegelung, elektr. Hub-Schiebedach,
+Gute Rundumsicht
+Komfortable zwei Zonen Heizungsregelung
+Infodisplay für Lampendefekte sowie für die Außentemperatur
+Gute Reichweite bis zu rund 800 km (!)
+Damals für mich eine Art Statussymbol für die ich auch Anerkennung erhielt
Kontra:
-Schwerfälliges Anfahren an der Kreuzung
-Nach und nach aufkommende "Wehwehchen" nach rund 7 Jahren
-Auch der Motor machte nach 200.000 km klare Anzeichen für gröbere sprich umfangreiche und teure Investitionen
-Keine Klimaanlage die für mich da mehr und mehr von Bedeutung wurde, ebenso wie die fehlende Getriebeautomatik
-Keine Durchreiche im Kofferraum wegen dem stehenden Sicherheitstank möglich
Modell/Type | ||||
Ausführung | ||||
Baujahr | 1986 | |||
Treibstoff | Diesel | |||
Antrieb | Hinterrad | |||
Getriebe | 5 Gang manuell | |||
Ausstattung | 2 x E-Fensterheber, Zentralveriegelung, Nebelscheinwerfer, 4 x Scheibenbremsen, | |||
Hubraum | 3.000 cm³ | |||
Leistung | 108 PS | |||
Motortype | ||||
Verbrauch | Gemischtes Fahrprofil 8 L/100km (Normangabe: L) | |||
Bauartgeschwindigkeit | km/h | |||
Batterie | 100Ah, | |||
Eigengewicht/zul. Gesamtgewicht | kg/ kg | |||
Anhängerlast gebremst/ungebremst | kg / - kg | |||
Abgasklasse | ||||
Zündkerzentype | ||||
Motorraumluftfilter | ||||
Innenraumluftfilter | ||||
Zahnriementype/Intervall | ||||
Generatortype | ||||
Startertype | ||||
Generatorkeilriemen | ||||
Klimakeilriemen | ||||
Reifendimensionen |
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© Textzusammenstellung 10/2024-5/2025; W. Scheida/Wien als private Erinnerung und Erlebnisbericht, zu www.scheida.at gehörend
Letzte Überarbeitung: 21.05.25