Der HENSI 20 Nostalgieradio aus 1984

Beitrag 16.3.2022 in Arbeit in Abhängigkeit des Reparaturfortschrittes und der erforderlichen Zeit!

Vielleicht nur mehr Monate, möglicherweise noch einige wenige Jahre trennen uns vor dem allumfassenden Abschalten aller herkömmlichen analogen Radioausstrahlungen zugunsten neuer digitaler Übertragungsformen. Noch bleibt uns die Zeit um die praktische Verwendbarkeit und Empfangseigenschaften anhand von Radio-Sammlergeräten und solche die es noch werden können in der Gegenwart nochmalig zu erforschen, zu reparieren und auszuprobieren. Begleiten Sie mich auf dieser Zeitreise durch die Technikepochen und mehr....

 

Radiodays -

Das Nostalgieradio HENSI 20 von 1983/84 aus der früheren DDR und seine Artverwandten

Bild: Der HENSI 20 - "Old Hensi 1932" Nostalgieradio

 

Für viele Sammlerkollegen nicht ganz neu im Wissen waren die in den frühen 1980er Jahren aufkommenden ersten Nostalgieradios.

Also damals relativ moderne Transistor/Halbleiter Radiogeräte im Design wahlweise nach früheren am Markt vorhandenen Modellen optisch nachempfunden.

Mitunter aber auch alternativ mit ein wenig Fantasie in der Gestaltung kreiert.

 

Der deutsche Markt wurde da schon einmal zuvor mit dem DKE UKW/MW Nachbau - DKE" W111 (W141) von Quelle/Universum in den 1970er Jahren gewissermaßen, damals noch als POP Radio tituliert, ausgetestet.

Dies begann mit einem Chassis aus japanischer Herkunft bzw. später von XXX.

Pop Radio als DKE Nostalgieradio  Bild: Die Nachbau DKE's wie sie von Quelle in den 1970ern verkauft wurden  © Quelle Katalog 1973

Letzterer war damals zudem von einem Schallplattencover bekannt geworden, das die Gruppe RELAX ziert, die sich in den Radio "hineinhören".

Bild: Die Musikgruppe RELAX mit dem passenden Cover zu ihrem "Radio hör'n" Lied. © Ariola

 

"Japanisch" dürfte auch die Vorlage für Philips gewesen sein sich seiner Tradition für ein damaliges 50 Jahre Jubiläum des 1930er Models 634A zu entsinnen.

So gab es von National-Panasonic schon 1981 eine Miniatur-Replik von deren 1931er R-1 Radioempfängers, wenn auch "nur" als Kunststoffausführung zur Erinnerung an die Einweihung deren neuen Gebäudes am 22. April 1981 in Hamburg.

Bild:  Der National-Panasonic kam schon 1981 mit einer Miniatur-Replik von deren 1931er R-1 Radioempfängers auf den Markt - Empfang nur Mittelwelle als "Plastikbomber"

Wesentlich solider was die Verarbeitung aber auch die Modelgröße betrifft machte 1983/84 den Auftakt das Philips Replikmodel RB 634/03 von, eben zum 50 Jahres Jubiläum des Super Inductance 634A aus der Saison 1933/34, welches zugegebenermaßen wohl für uns Mitteleuropäer am ehesten den Inbegriff für ein Radiogerät aus jenen Tagen, hier in Kathedralenform, darstellt.

 Den Philips gab es anfangs als limitierte Auflage an handverlesene Empfänger verschenkt. Später wurde wohl ob der Nachfrage ein Geschäftsmodell daraus mit einer angenommenen Auflage von 5.000 Stück [].

Inwieweit dies für den Erzeuger wie auch Vertrieb ein wirkliches Erfolgsmodell wurde ließ der GFGF Artikel [] nachvollziehbarer weise dahingestellt.

 

Philips Nostalgieradio 1984 Bild: Philips Katalog 1983/84

 

Das es auch schon damals Repliken von Grammophonen ähnlicher Machart, wie den 1985er Philips NG-84, sowie importierte Modelle über die Westdeutsche Fa. Bruns gab sei hier nur am Rande erwähnt, sind jedoch nicht Teil dieser Betrachtung.

Ebenso unter diesen wie weiteren Markennamen aufkommende weitere "Nostalgieradiogeräte" wie etwa der italienische Philips D2550 in ähnlicher Aufmachung.

 

Wo Philips draufsteht, muss aber nicht unbedingt Philips drinnen sein.

Interessanterweise war es Technik aus dem real wohl doch nicht so fernen anderen Deutschland, der DDR, die im übertragenem Sinn in Dioden Durchlassrichtung gen Westen hier ihren Dienst in Bundesdeutschen Wohnstuben als Dritt- oder gar Viertempfänger im ausgebauten Kellerstübchen taten.

 

Ich selbst sah eben um 1983 als Kind dieses Philips Gerät in einem Niederösterreichischen Schaufenster eines Radio- und Fernsehhändlers in Herzogenburg, schon damals wohl wissend das es sich um eine Replik handelte.

So niedlich das Gerät auch aussah, der Preis war für mich als Schüler, zudem für einen nebenbei Spontankauf in jedem Fall zu hoch.

Bei aufgerufenen 296,- DM in Deutschland dürfte es auch so manch anderen Interessenten ergangen sein. Ja, recht nett, aber....

 

Philips blieb nicht der einzige Kunde der Nostalgiegeräteschmiede aus dem Osten.

Es folgte der Westberliner Handelsagent Henry Siebert.

 

Die Technik:

Für uns von Interesse ist nun was sich in dem Geräteinneren verbirgt?

Wer war der Hersteller? Und welche Geräte gab und gibt es aus dieser Serie.

 

Den Startschuß soll der 1982er Parteitag der SED gegeben haben wonach u.a. Konsumgüter zwecks Export und Devisenbeschaffung von möglichst vielen Betrieben gefertigt werden soll.

 

Die Auflage einer Nostalgieradiogeräteserie.

 

Auf Radiomuseum finden wir die Antwort:

Es gab noch weitere solcher Modelle, lange bevor die China Schwemme uns ab den späten 1990er Jahren ebensolches, dort jedoch zumeist unter Fantasienamen und Gehäusekreationen bescherte. Dann schon oft mit CD Playern und Kassettenlaufwerken ausgestatt wie auszugsweise erwähnt die "Thomson" Serie.

 

Hier aber haben wir es mit einem solide ausgeführten MW/UKW Empfänger zu tun. UKW gar bis 108 MHz, jedoch "nur" mit Drehkoabstimmung und nicht per Kapazitätsdioden, was der Sache zwar keinen Abbruch tut aber für 1983 nicht mehr ganz so ins Bild passt.

 

Das Chassis

RB634

Zeigt uns, dass es da mehr geben muß: Mehr an Ausstattungsvarianten wie etwa Geräte mit ext. IEC Antennenschluß nebst der integrierten Bandkabelantenne sowie 5 pol DIN Buchsen sowie der DIN Buchse zum Anschluß von einem externen Lautsprecher.

 

Ein rückseitiger Umschaltknopf ermöglicht die MW/UKW Umschaltung per 12 fach Schiebeumschalter. Frontseitig ein Lautstärkepoti mit gekoppeltem Netzschalter sowie einem Tonhöhenregler.

 

Das einfache Trafonetzteil liefert 12 V, optional eine Skalenlampenversorgung, sowie zwei stabilisierte ca. 8 V Betriebsspannungen für die UKW Baugruppe sowie der ZF Stufe.

Nebst der Transistorbestückung, liefert der IC XY die ZF Verstärkung, während IC DDD die NF Verstärkung samt Gegenkopplung abhandelt.

 

Bauteilbezeichnungen wie Frolyt Elkos aber auch CXCVBCX in Kyrillischen Buchstaben lassen eine osteuropäische Materialwahl, hier wohl Bulgarien, erkennen.

 

Das Gerät:

Mein vorliegendes Gerät, es soll angeblich ein am Markt eher seltenes sein, weil, da ohne Abstimmskala versehen, unbeliebtes, kam als defekter Blickfänger deklariert mit abgeschnittenem Netzkabel sowie total steckendem Abstimmaggregatantrieb ins Haus.

 

Das Netzkabel selbst bedarf keiner Worte, nur, das ich den Ersatz dann gleich in zweipoliger Anschlußart am kombinierten Netzschalter angeschlossen habe. Ein Polpaar war bisher unbestückt geblieben.

Eine entsprechende Zugentlastung kam ebenso gleich hinzu.

 

Anders war es mit dem Drehkoantrieb. Wie wohl viele unserer Sammlerfreunde kennen, gab und gibt es bestimmte Drehkondensatortypen mit oft und gerne verharzten Antriebslagern. So etwa die ITT/Schaub/Ingelen Portable Geräte wie den TRV 900 aber auch GRuNDIG Geräte mit den HOPT Drehkos als Beispiel für Westgeräte.

 

Auch hier war mein Verdacht rasch bestätigt, auch, dass sich mit einer tropfenweise Zuführung von Lösungsmitteln die Sache falls überhaupt erfolgreich, dann endlos in die Länge ziehen würde.

 

Daher zerlegte ich diese Einheit was wirklich servicefreundlich machbar war und presste einmal das Lager samt Achse aus der Kunststoffhalterung heraus.

 

Gleich vorweg: Hier sollte man versuchen sich auf den Minutengrad genau die richtige Drehung zu merken wie dieses Lager anschließend wieder einzupressen sei.

Ist es leicht verdreht, so wird, wie bei mir die Kunststoffhalterung leicht aufbrechen, was zwar der Funktion nicht schadete aber sicher die Sache nicht dauerhaft zum Besseren führen wird. Im Wiederholungsfall würde ich eine Schlauchschelle als Hilfsband beim Wiederzusammenbau verwenden.

Alternativ den Kunststoff um etwa 0,3 mm aufbohren und das Lager dann hineinkleben. Ebenso kniffelig war es dann die richtige Vorspannung an der Antriebsverahnung vorzunehmen bis es passte.

Selbiges, um die Antriebsrolle mit dem Antriebsseil, hier ohne Skala wieder aufzubringen. Hier helfen Fotos aus wirklich ALLEN Detaillagen und Stellungen.

Viel Detail verwendete ich um das Lager sowie die Lagerkugeln zu reinigen, zu fetten sowie die Masseabgreifer am Rotorpaket elektrisch verlässlich leitfähig zu machen, da ich auch dort zuvor "leichte" Unterbrechungen festgestellt hatte.

 

Ja, und dann spielte erstmal das Gerät.

Etwas mechanisch hackelig bzw. etwas unfein in der Führung sind leider alle Potis sowie der Achsantrieb was eben auf eine etwas billigere Gesamtherstellung deutet.

Zu erkennen sind auch die mechanischen Aussparrungen für die anderen Modelle dieser Nostalgiereihe.

 

Wie es um 1983/84 ein solches Gerät zu einer IEC Antennenbuchse, (Norm für UKW wär ezudem eine IEC Steckerbuchse gewesen) verwendbar für Außenantennen, aber wohl eher schon für das von der Bundespost errichtete Kabelfernsehnetz, geschafft hatte bleibt mir ein Rätsel.

Eine FTZ Nummer suchte ich vergebens. Hier hätte ja die direkt angeschlossene eingebaute Faltdipolantenne direkt das Kabelradiosignal frei ausgestrahlt, was wie man von anderen (japanischen) Geräten her kennt und dort zu eigenen Modellen ohne Antennenanschlußbuchse für die BRD geführt hat.

Ich vermute, das dieser Umstand mit ein Teil der eher geringen Verbreitung des HENSI 20 darstellt. 

 

Lautstärke und Klangvolumen in der Kombination des massiv Pressspannplattengehäuses samt einem Ovallautsprecher mit ernsthaften Magneten passen hier zusammen.

Kalte oder schlechte Lötstellen fanden sich nur dort, wo die elektrisch/mechanische Verbindung mit dem verzinkten Metallrahmen aufgerissen war. Den Print selbst, die Bauteilbeschriftung sowie die Lötungen empfinde ich als Gut.

  

Zum MW Empfang kann ich mich nicht äußern, da ich diesen, weil eben keine Skala vorhanden ist ohnehin nicht aktivieren wollte. Die Kombination herkömmliche ZF Filter mit 455 kHz DDR Keramikfilter dürften zumindest 1984 etwas gutes gewesen sein.

Bluetooth Nachrüstung

Ich habe hier den Umschalter von der MW (reversibel) befreit und habe das von Sammlerkollegen Herrn Zeber entwickelte Peripherie-Bluetooth Modul nachgerüstet und elektrisch verbunden was der Praxisverwendbarkeit im Jahre 2022 und zukünftig dem Geräteüberleben hoffentlich gut tun wird.

Etwas anders verhält sich die Sache mit UKW:

Hier wollte ich anhand des weitgehend baugleichen Philips RB634 Typs und der dort vorhandenen Abgleichanleitung der Sache bis zur ZF und dem Ratioabgleich auf den Grund gehen.

Es fiel auf, dass das Gerät keine 10,7 MHz ZF wie beschrieben erreichte, nein, auf 10,7 MHz gar taub war. Erst so ab 10,8 MHz bis knapp unter 11 MHz war der Durchgang, aber auch hier nicht eindeutig auszumachen.

Der Ratioabgleich mit herkömmlich aufgebauter letzter Filterkette aber war wiederum, eben auf der scheinbar schon immer eingestellten Frequenz machbar. Einen wirklichen Versatz der auf Alterung oder einen Defekt hinwies habe ich nicht ausmachen können.

 

Nach dem Zusammenbau fiel mir zudem bei schwächeren Sendern schon die subjektiv etwas mauen Empfangseigenschaften auf und ich beschaffte mir (polnische) 10,7 MHz ZF Filter aktuellerer Fertigung von Conrad Elektronik.

 

 

 

                  Bild: Werbeschaltung für den HENSI-10 für ernsthafte DM 298,- um 1984

 

Vergleichstabelle für die am Markt erschienenen optisch wie technisch "ähnlichen" Nostalgieradios

             

Bild

 Hersteller/Vertrieb

 Marke/Type/Modell

 Empfangsbereich

 Besonderheit

 Sonstiges

 

             
 

Philips

Nostalgie-Radio RB634 /02

 

MW/UKW

Keine "Extras"

FTZ Nr. 11/521

 

Bekannte Ser. Nr.1NR00235012988

 

Philips

Nostalgie-Radio RB634 /03

 

MW/UKW

5 pol DIN Buchse/ AUX schaltbar

FTZ Nr.

 

Bekannte Ser. Nr. 1NR00235037261

1NR00235009752

 

Nostalgie-Radio RB634 /05

Philips

Nostalgie-Radio RB634 /05

 

MW/UKW

5 pol DIN Buchse/ AUX schaltbar

FTZ Nr. / Sonderausführung in Weiß Philips Superinductance 634A in limitierter Auflage von 4000 Stück z.B. #312 & 821

 

 

RFT VEB Elektrophysikalische Werkstätten Neuruppin (EPW)

 

Nostalgieempfänger NR2501

 

MW/UKW

Halbwellenantenne für UKW

Gehäuse ähnelt sehr dem "Philips" RB634

 

 

RFT VEB Elektrophysikalische Werkstätten Neuruppin (EPW)

 

Nostalgieempfänger NR2502

 

MW/UKW

 

Gehäuse dem VE301 Volksempfänger nachempfunden

 

Henry Siebert HENSI 10 Old Hensi 1932 Nostalgieradio

HENSI 10

Old Hensi 1932

MW/UKW

 

 

 

 

HENSI 20

Old Hensi 1934

MW/UKW bis 108 MHz

IEC Antennenanschluss/ DIN LS Buchse

Keine FTZ Nummer/ Keine Skala

 

Nostalgie-Radio mit Echtholzfurnier Typ RB 635/02

Philips "Made in Germany"

Nostalgie-Radio mit Echtholzfurnier Typ RB 635/02

 

 LW/MW/UKW

TA Eingang; Limitierte Serie 9999 Stück

 

FTZ Nr. 11/521

 

Bekannte Ser. Nr. 1NR00435002423/LIM2412

 

 

 

 

Mikroelektronik 'Wilhelm Pieck' Mühlhausen, VEB, RFT; Mühlhausen /Thür. (Ostd.)

 

Nostalgie Radio Radiophon NR 85

MW/UKW

 

FTZ Nr.

 

ITC 490N Nostalgieradio

Tehnoton S.A.; Lasi; Rumänien

"Nostalgieradio Philips 634" ITC 490N LW/MW/UKW FTZ Nr. 11/620  

 

 

Der Hersteller:

[] führt den VEB Elektronische Bauelemente als Erzeuger an. Das Kombinat Elektronische Bauelemente hatte mehrere zugehörige Betriebe.

 

Dieses dürfte über die entsprechenden offiziellen DDR Außenhandels-Vertriebskanäle das Unternehmen Philips beliefert haben.

 

Auszug des Lieferprogrammes zur Befriedigung westlicher Nostalgieschwelgereien von besseren Zeiten um 1984   Bild: Anbei ein Auszug des Lieferprogrammes zur Befriedigung westlicher Nostalgieschwelgereien von besseren Zeiten um 1984

 

Für die "HENSI" Modelle aber steht der Name für eine Kette von Autozubehör-Läden, der Henry Siebert Handels GmbH in Westberlin.

 

Beschreibung

 

RB634/02 1983

Ein Nostalgie Radio zum 50-jährigen Jubiläum des Philips-Radios "634A" von 1933.

·  Nachbau des Philips 634A im Maßstab 0,6 zu 1 verkleinerter Form. Von Philips zum 50jährigen Jubiläum des Originals vertrieben. Eingebauter Dipol.  2 Schaltkreise. Für Export auch UKW-LW. In DDR als NR2501/2502 verkauft.
Produktion durch elektrophysikalische Werkstätten Neuruppin, VEB; Neuruppin. 

Bruttogewicht incl der Originalverpackung 4,4 kg

·  Halbleiterbestückter Nachbau des Volksempfängers VE301G (1933-1938) mit zwei Schaltkreisen. Im ZF-Verstärker jeweils zusätzlich ein Keramik-(Piezo-) Filter für AM und FM.

Laut Schaltplan soll eine Variante mit UKW und LW statt MW existiert haben.

Platine aus dem Nostalgieradio RB634/02 (Philips-Replica des VEB Elektrophysikalische Werkstätten Neuruppin).

Gemäss Aufkleber auch "Old Hensi"

Nachbau (optisch) des VE301G von 'VEB Elektro-physikalische Werke, Neuruppin' der ehemaligen DDR. Export über Hensi (Henri Siebert), 'Hensi V10'. Allerdings ist die Leisten-Anordnung anders als beim Original. Es gab Modelle mit zwei oder vier Zierleisten. Die westberliner Firma Henry Siebert ließ beim VEB Elektronische Bauelemente Teltow produzieren, das abgeänderte Neuruppiner Chassis NR 2501. wurde verwendet.

Gerät nur in geringer Anzahl gebaut, da nicht im Internet. Hinweis auf Mustergeräte siehe Bild. Seinerzeit auf Grund fehlender Skala (!) auch von der Kundschaft verschmäht, trotz brauchbarer Empfangsleistung und gutem Klang.

 

Die von Autor Ulrich Lambertz gestellte Frage in der Funkgeschichte Nr. 31 zur Rückblende des Philips 633 Originals, ob in 50 Jahren die jetzt (also 1983 gebauten Geräte auch noch funktionsfähig sein werden kann vorbehaltlich einer UKW Abschaltung wohl mit JA beantwortet werden. Dazu helfen wir Radiosammler die Schätze am Laufen zu halten.

 

 

 

 

Gerät 2, das im dunkelgrauen Gehäuse samt augenscheinlichem Originalnetzanschlußkabel und Kabelschalter versehenen. Auch die 9 V Spezialklippanschlußfahne ist noch von früheren Radio drauf.

Etwas verdächtig sind die Einschmelzspuren im vermutlich PVC Kunststoff von der Niedervoltleitung, was aber nicht unbedingt überhöhten Temperaturen zuzuschreiben sein muss.

Um es kurz zu machen: Im Inneren ist der 500µF Siebelko zerplatzt aufgefunden worden. Ebenso macht der Netzschalter der bei Gerät 1 bereits entfernt worden war auch hier Unterbrechungen.

 

Etwas aus dem Rahmen aber noch dazugehörend sind die Rumänischen "634A Clone" zu zählen.

Der Hintergrund deren Fertigung ist außer dem allumfassenden Zwang in allen sozialistischen Wirtschaftssystemen, wonach es galt westliche Devisien zu erwirtschaften, nicht weiter eruierbar.

Fest steht, die Gehäuse, wahlweise in Dunkelholzfurnier oder Weißlack vielleicht sogar einen Hauch zumindest subjektiv betrachtet hochwertiger Aussehend bergen eine andere Technik darin.

Am ersten Blick würde ich die Art des Chassis als frühe fernost Ausführung ob des Quetschdrehkos ausmachen.

Die rückseitige Beschriftung sowie die Kartonverpackung macht dafür gleich auf "international" in Englisch gehalten mit "Old Fashion Radio Receiver With 3 Bands AM/FM/LW IC Circuit".

Quellen (Auszug), Links und gesichtete Unterlagen: 

  1. Diverse Modellseiten auf Radiomuseum.org
  2. Funkgeschichte der GFGF Nr. 153, Seite 40ff, (Feb. März 2004) zu Quelle Universum W111 und Fritz Trömel/Helec, Hunte-Electronic
  3. Philips Schaltung auf NL Archiv online
  4. Funkgeschichte der GFGF Nr. 96, Seite 146ff. (Mai/Juni 1994)
  5. Funkgeschichte der GFGF Nr. 31, Seite ff. (Juli/August 1983)
  6. Funkgeschichte der GFGF Nr. 28, Seite ff. (Jän./Feb. 1983)
  7.  
  8. Zeitschrift Radio Fernsehen Elektronik Heft 6/84, Messebericht
  9. Werbeschaltung in
  10. Quelle Katalog 1973; abgerufen auf Hifi Archiv 12.3.2022
  11. RM . org Beitrag: PHILIPS RB634/03 Nostalgieradio aus dem EPW Neuruppin von Herrn Harald Giese aus Jänner 2022

  12.  

 

Weitere Lesetipps des Autors:

 

©3/2022  - Text von Wolfgang Scheida zu www.scheida.at/scheida/televisionen.htm gehörend

Alle Bilder wenn nicht anders angeführt © W.Scheida

Letzte Überarbeitung: 23.08.23