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Erinnerungen an Ferdinand Karl KITTEL 1906 – 1961

Das Umfeld

Wenngleich ich ihn zwar nie persönlich kennengelernt hatte, war und ist Ferdinand Karl Kittel ein aus dem erweiterten Familienumfeld stammendes für mich aufgrund von erhalten gebliebenen Dokumenten und Unterlagen gut nachvollziehbares Beispiel für die angespannte wirtschaftliche Situation der Zwischenkriegszeit im Österreich der 1930er Jahre mit 4 1/2 Jahren Arbeitslosigkeit zudem während seiner besten Jahre, die zu den bekannten Ereignissen, Stichwort „Anschluß“ ab 1938 und in Folge in den Zweiten Weltkrieg führte.

Aus einer plötzlich positiven Wendung seiner wirtschaftlichen Situation wurde nach bzw. aufgrund des Krieges letztlich eine nicht verkraftbare gesundheitliche Entwicklung die leider zum vorzeitigen Tod führte.

Ein Ableben, das meine „Tante Franzi“, Frau Franziska geb. Forster, verwitwet (geschieden?) nach Resuzka und Kittel zudem zur Witwe und damit für fast 40 weitere noch verbleibende Lebensjahre alleinstehend machte.

Auch, und insbesonders ihr ist ein weiterer Erinnerungseintrag gewidmet.

Lebensstationen von Ferdinand Kittel

EreignisZeitOrtSonstigesDokument
Geburt28.6.1906Wien
Lehre Schlosser Franz Kolaus15.1.1921 – 15.1.1924WienLehrvertrag
Bundesheer7.4.1926 – 31.1.1934
Trauung 114.2.1932 bis 14.2.1936WienAnna Pein, verweis auf Kittel Karl Schlossermeister Wien 8, Klamat Robert, Kanonier Wien 11, Trauungsschein/Scheidung
Schlosser4.7.1938 – 30.9.1938Staatsfabrik/OstmarkwerkeZeugnis
Deutsche Wehrmacht9.1.1939 – 10.2.1939Frankfurt/OderEntlassung aus dem Heer als ObergefreiterFührungszeugnis
Deutsche Wehrmacht10.11.1939 – 31.8.1940Annahme Polen mit anschließender Abrüstung nach dem Frankreichfeldzug (?)
Deutsche Wehrmacht15.9.1940 – 4.4.1945Ostfeldzug ?
Gefangenschaft5.4.1945 – 5.1.1946Wo?
Schlosser Schnitzer28.1.1946 – 10.5.1946Wien 17Zeugnis
Schlosser Josef Böhm20.5.1946 – 11.3.1950Wien 17Zeugnis
Schlosser Putz27.3.1950 – 10.10.1958Wien 7Zeugnis
Ministerium Landesverteidigung15.10.1958 – WienDienstvertrag als Schlosser. Als Invalide versichert (!)
Trauung 2 1958 – Wien

Der Künstler ?

Nicht selbstverständlich sind die erhalten gebliebenen Zeichnungen aus seiner wohl Berufsweiterbildung beim damals noch österreichischen Bundesheer 1931 aber auch den Stunden in denen er sich arbeitslos die Zeit vertreiben musste.

Ehelichung mit Anna Pein

Ferdinand Kittel war zuvor vom 14.2.1932 bis 14.2.1936 mit Anna Kittel, geborene Pein, Hausbesorgerin verheiratet. (Scheidungszeugnis).

Auf ein Kind (1961 wird Erich Kittel genannt) wird darin nicht eingegangen.

Zu dieser Zeit lebte er Arbeitslos mit ihr in Wien 4, Margarethenstrasse 31.

Foto: Ferdinand Kittel Links im Bild. Rechts oben der MINERVA 405 Radioapparat

Ehelichung mit Franziska Forster,

„Immer schon“ wohnhaft in Wien 16, Rankgasse 19/Stiege 1/13 in einer kleinen geschätzt 30 m² großen Küche Zimmer Wohnung, zum Zeitpunkt ihres Einzuges in den 1930er Jahren relativ gesehen kostengünstig da schon außerhalb des Wiener Gürtels und sogar noch weiter außerhalb der Wattgasse mit der einstigen Stadtbahnlinie liegend subjektiv am „Ende von Wien“ liegend.

Foto: Hochzeitsbild Franziska Forster, geschiedene Rerucha, und Ferdinand Kittel

Eine Substandard Wohnung wie man spätestens ab den 1970er Jahren sagen würde als Wohnungsmodernisierungen nach und nach angesagt waren.

Das Vermächtnis – als Schriftgut (gemischt mit Nachlaß Franziska Kittel, geb. Forster sowie Marie Kittel)

  1. Starkkarton Künstlermappe
  2. 18 x Werkzeichnung aus 1931/32 sowie Stilblüten 1937
  3. Brief Magistrat der Stadt Wien, Wr. Zentralfriedhof an Frau Kittel vom 12.6.1962:
  4. Dazu Hinweis auf Grabstelle von Marie Kittel, seiner Mutter Gruppe 183-A-Nr. 78, 22 184
  5. 2 A 665/61-4 In amtlich sachlich, fast scharfen Ton der Beschluß des Bezirksgerichts betreffend der Verlassenschaft im Wert von rund öS 3.000,- Schilling und wie die Witwe damit zu verfahren hat. Die bisherige Arbeitgeber die Leitung der Waffenanstalten, Verwaltungsstelle (R) , Wien 14, Leyserstraße 19, wird angewisen die Beträge freizugeben.
  6. 1995 Eine Grußkarte der Koglers an Tante Franzi, Die Briefmarken hat sie für wem auch immer da schon ausgeschnitten gehabt
  7. Rechnung samt Durchschlag der Wiener Stadtwerke zu den Bestattungskosten für Ferdinand Kittel vom 3.8.1961 über öS 5.838,30 Schilling
  8. Amtsquittung an Ferdinand Kittel aus 30.11.1969 zur Verlängerung der Grabstelle aus 1944 von Marie Kittel bis zum 21.12.1969 für öS 160,- Schilling.
  9. Zahlungsquittung an Franziska Rezucha über öS 1.943 Schilling für ein Produkt von Elektrolux vom 31.12.1957
  10. Bedienungsanleitung für den Electrolux Modell 70 Staubsauger – Der Superreiniger der Zukunft
  11. Reparaturrechnung zu Elctrolux vom 13.1.1972 über öS 670,- Schilling
  12. Empfangsschein über öS 79,35 Schilling vom 28.9.1961 an den Notar Dr. Viktor Müller, Wien
  13. Infozettel der MA 43, Wr. Zentralfriedhof zur Beerdigung von Ferdinand Kittel am 28.7.1961; Verweis auf Beerdigungstag von Marie Kittel am 28.12.1944
  14. Sterbeurkunde samt Stempelmarken, zweifach zu Ferdinand Karl Kittel 23.Juni 1906 bis 24.Jili 1961, Todesursache: Myocardleasion
  15. 12 x Feldpost Vordruckzettel A5 unbeschrieben
  16. 12 x Bank Austria Kontoauszuüge aus 1995/96
  17. 2 x Papierbogen gefaltet unbeschrieben A2 Format OE 1660, Ocean-Export-Kanzlei 70x100cm 60kg in Schutzumschlag
  18. Ehrenurkunde 40 Jahre Gewerkschaftsbund, Franziska Kittel, 1992, A3 gefaltet,
  19. Rote Mappe A4 40 ÖGB
  20. Umschlag mit Kohlepapier, Blaupapier udn Lohnabrechnung von Unbekannt, Öst. Nationalbank
  21. Postkarte ungeschrieben zu Ein frohes Jahr
  22. Shell Österreich Plan , Wien Plan gefaltet
  23. Wienplan Vienna gefaltet
  24. s/w Foto Mädchen sitzend mit Katze, unbeschriftet
  25. Postkarte: Österreichische Bundeshymne, Ostmärkisches Weihelied, ungelaufen
  26. A4 Schreibblock ungecshrieben div. Blätter
  27. Konvolut Briefpapier, Luftpost, Kuverts etc. in Folie
  28. Karton A4 mit A3 Text: Eine alte Frau aus unserem Bezirk erzählt (ohne Datum)